Profil der Professur
Aus dem Spektrum der Westslavistik werden an der Professur insbesondere polonistische und sorabistische Themen in Forschung und Lehre behandelt. Dazu gehört die polnische Literatur- und Kulturgeschichte von der Renaissance bis in die Gegenwart mit Schwerpunkten z.B. in der Romantik und der Zwischenkriegszeit. Auch die sorbische Literatur und Kultur wird in ihrer gesamten Breite untersucht; von besonderem Interesse ist hier die Literatur ab der Mitte des 20. Jahrhunderts. Gegenstände und Fragestellungen in Forschung und Lehre beziehen sich auf ein umfassendes Erkenntnisinteresse für epochen- und kulturraumspezifische Strukturen der westlichen Slavia, die im Vergleich sowie in vertieften Untersuchungen kultureller Narrative übergreifende Befunde für die gemeinsame Forschungsprofillinie „Kultur und gesellschaftlicher Wandel“ der TU Dresden ermöglichen. Grundlage ist ein kultursemiotischer Ansatz mit einem breiten Verständnis von der Funktionalität kultureller Texte vom Epos bis zum Rocksong. In Verbindung mit aktuellen Tendenzen der literatur- und kulturwissenschaftlichen Theoriebildung ergibt sich daraus ein Schwerpunkt auf der Erforschung minoritärer Kulturen.
Entsprechend dem Prinzip der forschungsorientierten Lehre auf Bachelor- und Masterniveau werden aktuelle Forschungsprojekte stets auch für die Lehre fruchtbar gemacht. Ein wesentlicher Vorteil des Standorts besteht in der räumlichen Nähe zu den untersuchten Kulturen; insbesondere die Lausitz (Sorbisches Institut) und Schlesien (Universität Breslau) sind nicht nur regional, sondern auch institutionell für Kooperationen und Austausch von bevorzugter Relevanz. Das Sprachenangebot am Institut für Slavistik umfasst folgerichtig neben dem Polnischen und Tschechischen auch das Obersorbische. Daraus ergeben sich auf allen akademischen Qualifikationsstufen aussichtsreiche Profilierungsoptionen.