20 Jahre Computergeometrie an der Sektion Mathematik der TU Dresden
1968 - 1988
Autoren: Gert Bär, Gerhard Geise und Manfred Ludwig
________________________________________________________________________________________
Der nachfolgende Text ist das Vorwort zum Artikel
"20 Jahre Computergeometrie an der Sektion Mathematik der TU Dresden"
in der Wissenschaftlichen Zeitschrift der Technischen Universität Dresden 37 (1988),
Heft 3, Seite 149-154.
________________________________________________________________________________________
"Der folgende Aufsatz gibt einen Einblick in die Entwicklung einer jungen wissen-schaftlichen Disziplin, der Computergeometrie, an der Sektion Mathematik der Technischen Universität Dresden. Anhand ausgewählter Forschungsthemen werden wesentliche Etappen der 20-jährigen Geschichte der Computergeometrie überblicksmäßig vorgestellt.
Seit der 1957 erfolgten Berufung von Rudolf Bereis (1903-1966) auf den Lehrstuhl für Geometrie an der damaligen TH Dresden hat sich die Lehre und Forschung der Geometrie an der Fachrichtung Mathematik bzw. Sektion Mathematik der konstruktiven Geometrie und damit der anwendungsorientierten Geometrie verschrieben. Die nach dieser Methode bearbeiteten Gebiete waren ebene Kinematik und Gelenkbetriebe, und räumliche Verzahnungen wurden schon in Angriff genommen.
Durch die Aufgeschlossenheit und Tatkraft der Forschungsstudenten R. Ortleb und G. Bär des Bereiches Geometrie (mit Sektionsgründung 1968 eingerichtet und 1970 aufgelöst) war 1968 eine Entwicklung eingeleitet worden, díe mit dem Stichwort 'Geometrie auf Rechenautomaten, vorgeführt am Beispiel Verzahnungsgeometrie' recht genau umrissen ist.
1972 schlossen sich einige Geometer und Rechentechniker zu einer Forschungsgruppe (FG) Digitalgeometrie, später umbenannt in FG Computergeometrie, im Wissenschaftsbereich Mathematische Kybernetik und Rechentechnik (WB MKR) an der Sektion Mathematik zusammen, deren wesentliche auch heute noch aktuelle Zielrichtung darin bestand, Methoden der konstruktiven, analytischen und Differentialgeometrie unter Einbeziehung moderner Mittel der Informationsbearbeitung für die Bearbeitung natur- und ingenieurswissenschaftlicher Aufgaben zu entwickeln und für die Ausbildung und Praxis bereitzustellen.
Damit wurden langjährige Dresdner Traditionen der Praktischen Mathematik (Willers), der Geometrie (Bereis) und der Rechentechnik (Lehmann) in einer neuen Arbeitsrichtung weitergeführt, die sich, begünstigt durch die stürmische Entwicklung der rechnergestützten Konstruktion und Fertigung, in jüngster Zeit auch international in vielen Ländern etabliert hat.
Im Verlauf von 20 Jahren Forschung, Entwicklung und Ausbildung auf dem Gebiet der Computergeometrie entstanden
- über 200 wissenschaftliche Publikationen,
- 5 Dissertationen B ,
- 8 Dissertationen A und
- 80 Diplomarbeiten."
______________________________________________________________________________________
Der Artikel berichtet über die nachfolgend genannten Arbeitsgebiete:
- Verzahnungsgeometrie
- Mechanismentheorie
- ESER-orientiertes digitalgeometrisches System mit interaktivem
Terminal 'KRS 4201-GD'71-ESER' - Modellierung geometrischer Objekte
- Röntgenographische Beugungsaufnahmeverfahren der Werkstoffdiagnostik
- Geometrischer Entwurf von Kurven und Flächen