07.12.2021
#26 Denkhüte 2.0
Es könnte sein, dass die Methode, auf der unsere heutige Idee aufbaut, einigen Leser:innen bereits bekannt ist. Habt ihr schon einmal etwas von den Denkhüten gehört? In den 80ern entwickelte Edward de Bono die Methode der sechs Denkhüte, die er selbst als Kreativitätstechnik verstand. Denn de Bono war gar kein politischer Bildner. Dennoch wird die Methode heute auch gern und immer wieder in der politischen Bildung genutzt.
Die Methode der sechs Denkhüte soll es den Teilnehmenden ermöglichen, komplexe Problemstellungen aus verschiednen Blickwinkeln zu betrachten und potentielle Lösungen zu entwickeln. Dabei repräsentiert jeder Denkhut – gelb, rot, grün, blau, weiß oder schwarz – einen Blickwinkel und ist mit je einer eigenen Farbe markiert. Realistische, utopische, emotionale Perspektive u.a. werden nebeneinander sichtbar und besprechbar. Näheres zu den einzelnen Denkhüten und zur Methode kann hier noch einmal nachgelesen werden.
Die Gruppe schlüpft gemeinsam oder getrennt in die einzelnen Rollen bzw. Blickwinkel auf die Problemstellung. Vermutlich ist es genau diese Multiperspektivität auf gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche Problemstellungen, die die Methode auch für die politische Bildung so interessant macht. Zusätzlich lässt die Methode neben dem rationalen auch den emotionalen Blick zu. Emotionen werden also nicht ausgeblendet, sondern gleichberechtigt besprechbar.
Nach der langen Vorrede nun zu unserer Idee. Sie ist recht einfach, wenn auch etwas langwierig in der Umsetzung. Wie wäre es, wenn wir die Methode noch etwas anreichern? Und zwar ästhetisch. Was würden z.B. detailreich gestaltete Hüte – fast Masken – bei den Teilnehmenden verändern? Die Hüte sind schließlich das zentrale Element de Bonos´ Methode. Dennoch sind dies meist kleine Partyhüte oder gar farbige Karteikarten, die die Perspektive, aus der es zu sprechen gilt, in der Gruppe markiert. Unseres Erachtens können auch die Wertigkeit von Materialien sowie Gestaltung von Räumen einen bedeutenden Einfluss auf Lernprozesse haben. Lasst uns also große "Maskenhüte" produzieren, die zum einen die Einfühlung in die jeweilige Rolle/Perspektive verstärken, aber auch eine anschließenden Distanzierung und einen Rollenwechsel spielerisch erleichtern.
Diese Idee haben wirfür euch umgesetzt und die "Denkhüte 2.0" findet ihr nun zur Ausleihe in unserem Shop.