Projektbereich B: Verbund Textil-Matrix
Projektbereich B: Verbund Textil-Matrix
Bei den drei Teilprojekten des Projektbereiches B steht die
Charakterisierung des für die Verstärkung von
Stahlbetonbauteilen verwendeten textilbewehrten Betons im
Mittelpunkt. Insbesondere der komplexe Versagensmechanismus des
Verbundwerkstoffes wird durch die Kombination von
experimentellen im Teilprojekt B1 und theoretischen
Methoden in den Teilprojekten B3 und B4 in der dritten Förderperiode intensiv
erforscht.
Das Teilprojekt B1 verwendet
experimentelle Methoden zur Charakterisierung des
Verbundwerkstoffs. Ein Schwerpunkt liegt in der Beschreibung
des Spannungs-Dehnungs-Verhaltens unter zweiaxialer Zug-Zug-
und Zug-Schub-Beanspruchung. Weiterhin soll das
Dauerstandverhalten des Verbundwerkstoffes untersucht
werden. Grundlage dafür bilden umfangreiche Versuche zur
Kurzzeitfestigkeit und zur Ermüdungsfestigkeit. Einaxiale
Dehnkörperversuche unter quasistatischer Belastung werden
zur Charakterisierung im SFB neu entwickelter Materialien
durchgeführt. Damit wird eine umfangreiche Datenbasis zum
Verhalten des Verbundwerkstoffes textilbewehrter Beton zur
Verfügung gestellt.
Im Teilprojekt B3 werden
mikromechanische Modelle entwickelt, welche die relevanten
Aspekte des Verbundverhaltens berücksichtigen. Anschließend
soll die Umsetzung in ein numerisches Rechenverfahren
erfolgen. Das Rechenmodell wird mit dem gesamten Spektrum
der verfügbaren Daten aus experimentell arbeitenden
Teilprojekten kalibriert und verifiziert, und soll die
Prognose des Tragverhaltens und die Erklärung des
Versagensmechanismus von textilbewehrtem Beton ermöglichen.
Dieses Ziel kann nur durch ein enge Verknüpfung mit
dem Teilprojekt B4 (Proske) erreicht
werden.
Das Teilprojekt B4 stellt eine Brücke
zwischen dem beobachtenden und dem
beschreibenden Teilprojekt B1 (Jesse)
und B3 (Häußler-Combe) dar. Dabei soll der
Informationsaustausch zwischen diesen durch eine verstärkte
statistische Interpretation von Versuchsergebnissen und eine
Erweiterung der deterministischen Grundlösung
aus B3 hinsichtlich der Berücksichtigung der
statistischen Eigenschaften von Eingangsgrößen
erfolgen.
Die Kenntnis des Versagensmechanismus des Verbundwerkstoffes,
seiner Einflußgrößen und Ihrer Bedeutung sind Voraussetzung für
eine systematische Optimierung des Verbundwerkstoffes und
sollen die Arbeiten im Projektbereich A, besonders in
den Teilprojekten A1
(Offermann/Cherif) und A5 (Mäder) wesentlich unterstützen.