Workshop I: Risk Management on Extreme Flash Floods
Ziel
Der 1. Workshop diente der intensiven Diskussion sowie praktischen Übung der im Rahmen der 1. Ringvorlesung behandelten Inhalte mit Bezug auf den Fluttyp "Sturzflut" (Flash Flood). Ziel war eine Vertiefung des Verständnisses sowie Stärkung des integrativen Denkens im Hochwasserrisikomanagement.Inhalte und Schwerpunkte
Vor dem Hintergrund der 1. Ringvorlesung, welche parallel die physischen Prozesse von Hochwasserereignissen thematisiert, lag der Schwerpunkt dieser Veranstaltung auf der Gesamtheit aller wirkenden Teilprozesse. Als konkrete Fallstudie wurde die Sturzflut an der Müglitz 2002 gewählt. Das Ereignis wurde auf Grundlage der historischen Erfahrungen zu natürlichen und anthropogenen Ursachen im Einzugsgebiet untersucht und zukünftige Szenarien diskutiert, wie Risikomanagement wirken sollte, um den Schaden im Wiederholungsfall zu minimieren.- Einführung
Definition grundsätzlicher Begriffe des interdisziplinären Themas „Flash Flood“, um Missverständnisse zu vermeiden.
Flash Flood plötzliche Überschwemmung durch starkes Regenereignis oder Deichbruch bzw. nach dem Durchbruch einer anderen Barriere (Erdrutsch, Eisdamm), mit riesige Wassermassen. Treffen die Menschen meist unvorbereitet. Auch in technisch gut ausgerüsteten Staaten kann nicht immer vor ihnen gewarnt werden. Risiko Produkt von „Eintrittswahrscheinlichkeit“ mal „Ereignisschwere“ bzw. „Schadensausmaß“; hier treten schwierige Ermittlungs- und Quantifizierungsprobleme auf (vgl. Vulnerabilität) und erfordern ein qualitatives Verfahren zur Risikoabschätzung. - Sources (Quellen, Ursachen) Meteorologische und hydrologische Aspekte Darstellung von Wetterlagen, die „Sturzfluten“ auslösen, sowie regionaler Klimatrends vor dem Hintergrund zunehmender Ex- tremereignisse in Mitteldeutschland; Technologien zur Kurz- fristvorhersage (Wetterprognose, RADAR) und hydrologische Modelle zur Hochwasservorhersage; Rolle meteorologischer Rahmenbedingungen sowie Einzugsgebietscharakterisitika.
- Pathways (Abflussbahnen) Hydrologie und Wasserbau Bemessung und Planung von Hochwasserrückhaltebecken (einschließlich Machbarkeitsstudien) und deren Anordnung; Effektivität und Effizienz technischer im Vergleich zu natürlichen Maßnahmen sowie sonstiger infrastruktureller Maßnahmen
- Receptors and Consequences (Überflutungsbereiche und Konsequenzen) Schäden, Katastrophenmanagement, Vorbereitetsein Darstellung fluttypbezogener Schäden; Maßnahmen und Instrumente zur Risikominderung, insbesondere regulatorische, finanzielle und kommunikative Instrumente zur Reduzierung der Vulnerabilität („Verwundbarkeit“) von Betroffenen bzw. von Infrastruktur
Ergebnisse
Die Ergebnisse der einzelnen Schwerpunktthemen wurden anhand einer Posterausstellung dokumentiert. Auch hier diente das Müglitzeinzugsgebiet als Grundlage, um einzelne Aspekte des historischen Ereignisses von 2002 und zukünftige Möglichkeiten öffentlich zu diskutieren.Bilder vom Workshop
Interview Campus und Karriere im Deutschlandfunk (2005-07-01, MP3, 1,6 MB)