Bauhaus (Karge)
Dozent: | Prof. Dr. Henrik Karge | ||||
Tag/Zeit: | Di., 6. DS | Ort: | ABS/114/U | ||
Beginn: | 09.04.2019 | ||||
Module: | Master | MA LA | LA / Staatsexamen neu | ||
PhF-KG-MA-TMH-B PhF-KG-MA-TMH-V |
MAKU-KG-VT 1 | PHF-SEMS-KU-KG3 PHF-SEGY-KU-KG3 |
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Prüfungsleistung: | Referat und Seminararbeit | Referat ODER Essay | Referat ODER Essay | ||
100 Jahre Bauhaus – dieses Jubiläum wird in diesem Jahr in vielen Veranstaltungen und Ausstellungen gefeiert. Die Chancen, die sich durch diese Aktualität bieten, sollen in dem Hauptseminar aufgegriffen und genutzt werden. Zugleich wird ein kritischer Blick auf die Mythisierung des Bauhauses im Hinblick auf die Kanonisierung der klassischen Moderne zu werfen sein. Am 12. April 1919 ging das Staatliche Bauhaus in Weimar aus der Vereinigung der Weimarer Kunstschule und Kunstgewerbeschule hervor; die Verknüpfung von Kunst und Handwerk war ein wesentliches Anliegen des Gründungsdirektors Walter Gropius. Dieser suchte von Anfang an bedeutende Künstler und Künstlerinnen der Avantgarde, wie Wassily Kandinsky und Paul Klee, die als Lehrer am Bauhaus die bildende, die angewandte und die darstellende Kunst verbinden und zum „Endziel“ des Baus führen sollten. Eine wichtige Rolle spielten die Bauhaus-Frauen, die jedoch nicht die gleiche Anerkennung wie ihre männlichen Kollegen erhielten. Die Dominanz der Architektur sollte sich erst nach dem Umzug des Bauhauses nach Dessau im Jahre 1925 durchsetzen, vor allem unter den Direktoren Hannes Meyer und Ludwig Mies van der Rohe, die für die sozialistische Bauproduktion (Meyer) bzw. die Professionalisierung des industriellen Designs (Mies van der Rohe) standen. Die letzte Station Berlin 1932-33 stand schon ganz unter dem Druck der Nazis, die das Bauhaus zur Auflösung zwangen. Die neuartige Ausbildungspraxis und die avantgardistische Formgebung des Bauhauses wurde danach durch Emigranten in der ganzen Welt verbreitet, mit besonderer Wirkung in Israel und den USA. Einen Schwerpunkt des Seminars bildet die Architektur und Innengestaltung der Häuser mit dem Möbeldesign, die nicht losgelöst von anderen wichtigen Bewegungen der Moderne, wie De Stijl in den Niederlanden, betrachtet werden können. Daneben sollen jedoch auch die besonderen Ausbildungsmethoden mit z. T. esoterischen Anklängen (Johannes Itten), die verschiedenen Werkstätten, wie Weberei und Fotografie, und schließlich auch die freien Darstellungsformen der Bauhausbühne zur Geltung kommen. Ein Blick auf das Weiterwirken des Bauhauses soll das Hauptseminar abschließen. Für den 6. Juni (Donnerstag vor Pfingsten) ist eine gemeinsame Exkursion nach Dessau geplant, wo zu dieser Zeit auch das Werkleitz-Festival (Ausstellung Modell und Ruine) stattfinden wird. Anforderungen: Referat und Seminararbeit (Verteilung der Referatsthemen in der Auftaktsitzung) Ein Semesterapparat (Z 225) mit grundlegenden Literaturtiteln steht in der SLUB bereit und sollte zur Seminarvorbereitung genutzt werden |
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Grundlegende Literatur:
Viele Bücher zu den einzelnen Architekten, Künstlern und Werkstätten, aktuell auch zu den Frauen des Bauhauses. |