Koordinierung des TV 2 (Gaswerke, Kokereien, Teerverarbeitung, (Holz-) Imprägnierung) und Erarbeitung des Branchenleitfadens
Koordinierung des TV 2 (Gaswerke, Kokereien, Teerverarbeitung, (Holz-) Imprägnierung) und Erarbeitung des Branchenleitfadens
Coordination of the TV 2 (gasworks, coking plants, coal tar processing, (wood) preservation and development of guide lines
zum Download: Leitfaden - Natürliche Schadstoffminderung bei Teerölaltlasten im KORA-Themenverbund 2: Gaswerke, Kokereien, Teerverarbeitung, (Holz-)Imprägnierung (02.12.08)
im BMBF-Förderschwerpunkt KORA: "Kontrollierter natürlicher Rückhalt und Abbau von Schadstoffen bei der Sanierung kontaminierter Böden und Grundwässer"
ehemaliger Projektleiter: Prof. Dr. Peter Werner (emeritiert)
Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit: April 2002 - September 2007
Der Themenverbund 2 im BMBF-Förderschwerpunkt KORA konzentrierte seine Arbeit auf Standorte, die eine Belastung mit Teerölen aufwiesen. Als wesentliche Schadstoffgruppe bei diesen Standorten sind die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) zu nennen. Weitere branchentypische Schadstoffe sind Monoaromaten (BTEX), Heterozyklen (NSO-PAK), Phenole und Mineralölkohlenwasserstoffe.
Die grundlegenden Fragestellungen, die vom TV 2 im Zuge der Forschungsarbeiten zu beantworten waren, lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Unter welchen Bedingungen werden Teerinhaltsstoffe in Aquiferen abgebaut?
- Wie kann man die relevanten geophysikalischen, geochemischen und biologischen Bedingungen, die zu einem Abbau führen, erfassen?
- Wie kann man diese Parameter hinsichtlich ihrer Wirkung auf einen beschleunigten Abbau bewerten?
- Sind aufgrund der Bestimmung dieser Parameter zeitliche Prognosen zum natürlichen Rückhalt und Abbau möglich?
- Lassen sich die gewonnen Erfahrungen auf andere Standorte übertragen?
- Wird es durch die Erfassung spezifischer relevanter Parameter somit in Zukunft möglich sein, bei ausreichender Kenntnis eines Standortes allgemeingültige Aussagen hinsichtlich NA zu treffen bzw. ENA anzuwenden?
Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten sind am Ende des Vorhabens in einem Leitfaden zusammengeflossen. Wesentlich ist die Verallgemeinerung der Ergebnisse, so dass eine Übertragung auf andere Standorte der Teerölverarbeitung/-industrie mit ähnlichem Schadstoffinventar möglich wird. Dieser Leitfaden soll den Behörden, den Ingenieurbüros sowie den Problemeigner als Instrumentarium bei der Bearbeitung derartiger Projekte dienen und die Umsetzung des NA-Konzeptes in die Praxis ermöglichen.
Im TV 2 waren vier Standorte (2 Gaswerke, 1 Kokerei, 1 Holzimprägnierwerk) unterschiedlichster Prägung integriert. Jedes Objekt wies ein standortspezifisches Schadstoffmuster mit entsprechenden eigenen Milieuverhältnissen auf.
Zur Ermittlung des natürlichen Selbstreinigungspotenzials waren an den genannten Standorten zunächst die hydrogeochemischen und mikrobiologischen Bedingungen zu erfassen und zu bewerten. Weiterhin wurden Möglichkeiten zur Stimulierung des Bioabbaus im Untergrund untersucht. Weitere Arbeitsschwerpunkte waren die Entwicklung neuer Methoden, die eine einfache Bestimmung natürlicher Abbauprozesse ermöglichten. Auch die Übertragung von Laborexperimenten auf die Feldbedingungen war eine wichtige Aufgabe des TV 2.
Zusätzlich zu den Standortprojekten beschäftigten sich zwei Vorhaben mit standortübergreifenden Fragestellungen. Diese Projekte bearbeiteten im Wesentlichen die Identifizierung und Quantifizierung von Abbauprodukten, so wie deren öko- bzw. humantoxikologische Relevanz.
Um eine effiziente Vorgehensweise zu gewährleisten, wurden die Forschungsaufgaben im Themenverbund in enger Kooperation zwischen den einzelnen Projekten bearbeitet. Ferner erfolgten ein verbundübergreifender Dialog sowie ein Austausch mit Wissenschaftlern, Behördenvertretern usw. außerhalb des Förderschwerpunktes, um auch hier den Informationsfluss zu gewährleisten.