Radiographie von Gas-Flüssig-Zweiphasenströmungen in porösen Materialien
Teil des Projekts OxySep
Kontaktpersonen: Prof. Dr. et Ing. habil. Kerstin Eckert, Dr. Xuegeng Yang,
Dr.-Ing. Karin Schwarzenberger
Projektbearbeiter: Dr.-Ing. Tobias Lappan
Motivation
Mit dem wachsenden Bedarf an erneuerbaren Energien und dem Ziel der Klimaneutralität rückt H2 aufgrund seiner hohen Effizienz und leichten Transportierbarkeit in den Fokus zukünftiger Energiesysteme.
Die Elektrolyse von Wasser stellt die Hauptquelle für H2 dar. Während der Prozess selbst und die Keimbildung des Wasserstoffs gut verstanden sind, gibt es immer noch Wissenslücken in Bezug auf die O2-Blasen, was ein Grund dafür ist, dass diese Systeme derzeit keine maximale Effizienz erreichen können.
Ziele
- Visualisierung der Entstehung und des Transports der O2-Blasen im porösen Anodenmaterial mittels Röntgen- und Neutronenradiographie
- Entwicklung und Durchführung von Modellexperimenten zur Charakterisierung der Gasentwicklung und des Gastransports durch die Wasserströmung entlang der Anode unter definierten Bedingungen
- Flexibilität des Versuchsaufbaus hinsichtlich der untersuchenden porösen Materialien und deren Abmessungen sowie der Versuchs- bzw. Strömungsbedingungen
Methoden
- Radiographie mit Röntgen- und Neutronenstrahlung zur bildgebenden Strömungsmessung in einem Messfeld von ca. 100 mm x 100 mm und mit einer Bildfrequenz von max. 100 fps
- generisches Strömungsexperiment: Gasblasenerzeugung mittels Einleitung von Druckluft durch eine oder mehrere Düsen in die gegen- oder querströmende Flüssigphase innerhalb des porösen Materials
- Röntgenradiographie eignet sich, aufgrund der materialspezifischen Abschwächung der Strahlung, für die Strömungsvisualisierung innerhalb von porösen polymeren Materialien, Neutronenradiographie dagegen insbesondere für metallischen Materialien
- Neutronenradiographie bietet außerdem die Möglichkeit, die Strömungsfront der Flüssigphase sichtbar zu machen, indem herkömmliches Wasser (H2O) teilweise durch schweres Wasser (Deuteriumoxid, D2O), das Neutronen weniger stark absorbiert, ersetzt wird
Durchführung von röntgenradiographischen Messungen im Röntgenlabor am HZDR; Neutronenradiographie in Kooperation mit dem „Laboratory for Neutron Scattering and Imaging“ an der Spallations-Neutronenquelle (SINQ) des Schweizer Paul Scherrer Instituts (PSI), jährlich ein oder zwei mehrtägige Messkampagnen