Das Institut stellt sich vor
Massivbau wird seit über 100 Jahren an der TU Dresden gelehrt. Zum Institut gehören heute zwei Professuren. Das Thema in Lehre und Forschung ist bewehrter Beton in allen seinen Facetten in Experiment und Simulation. Zahlreiche Praxispartner bereichern das Angebot in der Lehre. Gemeinsam überführen wir Forschungsergebnisse in reale Bauprojekte.

Drei. Zwei. Eins.
[Vorwort aus dem Jahresbericht 2020 des Instituts]
Im Vorwort des Jahres 2019 wollten wir noch weit springen. Doch kaum hatte das neue Jahr angefangen, stand alles Kopf: So könnte man den Beginn des Jahres 2020 zusammenfassen. Niemand hat im Geringsten geahnt, dass das Jahr so stark durch die Corona-Pandemie geprägt sein würde. Niemand dachte ansatzweise daran, dass wir die meiste Zeit Zuhause verbringen und alle unsere sozialen und beruflichen Kontakte digital pflegen werden. Es war und ist eine herausfordernde Zeit für uns alle und dennoch blicken wir auf ein erfolgreiches Jahr zurück, denn passiert ist viel. Wenngleich manches anders kam, als 2019 noch gedacht.
Drei. „Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der Dritte“ – um es mit Friedrich Schillers Worten aus seinem Werk „Die Bürgschaft“ zusammenfassen. Seit Februar 2020 bereichert Steffen Marx als Inhaber der DB Netz AG – Stiftungsprofessur für Ingenieurbau das Institut für Massivbau und verstärkt mit seinem Know-how unser Team. Manch einer denkt vielleicht an Erich Kästners Verwechslungskomödie „Drei Männer im Schnee“ oder der eine oder die andere womöglich an Gotthold Ephraim Lessings drei Ringe in „Nathan der Weise“. Doch allzu literarisch wird es am Ende nicht werden, dafür wissenschaftlich, empirisch, interdisziplinär, methodisch und lehrreich.
Zwei. Um einen reibungslosen Übergang gewährleisten zu können und die Kontinuität der erfolgreichen Forschungsarbeit zu bewahren, war die Klärung der Nachfolge für die Professur für Massivbau ein wichtiger Aspekt. Die Geschichte lehrt uns, dass das Thema „Nachfolge“ seit jeher ein schwieriges Thema ist: Da wären z. B. die britische Monarchie und das ewige Warten von Prinz Charles auf den Thron. Oder der überraschende und bis dato noch nie da gewesene Rücktritt des Papstes Benedikt XVI und die Neubesetzung durch Papst Franziskus. Nachfolgeregelungen sind aber auch in Unternehmen und an Universitäten alles andere als einfach und keine Selbstläufer. Da die umfangreichen Arbeiten in Lehre und Forschung weder leiden noch in ihrer Leistung nachlassen sollten, ist die Entscheidung zu Gunsten einer längeren Übergangszeit des Inhabers der Professur Massivbau gefallen. Dank der Stiftungsprofessur gibt es nun diese Übergangsphase von rund viereinhalb Jahren.
Eins. Nun können wir viele Themen nennen, an denen wir schwerpunktmäßig und vielleicht auch erfolgreich arbeiten. Der Carbonbeton ist dabei sicher als größtes Thema zu nennen. Aber auch die Forschungen zu Impakt und Mehraxialität gehören zu denen, die schon lange am Institut bearbeitet werden. Nun kommen gerade Ingenieurbauwerke und Windenergieanlagen hinzu. Was nach vielen Themen klingt, ist in Wirklichkeit „Eins“. Mit Entschlossenheit, aber auch mit einem gewissen Mut verfolgen wir – trotz der aktuellen Hindernisse – das Ziel, die Welt vor allem ein großes Stück nachhaltiger zu machen, aber auch besser, leichter, einfacher und vielleicht auch schöner.
Für die geleistete und noch zu leistende Arbeit danken wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, denn ohne jeden einzelnen von ihnen wären wir nicht dort, wo wir jetzt sind und würden dort nicht hinkommen, wo wir hinkommen wollen.
Manfred Curbach, Ulrich Häußler-Combe und Steffen Marx