Porträt Professor Leyens
Prof. Dr.-Ing. Christoph Leyens ist seit November 2009 Inhaber der Professur für Werkstofftechnik und seit dem Jahr 2011 Direktor des Instituts für Werkstoffwissenschaft. Von 2009 bis 2016 war er Prodekan der Fakultät Maschinenwesen. Darüber hinaus leitet er seit Oktober 2018 das Fraunhofer Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS Dresden. Er wurde 1967 in Oldenburg (i. Oldg.) geboren.
Ohne Werkstofftechnik … wäre unser modernes Leben undenkbar. Werkstoffe sind wichtige Innovationstreiber und doch bleiben sie häufig im Verborgenen. Das liegt im Wesentlichen an der starken Produktfaszination. Wenn wir mit einem neuen Flugzeug in den Urlaub abheben, dann denken wohl die wenigsten von uns daran, dass es die maßgeschneiderten Werkstoffe sind, die das Fliegen sicher, bequem und bezahlbar machen. Aufgabe der Werkstofftechnik ist es, aus der grundlegenden Materialforschung heraus Technologien zu entwickeln, mit denen sich Produkte für alle denkbaren Anwendungsbereiche herstellen lassen.
Professor zu sein … bedeutet für mich die tägliche Herausforderung, durch aktuelle Forschungsergebnisse angereicherte, lebendige Lehre zu ermöglichen. Es ist gerade dieses anregende Wechselspiel, das zwar viel Kraft kostet, andererseits aber auch viel Spaß bedeutet.
Studierende … sollten die universitäre Ausbildung zur fachlichen und persönlichen Reifung nutzen. Die TU Dresden bietet unschlagbar viele Möglichkeiten, sich fachlich fokussiert weiterzubilden und gleichzeitig über den Tellerrand hinauszublicken. Wer das verstanden hat, dem dient die TU Dresden als Sprungbrett für die eigene Weiterentwicklung.
Zukunft … lässt sich gemeinsam gestalten. Die Fakultät Maschinenwesen ist für die großen Herausforderungen der nächsten Jahre gut gerüstet. Wichtig ist es, auch unter geänderten Rahmenbedingungen die Qualität von Forschung und Lehre auf höchstem Niveau zu halten. Gemeinsam werden die Mitglieder der Fakultät alles daran setzen, dieses Ziel zu erreichen.
Wenn ich noch einmal studieren könnte … würde ich ein Zweitstudium aus dem Bereich der Naturwissenschaften, wahrscheinlich der Biologie, wählen. Die spannendsten Forschungsgebiete liegen heute zwischen den klassischen Disziplinen, dort wo sich Werkstoffwissenschaft und Biologie beispielsweise treffen. Die Technik kann noch vieles von der Natur lernen und bionische Werkstoffe und Strukturprinzipien haben aus meiner Sicht ein erhebliches Entwicklungspotential. Außerdem hat die Natur Informationssysteme und Selbstheilungsmechanismen entwickelt, die wir uns auch in technischen Produkten wünschen würden. Von solchen intelligenten Werkstoffsystemen der Zukunft profitiert die Verkehrstechnik genauso wie die Energietechnik und der allgemeine Maschinenbau.
Exzellenz … bedeutet für mich die Fähigkeit zur Entwicklung. In der Forschung bedeutet dies, dass man im Wettbewerb der klügsten Forscher mithält und sich immer wieder an diesen misst. In der Lehre heißt Exzellenz aus meiner Sicht, auf allen Ebenen - vom Studenten bis zum Doktoranden oder Habilitanden - Menschen auszubilden, die fachlich hervorragend sind und trotzdem einen Blick für große Zusammenhänge behalten.