Feststofffermentation von Weißfäulepilzen - Untersuchung und Modellierung des Wachstumsprozesses
Über eine Milliarde Jahre Evolution hat eine Vielzahl verschiedenster Pilze mit einer ungeahnten Enzymvielfalt und deren enormen technisch nutzbarem Potential hervorgebracht. Eine optimale Kultivierung von Pilzen, insbesondere von Weißfäulepilze, ist daher bioverfahrenstechnisch von großem Interesse. Die Feststofffermentation ist ein robustes Verfahren, das sich hervorragend für die on-site Kultivierung von Weißfäulepilzen zur Gewinnung von Enzymen für die Behandlung von Lignocellulosen eignet. Es entspricht dem natürlichen Habitat und schützt das empfindliche Mycel vor mechanischem Stress. Während die Wachstums- und Transportprozesse im submersen System gut erforscht und beschrieben sind, gestaltet sich die Bilanzierung und Beschreibung im heterogenen Festphasensystem unter anderem begründet durch die spezifischen Eigenschaften der filamentösen Pilze, wie die Nährstofftranslokation, wesentlich komplizierter. Die Kenntnis dieser Prozesse ist jedoch elementar für die Auslegung, Führung und Optimierung der Kultivierung. In diesem Projekt stehen daher die Untersuchung und die Beschreibung der Wachstumsprozesse von Weißfäulepilzen im Feststoffreaktor im Mittelpunkt, die in drei Hauptaufgaben unterteilt werden:
- Untersuchung, Entwicklung und Etablierung verschiedener Methoden zur Biomassebestimmung im Feststoffreaktor und Überprüfung ihrer Anwendbarkeit auf realem Substrat (z.B. Holz und Stroh)
- Durchführung von Wachstumsversuchen auf realen Substraten
- Modellierung und Simulation der Prozesse
Projektfinanzierung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektlaufzeit:
01.04.2011 - 31.03.2014
Kontakt:
Steudler, Bley