04.02.2025
Weltkrebstag am 4. Februar: Vom Schatten ans Licht
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Tillmann Ziola: Warten um das Konkrete (2023)
Krebserkrankungen sind die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. 2023 zählte das Statistische Bundesamt deutschlandweit 238.622 Tote bedingt durch Krebserkrankungen. Das bedeutet, Krebs ist für nahezu jeden vierten Todesfall in Deutschland verantwortlich. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung erhöht sich für den Einzelnen das Risiko einer Krebsdiagnose. Dank medizinischem Fortschritt sowie verbesserter Vorsorge und Früherkennung sinkt jedoch die Wahrscheinlichkeit an einer Krebserkrankung zu sterben.
Dieses Wissen allein hilft bei der individuellen Krebsdiagnose jedoch nur bedingt. Sie ist und bleibt für die Betroffenen ein Schock. Was bewegt Patientinnen und Patienten, wie planbar ist der Versuch von Ärztinnen und Ärzten zu helfen und zu heilen, wo setzen aktuelle Forschungsprojekte an?
Mit der Ausstellung „Vom Schatten ans Licht“ näherten sich in den Jahren 2023/24 sechs Meisterschülerinnen und -schüler der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) diesen Fragen. Über mehrere Monate besuchten sie Forschende in den Laboren des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) Dresden, begleiteten Mediziner:innen auf Stationen des Universitätsklinikums und setzten sich intensiv mit Betroffenen auseinander. Dabei entstanden Kunstwerke, die auf sehr persönliche Weise dazu einladen, sich mit den Möglichkeiten und Fortschritten der Krebsforschung und -therapie auseinanderzusetzen. Kuratiert wurden die Werke gemeinsam von NCT/UCC und der Kustodie der TU Dresden, die als Partner sowohl finanziell als auch organisatorisch maßgeblich an der Ausstellung und deren Durchführung beteiligt ist.
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Michael Merkel: Verbandsmaterial auf Holzrahmen (2023)
Nachdem die Arbeiten von Eric Beier, Noemi Durighello, Hanne Lange, Michael Merkel, Julia Schmelzer und Tillmann Ziola ein Jahr lang im NCT/UCC Dresden zu sehen waren, geht die Ausstellung ab dem 4. Februar auf Tour. Zunächst ist sie für knapp vier Wochen in der Dresdner Altmarkt-Galerie zu sehen. Quasi im Zentrum von Hektik und Alltag soll sie Raum geben für Fragen und Reflektionen zum Thema Krankheit und Krebs.
„Es ist wichtig, sich die Zeit zu nehmen, um sich mit dem Thema Krebs zu beschäftigen. Die Zahlen zeigen es: Krebs betrifft direkt oder als Angehörige früher oder später fast jeden“, sagt Prof. Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und gleichzeitig Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie. „Wir haben hier auf dem Campus der Dresdner Hochschulmedizin in den vergangenen Jahrzehnten eine großartige onkologische Expertise in Forschung, Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen aufgebaut. Dresden gehört damit deutschlandweit zu den Spitzenstandorten.“
„Die zunehmende Einbeziehung der Perspektive von Patientinnen und Patienten, insbesondere durch das NCT/UCC, erweitert den Blick von Forschung und medizinischer Praxis noch einmal deutlich“, erklärt Prof. Uwe Platzbecker, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden. „Mit zahlreichen Projekten und Programmen ist es uns darüber hinaus gelungen, die Versorgung am UKD zu stärken. Dazu zählen besondere Angebote für erkrankte Kinder und Jugendliche genauso wie der psychoonkologische Dienst, Sport- und Ernährungsprogramme oder eben die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Krebs.“
Das nächste wichtige Puzzleteil ist die Prävention. Derzeit entsteht auf dem Campus die erste Außenstelle des Deutschen Krebsforschungszentraums (DKFZ), deren Fokus u.a. auf der Entwicklung und Validierung innovativer technologischer Methoden zur personalisierten Krebsprävention und Früherkennung liegt. Eine Präventionsforschungsambulanz soll Menschen dazu einladen, sich über Möglichkeiten der Krebsvorsorge zu informieren, ihr individuelles Krebsrisiko zu ermitteln und gegebenenfalls das Interesse zur Teilnahme an wissenschaftlichen Studien wecken.
Die Ausstellung vom „Schatten ans Licht“ ist vom 4. Februar bis 28. Februar 2025 in der Altmarkt-Galerie Dresden, Webergasse 1, zu sehen.
Mehr zu den Künstlern, Werken und ihrer Entstehung: https://www.nct-dresden.de/de/das-nctucc-dresden/veranstaltungen/ausstellung-kunst-und-krebs
Hintergrund:
Dresden ist seit mittlerweile zehn Jahren Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) Dresden. Dieses war 2015 mit dem Ziel gegründet worden Patientenversorgung auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse mit praxisnaher Forschung auf Spitzenniveau zu verbinden und baute damit wesentlich auf dem 2003 gegründeten Universitäts KrebsCentrum (UCC) auf.
Das Einzugsgebiet des NCT/UCC Dresden umfasst derzeit ca. 4,7 Millionen Menschen, die in Sachsen sowie Teilen von Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt leben. 2022 wurden knapp 5000 an Krebs erkrankte Personen hier behandelt.
Mehr: www.nct-dresden.de
Kontakt:
Anne-Stephanie Vetter
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
der Technischen Universität Dresden
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) Dresden
+49 (0) 351 458 17903
www.tu-dresden.de/med
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) Dresden
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR). Das NCT Dresden ist Teil des NCT mit weiteren Standorten in Berlin, Heidelberg, SüdWest (Tübingen-Stuttgart/Ulm), WERA (Würzburg, Erlangen, Regensburg, Augsburg) und West (Essen/Köln).
Das NCT ist eine langfristig angelegte Kooperation zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), exzellenten Partnern in der Universitätsmedizin und weiteren herausragenden Forschungspartnern an verschiedenen Standorten in Deutschland. Ziel des NCT ist es, Innovationen in der Krebsforschung zielgerichtet und schnell in Studien zu überführen, um Krebs nach neuestem Stand der Forschung erfolgreich zu diagnostizieren und zu behandeln. Patient:innen sind Forschungspartner auf Augenhöhe.
Das Dresdner Zentrum baut auf den Strukturen des Universitäts KrebsCentrums Dresden (UCC) auf, das 2003 als eines der ersten Comprehensive Cancer Center (CCC) in Deutschland gegründet wurde. Seit 2007 wurde das Dresdner Zentrum von der Deutschen Krebshilfe e.V. (DKH) kontinuierlich als „Onkologisches Spitzenzentrum“ ausgezeichnet.