Stile, Stilbegriffe, Stilkonzepte
Lehrkraft | Prof. Dr. Henrik Karge |
Termin |
Mi., 3. DS Einschreibung: über OPAL |
Ort | ABS/114 |
Beginn | Mi., 05.04.2023 |
Module | Master PhF-KG-MA-TMH-B PhF-KG-MA-TMH-V MA LA MAKU-KG-VT 1 LA / Staatsexamen PHF-SEMS-KU-KG3 PHF-SEGY-KU-KG3 |
Inhalt der Lehrveranstaltung
Die Stilgeschichte gilt seit längerer Zeit als eine reichlich antiquierte Methode der Kunstwissenschaft; als Leitmodell wurde sie nacheinander durch die Ikonografie und die Funktionsgeschichte und Kontextforschung abgelöst, und seit mehreren Jahren hat sich eine autonome Bildwissenschaft entwickelt. Inzwischen ist jedoch ein erneutes Interesse an Stilphänomenen zu beobachten, mittels derer sich sowohl künstlerische Revolutionen als auch bewusste Rückgriffe auf Modelle älterer Zeiten fassen lassen. So lohnt sich eine grundsätzliche Untersuchung des Systems historischer Stile in bildender Kunst und Architektur – grob gesagt: von der Romanik bis zur Minimal Art –, das wir zumeist unreflektiert benutzen und damit unbewusst verfestigen.
Angesetzt wird zum einen bei der Begriffsgeschichte des Wortes „Stil“, das recht verschiedene Bedeutungen annehmen kann: Personalstil, Zeitstil, rhetorischer Modus, Norm des guten Geschmacks. Darauf aufbauend sollen die wichtigsten kunsthistorischen Stilbegriffe – insbesondere Romanik, Gotik, Renaissance, Manierismus, Barock, Moderne, Impressionismus und Expressionismus – in ihrer Genese und Entwicklung bis hin zu ihrer Eingliederung im kunsthistorischen Kanon verfolgt werden. Eine Sonderrolle spielen die konzepthaften „Ismen“, wie Kubismus, Futurismus und Surrealismus, in der Moderne des 20. Jahrhunderts.
Schließlich ist nach der Berechtigung dieser Begriffe in der aktuellen Kunstgeschichte zu fragen: Wie lassen sich kollektive formale Ähnlichkeiten von Kunstwerken innerhalb einer Epoche oder innerhalb einer Region präzise fassen? Wie lassen sich demgegenüber der individuelle Stil eines Künstlers oder einer Künstlerin und das Stilkonzept einer Kunstbewegung, etwa Pop Art, abgrenzen?
Die Referatsthemen werden in der Auftaktsitzung am 5. April verteilt; danach eine Pause in der Osterwoche, in der die frühen Referate vorbereitet werden können. Frühe Referatsthemen können bereits vorweg mit dem Seminarleiter vereinbart werden; bitte e-mail an .
Kontakt
Prof. i. R. Dr. Henrik Karge
Professur für Kunstgeschichte
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Institut für Kunst- und Musikwissenschaft
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