Aus- & Weiterbildung
Die John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie entwickelt bedarfsgerechte Aus- und Weiterbildungsangebote für Aktive im Feld der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung.
A) AUSBILDUNG
Was muss man eigentlich können, wenn man politische Bildung machen will? Das ist eine Frage, die gar nicht so leicht zu beantworten ist. Für die schulische politische Bildung gibt es spezialisierte Ausbildungsgänge mit fachspezifischen Landesvorgaben. Für die außerschulische politische Jugend- und Erwachsenenbildung gibt es wenig systematische Überlegungen und auch wenig berufsfeldspezifisch verbindliche Angebote (Ausnahmen bestätigen die Regel – so bietet die Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW), Mitglied des Arbeitskreises deutscher Bildungststätten (AdB), beispielsweise regelmäßig eine Sommerakademie mit dem Titel "Arbeitsfeld politische Bildung" an, die wir sehr empfehlen können).
Wer einen Blick in das Innenleben der beruflichen Praxis der politischen Bildung werfen möchte, der wird auf der Plattform politischbilden.de fündig. Die Plattform hält ein vielfältiges Angebot an frei verwendbaren Bildungsmaterialen (OER – Open Educational Resources) für Menschen aus der pädagogischen Praxis bereit, die sich interessiert und engagiert mit politischen Bildungsinhalten auseinandersetzen wollen und auf der Suche sind nach methodischen Zugängen, Hintergrundinformationen oder auch Ansprechpersonen und/oder Partnerorganisationen für Kooperationsprojekte. Sie wird aus der Geschäftsstelle des AdB im Rahmen einer Partnerschaft mit dem Bundesprogramm Respekt Coaches koordiniert und verantwortet und bietet einen Ort, sich zu Themen der politischen Bildung zu informieren, zu orientieren, auszutauschen und sich mit Akteur:innen mit ihrer jeweils speziellen thematischen Expertise zu vernetzen Die Materialien und dort vertretenen Akteur:inne geben einen guten Ein- und Überblick über die Themen sowie die Aufgaben- und Einsatzfelder der beruflichen Praxis im Feld der non-formalen politischen Bildung.
Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung hat gemeinsam mit dem Bundesausschuss politische Bildung (bap) bereits 2014 ein Papier vorgelegt, in dem die Frage beantwortet werden soll, was Professionelle im Bereich der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung können sollen. Aber wo kann man diese Kompetenzen erwerben?
An der JoDDiD versuchen wir einen kleinen Beitrag zur Vermittlung dieser Kompetenzen beizutragen und in regelmäßiger Folge Ausbildungsangebote im Studiengang Erwachsenenbildung, der sozialen Arbeit und der Ausbildung von Erzieher:innen anzubieten. Derzeit arbeiten wir an diesen Angeboten. Wenn Sie Interesse an einer Kooperation haben, kommen Sie bitte gern auf uns zu.
B) WEITERBILDUNG
Die Aktiven im Bereich der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung sind im Regelfall nicht fachdidaktisch qualifiziert. Sie verfügen überwiegend über sozial– und kulturwissenschaftliche, zuweilen auch sozialpädagogische oder ganz anders gelagerte Ausbildungsabschlüsse und erwerben notwendige Kompetenzen im Umgang mit Vermittlungsherausforderungen im Feld der politischen oder demokratischen Bildung im Regelfall „on the job“. Ein Angebot, berufsbegleitend fachdidaktische Qualifikation zu erwerben, existiert bislang eher punktuell und unsystematisch. So bietet der Bundesausschuss politische Bildung (bap) als eine der Partnerorganisationen der JoDDiD etwa eine Plattform mit dem Titel Profession politische Bildung an, über die zu einigen Grundfragen übersichtliche Grundlagentexte bereitgestellt werden. Der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB) bietet ebenfalls regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen für Bildungspraktiker:innen an. Wir können diese Angebote durchaus empfehlen. Die JoDDiD entwickelt darüber hinaus vertiefende und asynchron zu nutzende Weiterbildungsangebote für Aktive im Feld der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung an der TU Dresden. Eines unserer neuen Formate ist die Abendschule.
DIE ABENDSCHULE
Mit der Gründung der JoDDiD-Abendschule soll ein systematisches Angebot zur fachdidaktischen Qualifizierung entwickelt werden, das nicht nur Weiterbildungsangebote auf der Grundlage neuster wissenschaftlicher Erkenntnisse bietet, sondern gleichzeitig auch Erfolgsrezepte aus dem Praxisfeld sichtbar macht.
Konzept
Die Abendschule baut im Wesentlichen auf zwei Formate:
- In den sogenannten Prof-Lectures werden neueste Erkenntnisse aus dem Feld politik- und demokratiedidaktischer Forschung so aufbereitet, dass sie in attraktiven hochvisualisierten Kurzvorlesungen angeboten werden. Die Vorlesungen stehen digital zum asynchronen Lernen bereit und können berufsbegleitend in individuellem Lerntempo einzeln oder als zertifizierter Kurs genutzt werden.
- Neben den klassischen oder akademischen Prof-Lectures bietet die Abendschule aber gleichwertig aufbereitete, sogenannte Peer-Lectures an, in denen Akteur:innen, die mit besonderem Erfolg im Bereich der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung tätig sind, spezifisches Handlungswissen teilen. Auch diese Vorlesungen stehen hochvisualisiert und digital zum asynchronen Lernen bereit.
ÖFFNUNG DIGITALER STANDARD LEHRVERANSTALTUNGEN
Corona forderte uns alle heraus – eigentlich war es kaum noch auszuhalten. Über den Ärger dürfen wir aber auch die Chancen nicht übersehen, die sich in Folge dieser Krise ergeben haben. Die Ausbildungsangebote an der Professur für Didaktik der politischen Bildung finden seit dieser Zeit komplett digital statt. An digitalen Veranstaltungen können Menschen ortsunabhängig teilnehmen. Deshalb ist es punktuell durchaus möglich, dass auch Fachkräfte aus dem Feld der schulischen und außerschulischen politischen Bildung an universitären Lehrveranstaltungen teilnehmen und mit Lehramtsstudierenden gemeinsam diskutieren, wie wir die politische Bildung im Bundesland voranbringen können. Sprechen Sie uns bei Interesse einfach an und wir sehen, was wir möglich machen können.