Alternative Entwässerungslösungen für Brücken (D885)
Allgemeine Angaben:
- Diplomarbeit Nr. D885
- Bearbeiter: Kai Schneider
- Verantwortl. Hochschullehrer: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Manfred Curbach
- Betreuer: Harald Michler
- Tag der Verteidigung: 22/10/2013
Zusammenfassung
Die zuverlässige Funktion der Bauwerksabdichtung ist für die Dauerhaftigkeit von Brücken entscheidend. In der Praxis treten hier allerdings häufig Schäden auf, die auch mit dem System der Punktentwässerung und damit der Durchdringung der Abdichtung für die Ableitung der Oberflächenwasser zusammenhängen können. Dies wird als Anlass genommen, das etablierte System der Punktentwässerung (nach Richtzeichnung BMV) mit dem der im anglikanischen Sprachraum gebräuchlichen Linienentwässerung zu vergleichen.
Die theoretisch vergleichende Analyse der etablierten und der alternativen Entwässerungslösung wird am Beispiel des Systems EnviroDeck (EnviroKerb) durchgeführt. Praxisbeobachtungen beim Einbau des Systems auf der Barken-Hafen- Brücke in Hamburg ergänzen diese Analyse.
Bei dem Vergleich werden die offensichtlichen Vorteile der Linienentwässerung deutlich sichtbar. Es wird nicht nur die Abdichtung der Brücke nicht durchstoßen, womit alle diesbezüglichen Fehlerquellen ausgeschlossen sind, sondern auch der Einbau erfolgt analog den Kappen nach Fertigstellung des eigentlichen Brückentragwerks, womit sich so gut wie keine Schnittpunkte mit der Erstellung des Tragwerks ergeben. Das Entfallen von Einläufen im Fahrbahnbereich löst die mit den direkt überfahrenen Einlaufgittern und Einläufen verbundenen Probleme elegant durch Weglassen und erhöht den Fahrkomfort und die Sicherheit für Radfahrer erheblich. Auch erfolgen Wartungsarbeiten nicht mehr im Verkehrsraum. Eine eventuelle Beschädigung der Linienentwässerung, die den Schrammbord durch etwas filigranere Elemente ersetzt, kann hierbei akzeptiert werden, da die Linienentwässerung punktuell ausgebessert werden kann. Bezüglich der Kosten erscheint das System günstiger, wobei diese Aussage nicht durch reale Kosten hinterlegt werden kann. Diese stehen für die Auswertung nicht zur Verfügung. Es kann gezeigt werden, dass erheblich geringere Arbeitsleistungen erforderlich sind, um eine Linienentwässerung einzubauen.