Nobelpreisträger zu Gast an der TU Dresden 2023
Wir danken insbesondere unseren Sponsoren für die Unterstützung der Vortragsreihe:
Novaled GmbH, Tecan, Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden, Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden und dem Steigenberger Hotel de Saxe Dresden.
Inhaltsverzeichnis
Benjamin List
Nobelpreis für Chemie 2021
Öffentlicher Vortrag: Katalyse für die Welt (Vortrag auf Deutsch)
Mittwoch, 03. Mai 2023, 19 Uhr
Audimax, TU Dresden
Benjamin List wurde 1968 in Frankfurt am Main geboren. Er studierte Chemie an der Freien Universität Berlin und promovierte an der Goethe-Universität Frankfurt (1997, Prof. G. Mulzer). Am Scripps Research Institute in La Jolla in den Vereinigten Staaten arbeitete er von 1997 bis 1998 als Postdoktorand und von 1999 bis 2003 als Assistenzprofessor. Im Jahr 2003 wechselte er als Leiter einer Forschungsgruppe ans Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr und wurde dort 2005 einer der Direktoren. Diese Position hat er bis heute inne. Außerdem leitet er eine Forschungsgruppe an der Hokkaido Universität in Japan und ist als Honorarprofessor an der Universität zu Köln tätig. List wurde bislang mit Dutzenden von renommierten Preisen im Bereich der Chemie ausgezeichnet. 2021 erhielt er den Nobelpreis für seine Arbeiten zur asymmetrischen Organokatalyse. Benjamin List lebt in Mülheim an der Ruhr, ist verheiratet und ist Vater zweier erwachsener Söhne.
Katalyse für die Welt
Mit seiner Arbeitsgruppe am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung hat sich Chemie-Nobelpreisträger Benjamin List der Entwicklung der „perfekten chemischen Reaktion“ zum Ziel verschrieben. Für ihn ist die Wissenschaft der Katalyse wirklich faszinierend. Die Entwicklung eines Katalysators, der einen geringeren Energiepfad für die Umwandlung von Substraten in das gewünschte Produkt aufweist, gleicht Zauberei. Doch Katalyse ist nicht nur ein schönes Konzept, sondern auch eine sehr wichtige Technologie. Manche würden sagen, dass sie die wichtigste Technologie für die Menschheit auf diesem Planeten ist. Es wird geschätzt, dass die Katalyse zu etwa einem Drittel des BIP beiträgt - das sind Zahlen in Billionenhöhe. Es gibt wahrscheinlich keine andere Technologie, die für sich in Anspruch nehmen kann, die Menschen und ihre Güter zu ernähren, zu heilen, zu wärmen und zu transportieren. Die Herausforderungen, vor denen die Menschheit derzeit steht - globale Erwärmung, Energieumwandlung - werden mit Hilfe der Katalyse bewältigt werden. In seinem Vortrag wird Benjamin List über die Katalyse mit organischen Molekülen sprechen und darüber, wie starke und eingeschränkte Säuren zu universellen Katalysatoren werden könnten.
Donna Strickland
Mittwoch, 08. Feburar 2023, 19 Uhr
Audimax, TU Dresden
Öffentlicher Vortrag: Generating High-Intensity, Ultrashort Optical Pulses
Donna Strickland
*27 Mai 1959, Guelph, Ontario, Kanada University of Waterloo
Nobelpreis für Physik 2018
Im Jahr 2018 wurde Donna Strickland als dritte Frau überhaupt, nach der Deutsch-Amerikanerin Maria Goeppert-Mayer und Marie Curie, mit dem Nobelpreis für Physik geehrt. Gemeinsam mit ihrem Doktorvater, Gérard Mourou entwickelte Strickland 1985 als Doktorandin an der University of Rochester ein Verfahren, mit dem sich ultrakurze Laserblitze erzeugen lassen: die sogenannte gechirpte Impulsverstärkung (engl. Chirped Pulse Amplification, CPA). Das Verfahren wird heute millionenfach auf der ganzen Welt verwendet – zum Beispiel in der Laser-Augenchirurgie. Über diese bahnbrechende Erfindung im Bereich der Laserphysik veröffentlichte Donna Strickland ihren ersten Forschungsartikel in ihrer Forschungskarriere und wurde dafür gemeinsam mit Gérard Mourou und Arthur Ashkin mit dem Physik-Nobelpreis 2018 geehrt.
Seit 1997 arbeitet sie an der University of Waterloo, wo ihre Ultrakurzpuls-Lasergruppe hochintensive Lasersysteme für Untersuchungen im Bereich der nichtlinearen Optik entwickelt. Sie wurde 2021 zum Hagler Fellow der Texas A&M University ernannt und ist Mitglied des Growth Technology Advisory Board von Applied Materials. Strickland war 2013 Präsidentin der Optica (früher OSA) und ist Fellow von Optica, SPIE, der Royal Society of Canada und der Royal Society. Sie ist Ehrenmitglied der Canadian Academy of Engineering und des Institute of Physics, ein internationales Mitglied der US National Academy of Science und Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften. Strickland wurde zum "Companion of the Order of Canada" ernannt.