Hauptseminare
[Mittelalterliche Kirchen als
Baustellen]
[Blick in die Ferne II - Weltsicht und
Exotismus im 19. und frühen 20. Jhd]
[Porzellan als Kunstwerk am Beispiel der
Manufaktur Meissen]
[Caravaggio]
[Gewölbebau um 1500]
[Vexierbilder: von Arcimboldo bis
Dalí]
Mittelalterliche Kirchen als Baustellen |
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Veranstaltungstyp: | Hauptseminar |
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Veranstalter: | Prof. Dr. Bruno Klein |
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angeboten für: | Bachelor: - |
Master: KG-MA-2 KG-MA-WM-2 Phil-PM-RIKT-VM2 Phil-PM-RelGes-GM Phil-PM-RelGes-VM Phil-PM-WT2 Phil-PM-WT3 |
andere: Magister |
Tag / Zeit: | Montag, 5. DS (14.50 - 16.20 Uhr) | ||
Ort: | ABS/114 | ||
Einschreibung: | https://bildungsportal.sachsen.de:443/opal/auth/repo/go?rid=1501855746&par=82197995640776 |
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Beginn: |
18.10.2010 |
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Der Bau mittelalterlicher Großkirchen konnte allen
Beteiligten großen Gewinn verschaffen. Zunächst versprachen
sie sich davon den Lohn Gottes für das Leben nach dem Tode,
dann aber auch irdisches Renommee. Solche Projekte stellten ihre Initiatoren aber auch vor enorme Herausforderungen. Denn da ihre Realisierung nicht innerhalb einer Generation möglich war, mussten Finanzierung und Realisierung ungewöhnlich langfristig sichergestellt werden, sollten die Bauten nicht unvollendet bleiben. Theoretisch wurde damit auf die eine Perpetuierung des jeweils aktuellen gesellschaftlichen Arrangements spekuliert. Da zu diesem Zweck jedoch möglichst zahleiche, über den eher engen Kreis der eigentlichen Initiatoren hinausgehe andere Personen und Gruppen für einen solchen Bau gewonnen werden mussten, konnte es nicht ausbleiben, dass es zu Spannungen zwischen den Interessen und Intentionen der ursprünglichen Initiatoren und der hinzugewonnenen Unterstützer gab, bzw. dass sich um Konkurrenzen entwickelten. Deshalb standen diese großen Kirchenbauten im Spannungsfeld zwischen dem Versuch, mit ihrer Hilfe eine bestimmte gesellschaftliche Konstellation zu stabilisieren oder herzustellen, und der Gefahr, dass im Zuge ihrer Realisierung unabsehbare und ungewollte gesellschaftliche Entwicklungen in Gang gesetzt wurden. In dem Seminar sollen solche Prozesse anhand einiger exemplarisch ausgewählter Bauten untersucht werden. Themen und Termine:
Die genannten Titel der Primär- und Sekundärliteratur sollen bloß als Einstiegshilfe dienen. |
Blick in die Ferne II - Weltsicht und Exotismus im 19. und frühen 20. Jhd |
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Veranstaltungstyp: | Hauptseminar | ||
Veranstalter: |
Prof. Dr. Dirk Syndram / Prof. Dr. Henrik Karge | ||
angeboten für: | Bachelor: - |
Master: KG-MA-1 KG-MA-WM-1 Phil-PM-RIKT-VM1 Phil-PM-RIKT-VM2 |
andere: Magister |
Tag / Zeit: | Dienstag, 5. DS (14.50 - 16.20 Uhr) | ||
Ort: | Staatliche Kunstsammlungen Dresden,
Residenzschloss, Seminarraum der
Kunstbibliothek |
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Einschreibung: | https://bildungsportal.sachsen.de:443/opal/auth/repo/go?rid=1501855746&par=82197995905097 |
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Beginn: |
12.10.2010 |
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Diese Veranstaltung bildet die Fortsetzung des
Hauptseminars zu Weltsicht und Exotismus in der frühen
Neuzeit, das im vorigen Wintersemester stattfand. Die
Teilnehmer dieses ersten Seminars sind herzlich eingeladen,
den „Blick in die Ferne“ bis ins frühe 20. Jahrhundert
schweifen zu lassen – ebenso richtet sich das Angebot an
alle diejenigen, die das erste Seminar noch nicht besuchen
konnten. Das aktuelle Hauptseminar widmet sich dem „langen“
19. Jahrhundert von der Französischen Revolution bis zum
Ausbruch des 1. Weltkriegs, einer Epoche rasanter
Modernisierung in den Industriestaaten Europas und
Nordamerikas, die zugleich die wissenschaftliche Erkundung
der Erde bis in ihre letzten Winkel mit sich brachte. Die
nahezu totale politisch-militärische Dominanz der
westlichen Staaten ging allerdings mit der Faszination für
die fremden Kulturen einher, die von den
Modernisierungswellen kaum erfasst wurden. So beschworen
zahlreiche Bilder das Exotische der orientalischen
Gesellschaften und der überwältigenden Naturszenerien
Südamerikas – die radikalen Umbrüche der europäischen
Zivilisation förderten offenbar die Sehnsucht nach dem
zeitlosen Lebensrhythmus fremder Kulturen. Wuchs damit auch
das Verständnis für die kulturelle Vielfalt der Welt? In
welchem Wechselverhältnis standen Wissenschaft und Kunst?
Das 19. Jahrhundert steht zugleich für eine erste
wesentliche Umkehrung der künstlerischen Einflüsse: Nach
1850 wirkte die japanische Kunst inspirierend auf die
Arts-and-Crafts-Bewegung und den Impressionismus – die
Auseinandersetzung mit der fremden Kunst brachte Wandlungen
im ästhetischen Selbstverständnis der westlichen Kultur mit
sich, ohne die die klassische Moderne nicht denkbar wäre.
Unter diesem Blickwinkel sollen die Auseinandersetzungen
der Künstler der frühen Moderne mit dem Orient und der
„primitiven“ Kunst der Naturvölker neu betrachtet
werden. Das Hauptseminar, das die Betrachtung von Originalwerken der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden einbeziehen soll, ist nicht allein für Master- und Magisterstudierende der Kunstgeschichte konzipiert, sondern steht im Sinne der Master-Profilbereiche – Identität und kultureller Transfer sowie Wissen und Technik stehen hier im Zentrum des Interesses – auch anderen Studierenden der Philosophischen Fakultät offen. Grundliteratur:
1. (12. Oktober) Einführung der Seminarleiter, Verteilung der Referatsthemen 2. (26. Oktober) Ägypten und die Weltkunst in der Literatur des 18. Jahrhunderts 3. (2. November) Napoleon in Ägypten – die Folgen für Wissenschaft, Kunst und Mode 4. (9. November) a) Eugène Delacroix’ Auseinandersetzungen mit der arabischen Welt; b) Die Alhambra als Ort orientalischer Sehnsüchte 5. (16. November) a) Die Realität Algeriens in der französischen Malerei des 19. Jhs. b) Die Orientalismus-Debatte zwischen Edward Said und der aktuellen Islamkritik 6. (23. November) Erotische Frauenbilder des 19. Jahrhunderts – der Orient und die Antike Erwartet werden Referate und Hausarbeiten. Die übergreifenden Themen können von zwei Studierenden gemeinsam bearbeitet werden (Dauer: Dreiviertelstunde bis Stunde). Die spezielleren Referate (a, b) sind auf eine halbe Stunde angelegt. [nach oben] |
Porzellan als Kunstwerk am
Beispiel der Manufaktur Meissen
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Veranstaltungstyp: | Seminar (2 SWS) | ||
Veranstalter: | Dr. Ulrich Pietsch | ||
angeboten für: | Bachelor: - |
Master: KG-MA-2 KG-MA-WM-2 Phil-PM-RIKT-GM Phil-PM-WT2 |
andere: Magister |
Tag / Zeit: | Mittwoch, 5. DS (14.50 - 16.20
Uhr) 6. DS,
(16.40 - 18.10 Uhr) |
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Ort: | ABS / 114 bzw. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Porzellansammlung, Sophienstraße | ||
Einschreibung: | https://bildungsportal.sachsen.de:443/opal/auth/repo/go?rid=1501855746&par=82197995905184 |
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Beginn: | 13.10.2010 |
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Porzellan wurde bereits im 7. Jahrhundert in China, seit
etwa 1640 in Japan und seit 1710 im sächsischen Meißen
produziert. Sowohl die Formgebung von Gefäßen als auch die
ästhetisch anspruchsvolle plastische Gestaltung und die
gemalte Dekoration können es zum Kunstwerk erheben. Das
300. Jubiläumsjahr der ehemals Königlichen, heute
Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen bietet den Anlass
zu einer Analyse der künstlerischen Leistungen dieser
Protagonistin der europäischen Porzellankultur im Hinblick
auf ihre genuinen Schöpfungen einerseits und ihre
Adaptionen aus der ostasiatischen Porzellankunst wie auch
die Rezeption der bildenden Kunst im 18. Jahrhundert
andererseits. Anhand von Werkanalysen ausgewählter
Beispiele aus der Dresdner Porzellansammlung sollen die
eigenschöpferischen Werte wie auch die fremden Einflüsse
unter Berücksichtigung der technischen Möglichkeiten und
Grenzen des Materials näher untersucht und genauer
definiert werden, um so zu einer Bewertung des Gesamtwerks
der ersten und bedeutendsten europäischen Manufaktur für
Hartporzellan zu gelangen. [nach oben] |
Caravaggio |
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Veranstaltungstyp: | Hauptseminar | ||
Veranstalter: | Prof. Dr. Jürgen Müller | ||
angeboten für: | Bachelor: - |
Master: KG-MA-1 KG-MA-WM-1 KG-MA-2 KG-MA-WM-2 |
andere: Magister |
Tag / Zeit: | Freitag, 2. DS (09.20 - 10.50 Uhr) | ||
Ort: | ABS/111 | ||
Einschreibung: | https://bildungsportal.sachsen.de:443/opal/auth/repo/go?rid=1501855746&par=82197995905267 |
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Beginn: |
29.10.2010 |
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Gewölbebau um 1500 |
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Veranstaltungstyp: | Hauptseminar (Blockseminar) | ||
Veranstalter: | Dr. David Wendland | ||
angeboten für: | Bachelor: |
Master: KG-MA-2 KG-MA-WM-2 Phil-PM-WT2 Phil-PM-WT3 |
andere: Magister |
Tag / Zeit: | Freitag, 2. DS (09.20 - 10.50 Uhr) | ||
Ort: | ABS/114 | ||
Einschreibung: | https://bildungsportal.sachsen.de:443/opal/auth/repo/go?rid=1501855746&par=82197995905416 |
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Beginn: |
15.10.2010 |
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Um 1500 stellt der Gewölbebau ein zentrales Motiv in der
europäischen Architektur dar. Im spätgotischen Sakralbau
ist die Tendenz zu immer komplexeren, innovativen und
zuweilen spektakulären Gewölben offensichtlich. Man denke
an die hohen, weit gespannten Gewölbe der Hallenkirchen, an
Gewölbe mit komplizierten Rippenmustern wie das
Mittelschiffgewölbe im Hallenchor der Nürnberger
Lorenzkirche, oder an Erscheinungen wie Bogenrippen,
Luftrippen und hängende Schlusssteine. Auch im Profanbau
treten Gewölbe nicht mehr nur entsprechend der
Notwendigkeit massiver Deckenkonstruktionen auf, sondern
werden zu einem wesentlichen Bestandteil der Gestaltung der
repräsentativen Räume. Beispiele hierfür sind die
Albrechtsburg in Meißen, oder der Wladislawsaal auf der
Prager Burg mit seinem kunstvollen, weit gespannten
Gewölbe. In diesem Kontext von Anspruch und Innovation lässt sich um 1500 ein Technologiewechsel beobachten, der im Zusammenhang mit der Tendenz zu sehen ist, für die Herstellung der Gewöl-beflächen Werkstein zu verwenden. Dies bringt vor allem einen grundsätzlichen Wandel in der Konzeption und der geometrischen Definition der Gewölbe mit sich, mit tiefgreifenden Konsequenzen für das Erscheinungsbild der Gewölbe. Ein Beispiel dafür, wie die virtuose Planung des Steinschnittes geradezu ostentativ zur Schau gestellt werden kann, ist der Kloster- und Palastkomplex des Escorial, in dem zudem eine äußerst gewagte Gewölbekon-struktion einen wichtigen Platz einnimmt. Zugleich fällt in diese Zeit das Aufkommen einer technischen Literatur, die die Planung von Gewölben zum Gegenstand hat und die uns ein genaueres Verständnis der technischen und konzeptionellen Grundlagen vermitteln kann. An einzelnen Bauten werden Fragen der architektonischen Gestaltung, Konstruktion, Tragstruktur, Bauorganisation, sowie die Entwurfs- und Entscheidungsprozesse untersucht, die zu den realisierten Lösungen geführt ha-ben. Fallweise werden Beobachtungen am Objekt verknüpft mit der Interpretation zeitgenössischer Texte, dabei werden ggf. auch Grundlagen der Bauforschung thematisiert. Im Rahmen des Seminars sind auch Ortstermine in Meißen und Trebsen vorgesehen; dort besteht beim experimentellen Nachbau eines Zellengewölbes die Möglichkeit, die Phasen eines Gewölbeentwurfs und dessen Realisierung auch praktisch nachzuvollziehen. Organisatorischer Ablauf: zu Semesterbeginn Einführungsveranstaltung mit Themenvergabe, danach regelmäßige Einzel-betreuung und Ortstermine, Blockseminar mit Referaten zu Semesterende. |
Vexierbilder: von Arcimboldo bis Dalí |
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Veranstaltungstyp: | Hauptseminar | ||
Veranstalter: | Dr. Manuela Vergoossen | ||
angeboten für: | Bachelor: - |
Master: KG-MA-1 KG-MA-WM-1 |
andere: Magister Lehramt |
Tag / Zeit: | Freitag, 4. DS (13.00 - 14.30 Uhr) | ||
Ort: | ABS/114 | ||
Einschreibung: | https://bildungsportal.sachsen.de:443/opal/auth/repo/go?rid=1501855746&par=82197995905532 | ||
Beginn: |
15.10.2010 |
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Mit der Mona Lisa schuf Leonardo da Vinci eines der
berühmtesten Vexierbilder der neuzeitlichen
Kunstgeschichte. Die Impulse seines indirekten Schülers
Guiseppe Arcimboldo, dessen Markenzeichen doppeldeutige
Bilder sind, reichen bis in die Moderne. Hinter ihm stehen
programmatische Konzepte einer manieristischen
Kunstauffassung, die allegorische Inhalte mit
Perspektivwechseln, Anamorphosen und illusionistischen
Spielen verkleidet. Die Illusionsbegriffe verschiedener
neuzeitlicher Epochen wären hier zu diskutieren, ebenso wie
die Theoretiker des Manierismus: Paolo Lomazzo zum Beispiel
oder Vincenzo Danti. Moderner Exponent des mehrdeutigen
Bildes ist Salvador Dalí, der in Anlehnung an Jacques Lacan
auf seine Art mit der paranoisch-kritischen Methode den
psychologischen Ursachen des mehrdeutigen Sehens und Malens
ein Konzept anbieten wollte. Über ihn hinaus interessieren
hier wahrnehmungstheoretische Experimentatoren, wie Roger
und Lionel Penrose, die durch Maurits Cornelis Escher
beeinflusst wurden; und Escher selbst natürlich. Aber auch
der Designer Shigeo Fukuda soll mit seinen
Schattenskulpturen zur Anschauung kommen. Dem
manieristischen Mechanismus stehen so individuelle
Varianten der Moderne zur Seite, deren Eigenarten wir
untersuchen wollen. Literaturempfehlung: Jurgis Baltrusaitis, Imaginäre Realitäten: Fiktion u. Illusion als produktive Kraft. Köln 1984. |