Europäischer Jugendstil – Architektur und Design
Lehrkraft | Prof. Dr. Henrik Karge |
Termin | Di., 6. DS |
Ort | ABS/114 |
Beginn |
Di., 04.04.2023 Einschreibung: über OPAL |
Module | Bachelor ÜM2 MA LA MAKU-GK-VT1 LA / Staatsexamen PHF-SEGY-KU-KG2 PHF-SEGY-KU-KG3 PHF-SEMS-KU-KG2 PHF-SEMS-KU-KG3 PHF-SEGS-KU-KG1 |
Inhalt der Lehrveranstaltung
Jugendstil, Art Nouveau, Modernismo, Liberty, Sezessionsstil – es sind nicht zufällig ganz unterschiedliche Begriffe, mit denen man eine künstlerische Bewegung bezeichnet hat, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts nahezu gleichzeitig in verschiedenen europäischen Ländern entstanden ist. Mit dieser Bewegung war eine radikale Neugestaltung der Lebensumgebung der Menschen verbunden, die von der Planung ganzer Gebäude über das Interieurdesign von Wohnungen bis zur Gestaltung der Gegenstände des täglichen Lebens: Möbel, Keramik, Glas und Textilien (auch Buchkunst) reichte. Angestrebt wurde eine neue Ästhetik, die sich aus der Ausrichtung des Historismus auf die Stile der Vergangenheit zu lösen vermochte und ein freies Spiel des Ornaments unter Berücksichtigung der Funktionalität der Objekte anstrebte. Spannend ist das Verhältnis zur bildenden Kunst, die vielfältige Einflüsse des Jugendstildesigns aufnahm (vor allem in der Grafik), aber nicht einfach unter diesem Begriff einzuordnen ist. Im frühen 20. Jahrhundert wurde der Jugendstil rasch durch die ornamentfeindliche Moderne abgelöst, hat seine Faszination bis heute jedoch nie eingebüßt. So soll in dem Seminar auch ein Blick auf die Jugendstilrezeption in der Hippie-Bewegung der siebziger Jahre geworfen werden.
Ein wesentliches Ziel des Seminars ist es, das Bewusstsein für die europäische Vielfalt dieser Stilbewegung zu schärfen, deren Zentren weit gestreut sind: Glasgow, Barcelona, Nancy, Brüssel, Darmstadt, München, Wien, Budapest und Helsinki, um nur einige der wichtigsten zu nennen. Damit verbunden sind unterschiedliche Tendenzen von fließend floralen bis hin zu streng geometrischen Formgestaltungen. Zu fragen ist nach dem jeweiligen Verhältnis zu lokalen und nationalen Traditionen. Außerdem sollen der Zusammenhang von Architektur und Design und dessen theoretische Voraussetzungen (z.B. Sempers Bekleidungstheorie) thematisiert werden. Schließlich soll ein Blick auch auf die Dresdner Bauten des Jugendstils geworfen werden – einige der besten Möbel wurden in den Deutschen Werkstätten in Hellerau produziert.
Die Referatsthemen werden in der Auftaktsitzung am 4. April verteilt; danach eine Pause in der Osterwoche, in der die frühen Referate vorbereitet werden können. Frühe Referatsthemen können bereits vorweg mit dem Seminarleiter vereinbart werden; bitte e-mail an .
Kontakt
Prof. i. R. Dr. Henrik Karge
Professur für Kunstgeschichte
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Institut für Kunst- und Musikwissenschaft
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