Dresdner Lange Nacht der Wissenschaften 2021
Rückblick
auf das Programm an der Fakultät Mathematik am
Freitag, 9. Juli 2021
Zur Dresdner Langen Nacht der Wissenschaften öffnet die Universität ihre
"Online-Türen" - wir begrüßen Sie herzlich zu unseren Online-Veranstaltungen an der Fakultät Mathematik!
- 19–20 Uhr Vortrag
Primzahlsatz und die Riemannsche Vermutung
Von der Verteilung der Primzahlen und Carl Friedrich Gauß zur Zeta-Funktion und deren Nullstellen:
Primzahlen sind die Atome der Zahlentheorie. Aus ihnen lassen sich alle natürlichen Zahlen > 0 eindeutig bis auf die Reihenfolge darstellen. Der Primzahlsatz erlaubt eine Abschätzung der Verteilung der Primzahlen mittels Logarithmen. Der Zusammenhang zwischen Primzahlen und Logarithmen wurde bereits von dem 15-jährigen Carl Friedrich Gauß 1793 und unabhängig von ihm durch Adrien-Marie Legendre 1798 vermutet, aber erst 1896 unabhängig von Jacques Salomon Hadamard und Charles-Jean de La Vallée Poussin bewiesen. Die schärfste Form der Fehlerabschätzung ist erstaunlicherweise äquivalent zur Riemannschen Vermutung und führt zur bekannten Zeta-Funktion und deren Nullstellen.
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Referent: Dr. Frank Morherr (Institut für Analysis) - 20–22 Uhr Zwei Vorträge
Selbstorganisation in lebendigen Systemen► Wie kommt der Zebrafisch zu seinen Streifen ?
Aus dem Tierreich sind uns viele Beispiele (wie Wildkatzen, Zebras, tropische Fischen etc.) bekannt, die uns durch ihre vielfältigen Zeichnungen beeindrucken. In meinem Vortrag möchte ich erklären, wie es uns mithilfe der Mathematik gelingen kann, durch Modellierung, Formalisierung und Computersimulationen, solche biologischen Phänomene, nämlich die Entstehung dieser komplexen Zeichnungen, zu erklären und wie dadurch Mathematik unser Verständnis und unsere Wahrnehmung der Realität prägt und beeinflusst.► Was haben Vogelschwärme mit den Zellen unseres Körpers gemeinsam?
Koordinierte Bewegungen treten in der Natur überall auf - von Schwärmen an Zugvögeln, die gemeinsam tausende Kilometer reisen bis hin zu den Zellen unseres Körpers, die es auf fast magische Weise schaffen, eine Verletzung heilen zu lassen. Wir wollen gemeinsam erkunden, wie man mathematische Modelle dazu nutzen kann, um die Entstehung von solch organisierten Bewegungen besser zu verstehen und so vielleicht neue Erkenntnisse für die Medizin von morgen gewinnen zu können.
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Referenten: Jun.-Prof. Markus Schmidtchen und M.Sc. Dennis Wenzel (Institut für Wissenschaftliches Rechnen)
- 22–23 Uhr Vortrag
Der mathematische Beweis
Nichts scheint so unumstößlich wie der Satz des Pythagoras oder 2 + 2 = 4.
Doch woher nimmt die Mathematik ihre Zuversicht – und kann sie auch scheitern?
Dies alles hängt am Beweis! Diesen werden wir anhand einfacher, lustiger und völlig abgefahrener Beispiele ein wenig besser verstehen lernen.
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Referent: M. Sc. Christoph Tietz (Institut für Geometrie, Mail an C. Tietz)