Qualitätsanalyse inklusiver Hochschule
„Jeder Mensch ist anders verschieden und es ist „normal“, verschieden zu sein.“ (SMWK/Dr. Hähne, 2017: 23)
Ziele
Der Umgang mit Vielfalt stellt eines der Qualitätsziele für Studium und Lehre an der TU Dresden „[a]uf dem Weg zur inklusiven Hochschule“ dar (SMWK 2017, Titel der Fachtagung vom 26.10.2016). Ein Aspekt zur Umsetzung von Vielfalt an Hochschulen einschließlich chancengleiche und selbstbestimmte Teilhabe zu ermöglichen, betrifft das Thema Inklusion von Studierenden mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen aber auch anderen gesundheitlichen Einschränkungen. Diese Zielgruppe ist im Vergleich zu anderen mit großer Wahrscheinlichkeit vielfachen Barrieren zu Studienbeginn sowie innerhalb ihres Studiums ausgesetzt. In enger Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Diversity Management und dem Beirat Inklusion zielt das Projekt auf eine bedarfsgerechte Optimierung der Maßnahmen zur inklusiven Hochschule durch Evaluation und Bewertung ab. Den Gegenstand bildet dabei die im ZQA durchgeführte Qualitätsanalyse, in welche verstärkt themenspezifische Aspekte in die Datenerhebung integriert werden sollen. Neben einer zu verbessernden Identifikation der Bedarfe soll die erweiterte Thematisierung von Inklusion in den Befragungen eine erhöhte Sensibilisierung erzielen.
Projektphase II:
Vertiefende Auswertung einer qualitativen Befragung von Studierenden mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zur Verbesserung der Diversitätssensibilität an der TU Dresden (2020)
Heute gibt es immer mehr Studierende mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die sich erschwerend auf das Studium auswirken. Dies gilt insbesondere für psychische Erkrankungen (BMBF 2017, S. 12). Die Häufigkeit gerade dieser macht deutlich, dass der Begriff der Barrierefreiheit nicht nur ausschließlich bauliche Hindernisse, sondern auch auf kommunikative, organisatorische, didaktische, strukturelle und gedankliche Zugänge für eine selbstbestimmte und wirksame Teilhabe fassen muss. In dieser Hinsicht ist die Öffnung der Hochschulen auch eine Herausforderung für die Gestaltung der Studiengänge.
An diese Ebenen von Barrierefreiheit knüpft das geplante Vorhaben an. Es hat zum Ziel, die TU Dresden in diesem Sinne als inklusive Hochschule zu stärken, in dem es aus vorliegenden Interviews mit Studierenden mit Beinträchtigungen Handlungsempfehlung-
en für die Lehrenden, Studiengänge und Rektorat entwickelt, die nicht nur an den baulichen Barrieren, sondern auch an den möglichen kommunikativen, organisatorischen, didaktischen, strukturellen und gedanklichen Barrieren ansetzen. Das Vorhaben baut auf das Projekt "Systematische Integration des Themas Inklusion in die Datenerhebungen und Befragungen zum Qualitätsmanagement für Studium und Lehre an der TU Dresden" auf.
Projekt-Schwerpunkte sind hierbei:
- Vertiefende qualitative sozialwissenschaftliche Auswertung von Leitfadeninterviews mit Studierenden mit unterschiedlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen in Hinblick auf individuell erlebte Barrieren im Zugang zum Studium, im Studienalltag und den diesbezüglichen individuellen Umgangsstrategien.
- Strukturierung der Ergebnisse hinsichtlich übergreifender Gemeinsamkeiten entlang der verschiedenen Dimensionen von Barrierefreiheit.
- Aufzeigen von Problemfeldern und Weiterentwicklungspotenzialen mit Blick auf die Diversitätssensibilität der TU Dresden und ihrer Angehörigen. Formulierung von entsprechenden Handlungsempfehlungen für die TU Dresden als inklusive Hochschule.
Laufzeit
01/2020 – 12/2020
Finanzierung
Anreiz-Fond Gleichstellung und Diversity der TU Dresden
Projektphase I:
Systematische Einbindung des Themas Inklusion in die Datenerhebung und Befragung zum Qualitätsmanagement an der TU Dresden (2018)
Die Projektphase I des Forschungsprojekts war dabei im Sinne des Aktionsplans der TU Dresden zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Handlungsziel „Qualitätsmanagement“ verortet. Projekt-Schwerpunkte waren
- Systematische Integration des Themas Inklusion in die Datenerhebung und Befragung zum Qualitätsmanagement für Studium und Lehre an der TU Dresden.
- Entwicklung eines qualitativen Erhebungsinstruments zur erweiterten Identifizierung der Zielgruppen-Bedarfe
- Nach Möglichkeit die systematische Einbindung des ZQA zur Qualitätssicherung der Maßnahmen und Projekte des Aktionsplanes der TU Dresden anhand angepasster sowie eigenständig entwickelter Erhebungsinstrumente.
Das Projekt knüpft darüber hinaus an das bereits im Jahr 2015 vom ZQA durchgeführte Forschungsprojekt Inklusive Hochschule an. Mittels der Datenauswertung im Rahmen der Studierendenbefragung des ZQA wurden Maßnahmen, Bedarfe und Zufriedenheit von Studierenden mit Einschränkungen an der TU Dresden analysiert. Vor diesem Hintergrund bilden die Schlussfolgerungen zur Weiterentwicklung der Angebote sowie die der Analyseinstrumente eine geeignete Grundlage, die es auszubauen gilt.
Laufzeit
08/2017 – 12/2018
Finanzierung
Durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourimus (SMWKT) im Rahmen der Sondermittel Inklusion 2017
Projektleitung
Prof. Dr. Karl Lenz
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen
Dipl.-Soz. Julia Güntzschel (Projektphase I, ehem. Mitarbeiterin)
Juliane Kopitz (M.A., Projektphase II, ehem. Mitarbeiterin)
Quellen
Lenz, Karl; Rosenkranz, Dina; Scherber, Sandra (2015): Inklusive Hochschule. Datenauswertung im Rahmen der Studierendenbefragung des ZQA hinsichtlich Maßnahmen, Bedarfe und Zufriedenheit von Studierenden mit Einschränkungen an der TU Dresden. Zentrum für Qualitätsanalyse (Hrsg.). TU Dresden. [unveröffentlicht]
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Bundesministerium für Bildung und Forschung (2017): Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2016. Berlin/Bonn, https://www.bmbf.de/upload_filestore/pub/21._Sozialerhebung_2016_Zusammenfassung.pdf [letzter Zugriff: 11.10.2019].
Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) (2017): Auf dem Weg zur inklusiven Hochschule. Fachtagung vom 26.10.2016. Dresden. Online verfügbar unter: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/27790 [zuletzt geprüft am 13.09.2017]
Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz (SMS) (2017): Aktionsplan der Sächsischen Staatsregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Dresden. Online verfügbar unter: https://www.behindern.verhindern.sachsen.de/aktionsplan.html [zuletzt geprüft am 13.09.2017]
TU Dresden (2017): Aktionsplan der TU Dresden zur Umsetzung der UN-BRK. Dresden. Online verfügbar unter: https://tu-dresden.de/tu-dresden/chancengleichheit/inklusion/aktionsplan [zuletzt geprüft am 13.09.2017]
Vereinte Nationen (2006): Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderung. BRK. Online verfügbar unter: http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/a729-un-konvention.pdf?__blob=publicationFile [zuletzt geprüft am 13.09.2017]