Sanierung Thainburgbrücke Naumburg
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Projektdaten
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Bericht aus dem Jahrbuch 2018
SANIERUNG DER THAINBURGBRÜCKE NAUMBURG MIT CARBONBETON
Die Erhebung des Naumburger Doms zum Weltkulturerbe in 2018 rückte auch eine kleine Bogenbrücke, die Thainburgbrücke, in den Fokus. Im Rahmen der Planung zu deren Abriss und Ersatzneubau entdeckte das Ingenieurbüro Steinbacher Consult, dass es sich bei der den Stadtgraben überspannenden Brücke um eine Bogenbrücke aus den Jahren 1893/94 handelt und dieses Bauwerk somit eines der ersten Stahlbetonbauwerke Deutschlands darstellt. Das Denkmalamt erklärte das extrem schlanke Bogentragwerk aufgrund seiner deutschlandweiten Einzigartigkeit zum einmaligen Bauwerk.
Allerdings ist die Bogenbrücke altersbedingt sehr sanierungsbedürftig, da der Beton nahezu vollständig carbonatisiert und damit die vorhandene Stahlbewehrung extrem korrosionsgeschädigt ist. Das Institut für Massivbau der TU Dresden konnte eine Sanierungslösung mit Carbonbeton vorschlagen und die Gremien der Stadt Naumburg von dieser überzeugen. Der Gedankengang: „Das Bauwerk war zur Zeit seiner Errichtung extrem innovativ, folglich sollte es auch mit einer innovativen Technik saniert werden“, traf nicht nur bei den Beteiligten aus dem Denkmalschutzbereich auf Zustimmung.
Mit einer dünnen Verstärkungsschicht aus Carbonbeton in Anlehnung an die Zulassung TUDALIT kann das Bauwerk dauerhaft saniert und der Nachwelt erhalten werden, ohne das Erscheinungsbild und damit die Schlankheit in der Ansicht sichtbar zu beeinflussen. Ein positiver Aspekt für den Denkmalschutz ist, dass die originale Substanz weitgehend erhalten bleibt. Bezüglich der spezifischen Umgebungsbedingungen der Brücke kann angeführt werden, dass die Verstärkung in Anlehnung an die Zulassung TUDALIT hier auch im Außenbereich anwendbar ist. Die Verstärkung der Bogenunterseite soll durch eine weitere Schicht Carbonbeton auf dem Bauwerk ergänzt werden, um dieses dauerhaft gegen eindringende Nässe abzudichten. Das Eindringen von Wasser wird durch das feine Rissbild weitgehend verhindert, gleichzeitig gewährleistet diese mineralische Schicht weiterhin ein gutes Austrocken des Bauwerkes.
Die Ausführung der Sanierungsmaßnahme ist für das Jahr 2019 geplant.