Partizipative Forschung und Technikentwicklung gesundheitsförderlicher Interventionen
Inhaltsverzeichnis
Anliegen
Durch die Komplexität von technologischen Fortschritten und gesellschaftlichen Herausforderungen gewinnt eine interdisziplinäre Herangehensweise und partizipative Gestaltung von Forschung und Technikentwicklung zunehmend an Bedeutung. Der Wandel in unserer Gesellschaft erfordert nicht nur innovative Lösungen, sondern auch einen inklusiven Ansatz, der die Vielfalt von Perspektiven und Bedürfnissen berücksichtigt. Um effektive und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, ist es unerlässlich, die Stimmen aller Betroffenen einzubeziehen.
Partizipation in Forschung und Technikentwicklung stellt sicher, dass die betroffenen Gemeinschaften aktiv in den Prozess eingebunden werden und ihre Bedürfnisse, Werte und Erfahrungen einfließen können. Partizipative Gestaltung ermöglicht den Zusammenfluss unterschiedlicher Fachkenntnisse und Erfahrungen, was zu ganzheitlicheren und effektiveren Lösungen führen kann. Diese Zusammenarbeit trägt dazu bei, schwer erreichbare Erfahrungswelten zu identifizieren, die in isolierten Forschungsansätzen möglicherweise übersehen werden.
Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Förderung von Vertrauen und Akzeptanz in Bezug auf neue Technologien. Oftmals entstehen Bedenken und Widerstand in der Bevölkerung, wenn technologische Innovationen nicht transparent oder partizipativ entwickelt werden. Die Einbindung der Gemeinschaften von Anfang an schafft Verständnis, minimiert Misstrauen und ermöglicht eine demokratische Mitgestaltung von Technologien, die unsere Zukunft prägen werden.
Nicht zuletzt fördert die Partizipation in Forschung und Technikentwicklung eine demokratische Kultur des Wissensaustauschs und der Bildung. Sie ermöglicht es den Menschen, aktiv am wissenschaftlichen Diskurs teilzunehmen, ihre Fähigkeiten zu stärken und ein tieferes Verständnis für komplexe Themen zu entwickeln.
Themenschwerpunkte
- Einbezug verschiedener Akteur:innengruppen in partizipative Forschungs- und Technikentwicklungsprozesse
- Erprobung und Evaluation von partizipativen Forschungs- und Technikentwicklungsmethoden
- Intensität von Partizipation in verschiedenen methodologischen Ansätzen
- Erfolgsfaktoren für partizipative Forschung und Technikentwicklung
Fragestellung
Zentrales Anliegen der Forschungsgruppe ist es, zu erforschen, wie konkret eine gemeinsame Wissensgenerierung und Technikentwicklung mit unterschiedlichen Akteur:innengruppen und lebensweltlich Betroffenen erfolgen kann. Ein weiteres Forschungsinteresse liegt in der Analyse des Zusammenwirkens von Erkenntnisgewinn und Initiierung von Veränderungen als Zielen der partizipativen Forschung.
- Wie können verschiedene Akteur:innengruppen in partizipative Forschungs- und Technikentwicklungsprozesse eingebunden werden?
- Welche methodologischen Ansätze eignen sich für die partizipative Technologieentwicklung und die partizipative Erforschung der Lebenswelt von verschiedenen Akteur:innengruppen?
- Inwieweit können durch verschiedene methodologische Ansätze verschiedene Intensitätsstufen von Partizipation erreicht werden?
- Was sind Erfolgskriterien für partizipative Forschung und Technikentwicklung? Wie lassen sich die Methoden bewerten?
Forschungsansätze und -methoden
Innerhalb der Forschungsgruppe wird Partizipation aus zwei verschiedenen Perspektiven betrachtet. Zum einen sollen Problemlagen gemeinschaftlich mit den Expert:innen der Lebenswelt erforscht werden. Zum anderen wird das Ziel verfolgt, Partizipation in der Konzeption und Entwicklung von technischen Lösungen zu erreichen, die Problemlagen lebensweltlich betroffener Zielgruppen adressieren. Die Forschungsgruppe bewegt sich folglich an der Schnittstelle zwischen den Forschungsgebieten partizipativer Technikentwicklung und partizipativer (Gesundheits-)forschung.
Beispielhaft kommen folgende Methoden zum Einsatz:
- LEGO Serious Play
- Photovoice
- Netzwerkanalyse
Schulz, S.; Schade, C. (2023): Partizipation von Young Adult Carers bei der Entwicklung einer Lern- und Vernetzungsplattform zur Verbesserung der Selbstfürsorge. Mensch und Computer 2023 - Workshopband. DOI: 10.18420/muc2023-mci-ws02-450. GI. MCI-WS02: Partizipative und sozialverantwortliche Technikentwicklung. Rapperswil. 3.-6. September 2023
- Online- Workshop zur Förderung der Selbstfürsorge „Ohne mich kein für Dich“
- LEGO® Serious Play® Workshop „Mein Copilot zur Selbstfürsorge – Hier geht es nur um mich!“
- LEGO® Serious Play® Workshop „Mein Copilot zur Community – Wie ich Gleichgesinnte finde“
- Photovoice-Workshop „Deine Welt, deine Fotos, deine Stimme“
Themen für Masterarbeiten
Anforderungen an ein digitales selbstgesteuertes Lernangebot zur Förderung der Selbstfürsorge junger informell pflegender Erwachsener. Eine qualitative Untersuchung im Rahmen des Projektes Kraft-Copilot.
Forschungsgruppenleiterin
NameFrau Dr. Sandra Schulz
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Besuchsadresse:
BSS, 4. OG, Raum 458 Strehlener Str. 22/24
01069 Dresden
Stellv. Forschungsgruppenleiterin
NameFrau Cornelia Schade M.Sc.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
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