22.09.2017
Sächsisch-Polnischer Innovationstag bringt Wissenschaft und Wirtschaft an einen Tisch
Mit einem Sächsisch-Polnischen Innovationstag haben Wissenschaftler der TU Dresden neue Impulse für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Nachbarländer in Forschung und Entwicklung gesetzt, um damit sowohl die Wirtschaftsregion Mittel-/Osteuropa zu stärken als auch international konkurrenzfähige Lösungen für den gesellschaftlichen Wandel zu entwickeln. Ausgerichtet vom Transfer Office der Technischen Universität Dresden stellten Forscher des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) neueste Entwicklungen und Forschungsansätze im Bereich der Elektromobilität vor.
„Im Mittelpunkt des Innovationstages steht die grenzübergreifende Zusammenarbeit mit alten und neuen Partnern und der Transfer unserer Ergebnisse in konkrete industrielle Anwendungen“, so Prof. Gude vom ILK. „Wir forschen nicht im luftleeren Raum. Am Ende muss der Einsatz unseres wissenschaftlichen Knowhows auch für die Unternehmen in beiden Ländern einen Mehrwert bringen. Das erreichen wir auf einer Plattform wie dem Sächsisch-Polnischen Innovationstag hervorragend, da hier alle Seiten an einem Tisch sitzen.“
Der Innovationstag verbindet Wissenschaftler, Unternehmen und Transferakteure aus Polen und Sachsen zu einem internationalen Netzwerk. Ziel ist es, die Zusammenarbeit der Nachbarländer in Forschung und Entwicklung effektiv und nachhaltig auszubauen. Gemeinsam sollen sowohl Impulse für das Wachstum der Region gesetzt als auch international konkurrenzfähige Lösungen für den gesellschaftlichen Wandel entwickelt werden.
Prof. Müller-Steinhagen, Rektor der TU Dresden, betonte die ausgezeichneten Erfahrungen bei der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. „Unser Ziel ist es, das bereits auf langjährigen bilateralen Absprachen und auf einzelnen Projekten basierende Kooperationsnetzwerk in der sächsisch-polnischen Grenzregion weiter auszubauen und nachhaltig zu etablieren. So besteht die wissenschaftliche Kooperation des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik mit fünf Universitäten in Polen bereits seit über 20 Jahren. Dies mündete bereits in einen intensiven Wissenschaftleraustausch sowie eine Vielzahl von gemeinsamen Projekten sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung. Seit 2017 gibt es ferner ein „Joint PhD Programme“ zwischen der TU Dresden und der TU Warschau mit Pilotcharakter auch für weitere polnische Universitäten.“
Das Thema des ersten Sächsisch-Polnischen Innovationstages in Breslau war Elektromobilität. In beiden Ländern gibt es dazu große Expertisen in Forschungseinrichtungen und Unternehmen, zudem werden Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet in Sachsen, aber auch aktuell in Polen stark gefördert. Beleuchtet werden sollte das weit gefasste Thema der Elektromobilität mit dem Fokus auf Werkstoffe und Strukturen. Zu diesem Zweck wurde das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der Technischen Universität Dresden als starker Partner für die inhaltliche Ausgestaltung des Innovationstages gewonnen. Mit dessen Kompetenz und Forschungsexzellenz sowie einem großen Netzwerk an ausgezeichneten Akteuren sowohl im Wissenschafts- als auch im Wirtschaftsbereich konnten hochkarätige Referenten und Teilnehmer gewonnen werden.
Das Format des grenzüberschreitenden Innovationstages wurde vom Transfer Office der Technischen Universität Dresden entwickelt und hat sich schon mehrfach bewährt. Mit dem Partnerland Tschechien wird es bereits seit 3 Jahren erfolgreich durchgeführt. Das Erfolgsrezept ist dabei einerseits die Mischung der Teilnehmer aus Wissenschaft und Wirtschaft, andererseits die Fokussierung auf ein Schlüsselthema der Forschung. Das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Breslau unterstützt mit der Ausrichtung des Sächsisch-Polnischen Innovationstages dieses Vorhaben. Die gemeinsame Schirmherrschaft des Generalkonsulates, des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) und der Landeshauptstadt Dresden zeigt die hohe politische Relevanz.
Dass dieses Konzept von den Unternehmen beider Länder angenommen wird, zeigt die große Zahl der Teilnehmer aus dem wirtschaftlichen Bereich. „Nur wenn wir in Europa grenzüberschreitend zusammenarbeiten, bleiben wir global wettbewerbsfähig und können auf Zukunftsmärkten bestehen. In meinem Unternehmen leben wir die polnisch-deutsche Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft. Ich sehe deshalb die weitere strategische Kooperation mit polnischen und deutschen Universitäten als grundlegenden Bestandteil meines Innovationsmanagements“, erklärt Dr. Andrzej Czulak, Direktor für Forschung und Entwicklung des polnischen Startups NEW ERA MATERIALS.
„Eine starke, effiziente Ansiedlungspolitik, ein pragmatisches Unternehmertum, aber auch die sehr traditionsreichen polnischen Universitäten, mit modernster Ausstattung und zukunftsorientierter Ausrichtung, machen das Land zu einem idealen Partner für unsere eigenen Bestrebungen nach wissenschaftlichem und technologischem Fortschritt“, so Prof. Gude. „Der globale Wettbewerb wird stärker, die Mitbewerber aus allen Ländern dieser Welt schlafen nicht. Europa hat nur eine Chance, wenn die verschiedenen Regionen mit ihren vielseitigen komplementären Stärken zusammenarbeiten und in grenzüberschreitenden Projekten auf Augenhöhe miteinander kooperieren. Wir haben damit sehr gute Erfahrungen, vor allem mit unseren polnischen Nachbarn.
So haben wir beispielsweise mit polnischen Partnern faserverstärkte Hochdrucktanks zur Wasserstoffspeicherung entwickelt. Bei uns in Sachsen konzipiert, konstruiert und gefertigt, haben unsere Partner die technologisch sehr anspruchsvolle Prüfung dieser Bauteile übernommen. Weitere Kooperationen aus dem DRESDENconcept heraus existieren etwa im Bereich der generativen Fertigung mit polnischen Partnern. Andere Kooperationen, beispielsweise im Bereich der Mechanik bestehen schon seit der Zeit vor 1989 bis zum heutigen Tag. In einigen Fällen haben die gemeinsamen Aktivitäten bereits zu Ausgründungen und Ansiedlungen in der Region geführt.“
Professur für Systemleichtbau und Mischbauweisen
NameProf. Dr.-Ing. habil. Maik Gude
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Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik
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