19.04.2016
Hannover Messe 2016: Dresdner Leichtbau für die Elektromobilität von morgen

Präsentation auf der Hannover Messe 2016 in Halle 2 am Stand A45: Funktionsintegrativer Fahrzeugsystemträger (FiF) aus dem Sonderforschungsbereich 639.
Auf der Hannover Messe 2016 vom 25. bis 29. April 2016 präsentiert das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der Technischen Universität Dresden innovative Neuentwicklungen für die Elektromobilität.
Funktionsintegrativer Fahrzeugsystemträger in Textil-Thermoplast-Bauweise
Im Sonderforschungsbereich 639 "Textilverstärkte Verbundkomponenten für funktionsintegrierende Mischbauweisen bei komplexen Leichtbauanwendungen" untersuchten Wissenschaftler aus 16 Dresdner Forschungseinrichtungen neuartige Textilverbunde mit thermoplastischen Matrixsystemen. Die resultierenden Erkenntnisse und entwickelten Technologien aus zwölf Jahren Forschung flossen in den generischen Demonstrator "Funktionsintegrativer Fahrzeugsystemträger (FiF)" ein. Eine hochintegrative Fahrzeugstruktur, bestehend aus lediglich zwei tragenden Systemen – der Fahrzeugkabine und der Tragstruktur, an der Fahrwerk und Antrieb angebunden sind – sorgt für einen hohen Leichtbaugrad bei gleichzeitig minimalem Fertigungsaufwand. Die Anzahl der Bauteile für die gesamte tragende Fahrzeugstruktur wurde auf sechs Bauteile reduziert. Darüber hinaus demonstrieren die SFB-Wissenschaftler im FiF die Integration einer Vielzahl struktureller, elektrischer und adaptiver Funktionen. Das gesamte Fahrzeug ist durchsetzt mit einem werkstoffeingebetteten Sensornetzwerk, das die Datenkommunikation im Demonstrator übernimmt und Informationen – beispielsweise zum lokalen Werkstoffzustand – empfängt, verarbeitet und an Bedienerschnittstellen weiterleitet.
Auf der Hannover Messe präsentieren die SFB-Wissenschaftler den generischen Fahrdemonstrator FiF am Messestand der Sächsischen Energieagentur (SAENA) in Halle 2 Stand A45 erstmals der Weltöffentlichkeit.
Carbon-Aluminium-Felge als Prototyp für Omnibusse
Wissenschaftler der TU Dresden verfolgen gemeinsam mit Fachleuten der Dresdner Verkehrsbetriebe im Projekt "Pilotlinie 64" vielversprechende Lösungsansätze zum Einsatz von Elektrobussen im städtischen Personennahverkehr. Ein Ansatz ist die Reduzierung der Fahrzeugmasse. Wissenschaftler des ILK entwickeln deshalb gemeinsam mit der ThyssenKrupp Carbon Components GmbH innovative Leichtbauräder. Basis für die Masseeinsparung bildet eine hocheffiziente hybride Mischbauweise aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen für das Felgenbett und dem Leichtmetall Aluminium für den Radstern. Für die Nutzfahrzeugbranche erreicht diese hybride Felge, die etwa zur Hälfte aus Karbon und Aluminium besteht, eine neue Leichtbaudimension. Mit deutlich unter 20 Kilogramm Gewicht ist sie mehr als 50 Prozent leichter als eine herkömmliche Stahlfelge.
Die Carbon-Aluminium-Busfelge wird ebenfalls am Messestand der Sächsischen Energieagentur (SAENA) in Halle 2 Stand A45 präsentiert.
Innovative Konzepte für die industrielle Fertigung von Fahrradrahmen
Im Forschungsprojekt "TherMobility" entwickelten REHAU, Storck Bicycle und das ILK funktionsintegrative und leichte Rahmenstrukturen aus thermoplastischen Faser-Kunststoff-Verbunden. Die neue modulare Bauweise dieser Tragstrukturen ermöglicht den Einsatz in verschiedenen Fahrzeugen, wie Fahrräder, Motorräder oder Leichtmobile.
Das entwickelte Tragrahmenkonzept setzten die Projektpartner im Technologiedemonstrator "Nam:e" um. Die Forscher setzen auf eine modulare Bauweise des Rahmens mit neu entwickelten Werkstoffen. Es ist den Partnern gelungen, das Potential der Faserverbundstrukturen maximal auszuschöpfen und so die Voraussetzungen für die industrielle Fertigung in Deutschland zu schaffen.
Das bewusst moderne und individuell gestaltbare Design richtet sich an eine breite Zielgruppe. Der E-Bike-Body lässt sich in allen Wunschfarben fertigen und mit diversen Oberflächenstrukturen sowie auf das Design abgestimmten Extras, wie einem Flaschenhalter oder einem Kindersitz ausstatten. Da sich zudem alle gängigen Funktionen optimal integrieren lassen, ist es problemlos möglich das Smartphone mit den Komponenten des E-Bike-Body zu vernetzen und somit über Apps zu steuern.
Der Technologiedemonstrator "Nam:e" wird auf dem Messestand der TU9 in Halle 2 am Stand C40 präsentiert. TU9 ist die Allianz führender Technischer Universitäten in Deutschland.
Kontakt
Technische Universität Dresden
Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik
Tanja Kirsten
Pressesprecherin
Tel.: 0351 / 463 39471
E-Mail: