Lernort Stadion
Das Projekt Lernort Stadion ist das erste Projekt, das wir an der Professur für Didaktik der politischen Bildung gemeinsam mit dem ZipB (Zentrum für inklusive politische Bildung) durchgeführt haben.
Unterstützt von der DFL Stiftung und der Aktion Mensch hat das ZipB das Projekt „Lernort Stadion“ über zwei Jahre lang wissenschaftlich begleitet. Im Kern ging es dabei um die Frage, wie politische Lernprozesse am „Lernort Stadion“ so gestaltet werden können, dass sie tatsächlich inklusiv sind und niemand ausgeschlossen bleibt. Seit November 2017 ist diese Begleitung abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden in einem umfangreichen Abschlussbericht zusammengefasst und im Netzwerk „Lernort Stadion“ verbreitet. Der Abschlussbericht ist hier online verfügbar.
Das ZipB hat für die wissenschaftliche Begleitung ein für politische Bildungsforschung eher unbekanntes und innovatives Format gewählt: Es handelt sich um ein Zusammenwirken der Forschungsstile der Partizipativen Forschung und dem Design Based Research. Dabei wurden die Perspektiven der Referent:innen ebenso eingeholt wie die der Teilnehmenden. Gemeinsam wurden Bildungsformate konzipiert, erprobt, weiterentwickelt und damit immer „ausschlussärmere Formate“ gefunden. „Ein wichtiger AHA-Moment bestand darin, dass sich aus dem Begleitungsprozess Modelle ergeben haben, die es im Praxisalltag erlauben, politische Bildungsformate unter inklusiven Gesichtspunkten zu konzipieren oder weiterzuentwickeln.“, berichtet David Jugel vom ZipB.
Neben den beiden Standorten Berlin und Dresden, die auf diese Weise intensiv begleitet wurden, spielten die Befragung und der Austausch aller Lernzentren auf den bundesweiten Treffen eine zentrale Rolle. Für unsere Gründerin Prof. Dr. Anja Besand eine spannende Erfahrung: „Wirklich begeistert hat uns, wie offen das Projekt sich uns gegenüber gezeigt hat und wie tief wir in die pädagogischen Prozesse hineinschauen durften. Das ist nicht selbstverständlich.“
Das ZipB wurde im Jahr 2015 mit der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts Lernort Stadion von der DFL-Stiftung beauftragt. Das ZipB hat diese Aufgabe gern übernommen, da sich das Projekt - genau wie das Zentrum selbst - sehr präzise an der Verbindungslinie zwischen politischer und inklusiver Bildung positioniert hat und im Vergleich zu anderen Trägern und Projekten politischer Bildung bereits heute über große praktische Erfahrung im Hinblick auf die Frage verfügt, wie sich politische Bildungsprozesse mit inklusiven Prozessen zusammendenken lassen. Dass diese Erfahrungen im Projekt vorhanden sind, heißt nicht, dass alle Fragen, die sich in diesem Zusammenhang ergeben, bereits beantwortet wären. Im Gegenteil: bereits im Rahmen eines ersten Austauschs mit den verschiedenen Projektstandorten wurde sichtbar, dass ein großer Bedarf und Wunsch auf der Ebene der Projektmitarbeiter:innen bestand, sich intensiver mit der Frage zu beschäftigen, wie inklusive Lernprozesse erfolgreich gestaltet werden können. Trotz des sichtbar breiten Bedarfs war es dem ZipB leider nicht möglich, alle Standorte des Projekt gleichzeitig in die wissenschaftliche Begleitung mit einzubeziehen. In Absprache mit der DFL-Stiftung entwickelte das ZipB deshalb ein Konzept für die intensive, prozess- und partizipationsorientierte Begleitung zweier Standorte (Dresden und Berlin). Neben der intensiven Begleitung dieser beiden Standorte sollte die bundesweite Perspektive aber zumindest peripher mit in den Blick genommen werden.
Wenn Sie noch mehr über das Projekt erfahren wollen, erhalten Sie hier eine Zusammenfassung des DFL zum Lernort Stadion.
Mehr zum ZipB
Das Zentrum für inklusive politische Bildung e.V. – kurz ZipB - hat sich im Jahr 2014 gegründet und wird von Weiterdenken - der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen und der Technischen Universität Dresden getragen. Es versteht sich als Laboratorium zur Erkundung, Entwicklung und Erprobung inklusiver Konzepte im Bereich der politischen Bildung, d.h. konkret: Das ZipB ist ein Ort, an dem sich Bildungspraxis und Bildungsforschung auf Augenhöhe begegnen, um gemeinsam politische Bildung (weiter-) zu entwickeln und ganz praktisch Inklusion in die Köpfe und in die Lebenswelten der Menschen zu bringen. Um die Arbeit des ZIPB verstehen zu können, ist es wichtig sich klar zu machen, dass es von einem weiten Inklusionverständnis ausgeht.
Unter Inklusion verstehen wir einen Prozess, der darauf ausgerichtet ist, Ausschlüsse zu verhindern und ein Mehr an Zugang, Teilhabe und Selbstbestimmung für alle Menschen zu erreichen (Vgl. Hölzel/ Besand, 2015: 436)