24.05.2019
Zukunftslabor „FAKE SCIENCE?! Wissenschaft zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und Skepsis“
Donnerstag, 11. Juli 2019
9-13 Uhr
Konferenzgebäude des Instituts für Holztechnologie, Zellescher Weg 24
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.
Mit der sich wandelnden Gesellschaft verändert sich auch die Rolle der Wissenschaft. Äußerungen aus der Politik und Berichte in den Medien – z.B. zu Klimawandel, Migration oder Ernährung – zeugen immer öfter von Wissenschaftsskepsis und Verständigungsproblemen. So lassen sich etwa unterschiedliche Beiträge aus der Wissenschaft, insbesondere gesicherte Fakten versus Thesen, in der öffentlichen Wahrnehmung offenbar nur schwer voneinander abgrenzen.
Die Bereiche Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Mathematik und Naturwissenschaften haben gemeinsam mit den Sonderforschungsbereichen 940 „Volition and Cognitive Control“ und 1285 „Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung"die Initiative ergriffen, diese disziplinenübergreifenden Herausforderungen anzunehmen. Den Auftakt hierfür bildet das Zukunftslabor „Fake Science?!“ am 11. Juli 2019 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „TU Dresden im Dialog“. Das Zukunftslabor wird außerdem unterstützt von der Sächsischen Bibliotheksgesellschaft – SäBiG.
Im Zukunftslabor wollen wir dem Problem auf den Grund gehen und in sechs Themenzirkeln darüber diskutieren, welche Beiträge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum gesellschaftlichen Diskurs leisten können, warum in Teilen der Bevölkerung die Skepsis gegenüber der Wissenschaft wächst, wie einer Entwertung von Expertenwissen begegnet werden kann und was adäquate Wissenschaftskommunikation ausmacht.
IdeengeberInnen und MitstreiterInnen gesucht!
Allen interessierten Angehörigen der TU Dresden und der DRESDEN-concept-Einrichtungen bietet das Zukunftslabor „Fake Science?!?“ die Möglichkeit, ihre Erfahrungen, Ideen, Themen und Fragen einzubringen. Diese sollen in Folgeveranstaltungen ab dem Wintersemester 2019/20 in einer neuen Veranstaltungsreihe - „TUD im Dialog" - öffentlich diskutiert werden.
Die Anmeldung für das Zukunftslabor wird Anfang Juni freigeschalten.
Themenschwerpunkte
Das Zukunftslabor besteht aus sechs Themenzirkeln. Jeder Themenzirkel wird von einem interdisziplinären Expertenteam begleitet:
- Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft – Bedeutung der Gesellschaft für die Wissenschaft
- Kognitive und soziale Grundlagen von Skepsis und Vertrauen
- Chancen und Risiken von Wissenschaftskommunikation
- Beispiel 1: Klimawandel
- Beispiel 2: Migration und Integration
- Beispiel 3: Lebensmittel und Ernährung
Weitere Informationen zu den einzelnen Themenzirkeln folgen in Kürze.
8:30 | Einlass |
9-9:20 |
Begrüßung Hintergründe & Erläuterung der Spielregeln |
9:30-10:15 | 1. Diskussionsrunde |
10:30-11:15 | 2. Diskussionsrunde |
11:30-12:15 |
Feedback-Runde mit
|
12:15-12:30 | Ausblick & Verabschiedung Ausklang mit Mittagsbuffet |
Das Zukunftslabor besteht aus sechs Themenzirkeln. Jeder Themenzirkel wird von einem zweiköpfigen interdisziplinären Expertenteam - den „Themenpaten" - begleitet. Bei der Dokumentation der Diskussionen und der Auswertung im Nachgang werden die Themenpaten durch so genannte „Lotsen" unterstützt:
Titel | Leitfragen | Themenpaten & Lotsen | |
1 | Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft - Bedeutung der Gesellschaft für die Wissenschaft | Welche Rollen werden der Wissenschaft bzw. versch. Wissenschaftsdisziplinen durch die Gesellschaft, die Politik und die Medien zugeschrieben? Welche Rollen kann bzw. will die Wissenschaft (nicht) erfüllen? Wie gehen versch. Disziplinen mit Gesellschaft um? Worin liegt die Verantwortung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler? Wie kann die Verständigung innerhalb der Wissenschaft auf bestimmte Erkenntnisse (Stichwort: Clearing-House-Mechanismen) verbessert bzw. transparent gemacht werden? |
Themenpaten: Lotse: |
2 | Kognitive und soziale Grundlagen von Skepsis und Vertrauen | Was erzeugt Vertrauen oder Misstrauen? Unter welchen Bedingungen verkehren sich diese? Welche Verschiebungen zeichnen sich ab? Ist Skepsis nicht auch ein notwendiger Modus des Forschens wie auch der Meinungsbildung? |
Themenpaten: Lotse: |
3 | Chancen und Risiken von Wissenschaftskommunikation | Wann gelingt die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft? Welche Irritationen gibt es und warum? Wie kann ihnen entgegengewirkt werden? Wie können Partizipation und Co-Creation ohne Beschimpfung ermöglicht werden? |
Themenpatinnen: Lotsin: |
4 |
Beispiel 1: |
Wie werden wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesem Thema mit ihren Unsicherheiten vermittelt? Weshalb wird ein Teil dieser Erkenntnisse von einzelnen gesellschaftlichen Akteuren zur Disposition gestellt? Welche Rolle spielt das Evidenzproblem? Wie funktionieren entsprechende Gegenöffentlichkeiten? |
Themenpatinnen: Lotsin: |
5 |
Beispiel 2: |
Was kann Wissenschaft zum besseren Verständnis der Migration sowie ihrer Ursachen und Folgen beitragen? Wie geht man mit vorurteilsbehafteten oder irrationalen Einstellungen zu Migration um? Welche Rolle spielen wissenschaftsgestützte Narrative der Migration? Was kann Integrationsforschung zu Integrationsanstrengungen und -erfolgen auf beiden Seiten beitragen? |
Themenpaten: Lotse: |
6 |
Beispiel 3: |
Wie werden wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesem Thema mit ihren Unsicherheiten vermittelt? Welche Rolle spielen Wissenschaft, Medien und Marketing? Welchen Einfluss hat massenmediale Skandalisierung? Wie steht es um das Verhältnis und die Interessen der Forschung, Industrie und Verbraucherorganisationen? |
Themenpaten: Lotsin: |
Das Zukunftslabor läuft nach dem Muster der Großgruppendiskussionsmethode „World Café“ ab. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verteilen sich – je nach Interesse – auf die verschiedenen Themenzirkel. Dort wird in einer entspannten „Kaffeehaus-Atmosphäre“ diskutiert.
Die Diskussionen werden von interdisziplinären Moderatorenteams begleitet und strukturiert. In diesem speziellen Zukunftslabor sind die Moderatorinnen und Moderatoren nicht zu Neutralität verpflichtet. Als Themenpaten diskutieren sie kontrovers mit den Teilnehmenden.
Dabei sollen neben den jeweiligen themenspezifischen Fragen drei Querschnittsfragen in allen sechs Themenzirkeln behandelt werden:
- Mit welchen Themen und Fragestellungen im Kontext des Zukunftslabors soll sich die TUD zukünftig im gesellschaftlichen Diskurs stärker auseinandersetzen?
- Welche Themen oder Fragestellungen könnten mit welchen Formaten mit der Öffentlichkeit ausgetauscht werden?
- Womit werden an der TUD und anderen wissenschaftlichen Institutionen in Dresden – und darüber hinaus – allgemeine Tendenzen der Wissenschaftsskepsis getriggert bzw. diesen entgegengewirkt?
Nach ca. 40 Minuten wechseln die Teilnehmenden zu einem neuen Themenzirkel.
Das Zukunftslabor besteht aus zwei World-Café-Runden. Danach werden die Ergebnisse bewertet und zusammengefasst. Außerdem wird mit Blick auf Folgeveranstaltungen im Wintersemester 2019/20 entschieden, wer welche Themen federführend übernimmt bzw. wer sich an welchen Themen weiterhin beteiligt.
Zukunftslabore in Form von „World Cafés“ haben sich an der TU Dresden im Rahmen der Exzellenzstrategie als Format zum Austausch von Ideen und Erfahrungen bewährt (Zukunftslabore 2018).
Das Zukunftslabor „FAKE SCIENCE?!" wird aus Mitteln der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder finanziert.