Teilprojekt K: Theater- und Medienwissenschaft
"Theater der Diskriminierung. Darstellung und Reflexion invektiver Dynamiken in Gegenwartstheater, Performance und Aktionskunst"
Das TP untersucht die Darstellung, Performanz und Reflexion von Invektiven in Gegenwartstheater, Performance- und Aktionskunst aus medienkulturwissenschaftlicher Perspektive. Es analysiert die theatrale Situation als ein ästhetisches Kommunikationsmodell, an dem invektive Interaktionskonstellationen und -prozesse affektiv, perzeptiv und reflexiv fassbar werden. Auf unterschiedliche Weise kann das Theater durch die ihm eingeschriebene Spiel- und Blickordnung die Bedingungen sozialer Positionierungsprozesse nicht nur offenlegen, sondern diese auch für eine (selbst-)kritische Verortung verfügbar und reflektierbar machen. Exemplifiziert werden solche invektiven Dramaturgien als Modus theatraler Kritik in der gemeinsamen Monografie „Verletzen und Beleidigen. Versuche einer theatralen Kritik der Herabsetzung“.
Theater, Performance und künstlerische Aktion fungierten hierbei zugleich als Gegenstand und Instrument einer mit herabsetzender, beschämender Adressierung und Disponierung verkoppelten Reflexion invektiver Gegenwartskonstellationen. Die gemeinsame Arbeit wurde von der Frage geleitet, welche historisch variierenden theatralen Anordnungen in welchen medialen und gesellschaftlichen Zusammenhängen Personen oder Gruppen pejorativ markieren oder unsichtbar machen, exponieren oder ausgrenzen. Dabei wurden sowohl politisch produktive Potenziale als auch mögliche blinde Flecken der theatralen Ausstellung invektiver gesellschaftlicher Praxis ausgelotet.