Hofkünstler der Frühen Neuzeit (Sachsen)
Dozent: | Ludwig Kallweit (promoviert) | ||
Termin: | Mi., 5. DS |
Beginn: 27.04.2022 |
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Ort: | ABS/114 | ||
Einschreibung: | OPAL | ||
Module | |||
Bachelor |
ÜM2 |
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MA LA | MAKU-GK-VT1 | ||
LA / Staatsexamen |
PHF-SEGY-KU-KG2 |
Einhergehend mit der Herausbildung fester Residenzen konnten sich in der Frühen Neuzeit (15. – 18. Jh.) etliche der europäischen Herrscherhöfe zugleich als bedeutende Kunstzentren etablieren. Einen wesentlichen Anteil daran hatten zweifellos die oftmals handverlesenen Maler, Architekten, Bildhauer sowie Vertreter der Angewandten Künste, welche bereits seit dem Spätmittelalter zunehmend in den Hofdienst bzw. die höfische Gesellschaft aufgenommen wurden. Die unmittelbare Bindung an das Herrscherhaus brachte für jene zwar verschiedene, z. T. über die reine Kunstproduktion hinausgehende Aufgaben und Pflichten mit sich; gleichzeitig wurden ihnen aber auch besondere Freiheiten und Privilegien zugestanden, die anderen, dem städtischen Handwerk untergeordneten Kunstschaffenden verwehrt blieben. Wie schon Martin Warnke in seiner wegweisenden Studie (s.u.) aufgezeigt hat, entwickelten sich auf diese Art nicht zuletzt Vorstellungen und institutionelle Strukturen, welche maßgeblich zur Entstehung des modernen Verständnisses vom Künstler als einem selbstbestimmt-schöpferisch tätigen Individuum beitrugen.
Das Seminar ist als Einführung in das Thema gedacht, das hier am Beispiel diverser herausragender Künstlerpersönlichkeiten betrachtet wird, welche (nicht nur) an dem – in allen Jahrhunderten auch überregional sehr bedeutsamen – Hof der sächsischen Kurfürsten beschäftigt waren. Aufgrund der gattungsübergreifenden Perspektive geraten dabei etwa die berühmten Hofmaler Lucas Cranach d. Ä. und Louis de Silvestre genauso in den Blick wie z. B. der Landeswerkmeister Arnold von Westfalen und der Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann, der vielseitig begabte Bildhauer und Architekt Giovanni Maria Nosseni, der Porzellanmodelleur Johann Joachim Kändler oder der Goldschmied Johann Melchior Dinglinger. Durch die Untersuchung und Besprechung ihres Wirkens und der daraus hervorgegangenen künstlerischen Arbeiten sollen – anknüpfend an aktuelle Forschungsdiskurse – die unterschiedlichen Facetten des höfischen Kunstschaffens beleuchtet und so etwa auch danach gefragt werden, inwiefern es überhaupt möglich ist, einen eigenständigen „Hofkünstler“-Typus zu definieren.
Ergänzend zu den Sitzungen im Institut ist mindestens eine gemeinsame Besichtigung originaler Kunstwerke in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vorgesehen.
Einführende Literatur:
- Dagmar Eichberger, Philippe Lorentz und Andreas Tacke (Hg.): The Artist between Court and City (1300-1600) […], Petersberg 2017
- Barbara Marx (Hg.): Kunst und Repräsentation am Dresdner Hof, München/Berlin 2005
- Andreas Tacke, Jens Fachbach und Matthias Müller (Hg.): Hofkünstler und Hofhandwerker in deutschsprachigen Residenzstädten der Vormoderne, Petersberg 2017
- Martin Warnke: Hofkünstler. Zur Vorgeschichte des modernen Künstlers, 2. Aufl., Köln 1996
- Helen Watanabe-O’Kelly: Court Culture in Dresden. From Renaissance to Baroque, Basingstoke u. a. 2002
Kontakt
wissenschaftlicher Mitarbeiter
NameLudwig Kallweit (promoviert)
Studienfachberatung im MA-Studiengang KuGe und EB Arch.-Wiss.
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