SmartVesselCoatTest – Entwicklung eines neuartigen, selbstreinigenden, biozid-freien Beschichtungssystems für Sportboote inklusive inline-Testmethode für die Validierung der Antifouling-Eigenschaften.
Mikroorganismen als Erstbesiedler und nachfolgend andere (Kleinst)Lebewesen wie Algen, Seepocken oder Muscheln induzieren in Gewässern Biofilme. Wenn sie unerwünscht sind, spricht man von Biofouling. Das kann im Bereich der Schifffahrt zu Biokorrosion aber auch zu erhöhtem Strömungswiderstand verbunden mit beträchtlichen Energieverlusten führen. Hinzu kommt die Gefahr der Verfrachtung fremder Wasserlebewesen in neue Habitate. Deshalb werden große Anstrengungen unternommen, um im genannten Bereich Biofouling zu vermeiden bzw. entstandene biogene Belege aufwändig abzureinigen.
Einfluss auf das Biofouling haben z. B.:
- die Eigenschaften der aufgetragenen Beschichtungen,
- die Art und Häufigkeit der Reinigungsprozeduren,
- die Betriebsweise, d. h. die Geschwindigkeiten, mit denen der Schiffskörper bewegt wird,
- das Verhältnis von Fahr- zu Liegezeiten,
- die Wassertemperatur und der Lichteintrag am Liegeplatz bzw. während der Fahrt sowie
- die konstruktive Gestaltung des Schiffskörpers.
Das hier beschriebene Projekt konzentriert sich modellhaft zunächst auf neuartige Antifouling-Lacke für in Binnengewässern betriebene Freizeitwasserfahrzeuge. Die Motivation erklärt sich aus dem Umstand, dass derzeit eingesetzte Antifouling-Lacke in der Regel biozidhaltig sind. Daraus resultiert ein enormer Eintrag an Schadstoffen in die Umwelt. Zudem machen sich in kurzen Zeitintervallen Reinigungsprozeduren mit biozidhaltigen Substanzen erforderlich und es entstehen gesondert zu entsorgende Rückstände. Das erklärt, warum für 2017 eine Verschärfung der Vorschriften für Anstrichstoffe für auf Binnengewässern fahrende Boote mit strengen Auflagen bezüglich des Gehaltes an Bioziden erwartet wird.
Deshalb verfolgt das von der Wohlert-Lackfabrik GmbH und der Technischen Universität Dresden gemeinsam bearbeitete ZIM-Projekt das Ziel, iterativ neuartige, biozidfreie, zudem möglichst selbstreinigende Anstrichstoffe zu entwickeln und mit entsprechenden inline-Testverfahren zu validieren.
Die Wohlert-Lackfabrik GmbH erhofft sich insbesondere von einer innovativen Kombination von hydrophoben und hydrophilen Komponenten in den Anstrichen durchgreifend neue Antifouling-Effekte und damit die Entwicklung einer völlig neuen Generation von Bootslacken.
In den Aufgabenbereich der Arbeitsgruppe Biomonitoring an der TU Dresden fallen die Entwicklung des inline-Testverfahrens, die Modellierung sowie experimentelle Untersuchungen zum Biofouling und zur Selbstreinigung auf den, von der Wohler-Lackfabrik GmbH bereitgestellten Proben.
Projektfinanzierung:
Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)
Förderkennzeichen: KF2049822RH4
Projektleitung:
Privat-Dozentin
NamePD Dr. rer. nat. et Ing. habil. Elke Boschke
Wissenschaftliche Beraterin
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Projektmitarbeiter:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
NameDipl.-Ing. Maria Kühne
SmartLab-Systeme, Antifouling-Beschichtungen
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Kooperationspartner:
Wohlert Lackfabrik GmbH
http://www.wohlert-lackfabrik.de/
Projektlaufzeit:
01.06.2015 - 31.05.2017