Programm
Abstracts der Ringvorlesungen
Gastvortrag am 10. April 2019 von
Prof. Dr. María do Mar Castro Varela
Professorin für Soziale Arbeit und Allgemeine Pädagogik, Alice-Salomon-Hochschule Berlin
„Nicht umsonst rühmt sich der Halbgebildete seines schlechten Gedächtnisses, stolz auf seine Vielbeschäftigtheit und Überlastung.“ (Theodor W. Adorno)
Es hat lange gedauert, bis die Bundesrepublik Deutschland sich offiziell als Einwanderungsland verstanden hat. Viele halten dies für einen Fehler, andere für eine realistische Einschätzung und wieder andere für eine Utopie. De facto leben in der Bundesrepublik, wie in jeder Demokratie, Menschen unterschiedlicher Herkunft, mit differenten Vorlieben und diversen Einschränkungen und Möglichkeiten. Es ist ein Kennzeichen einer Demokratie, dass die Diversität der Bürger_innen nicht nur toleriert wird, sondern aktiv daran gearbeitet wird, dass allen die Möglichkeit zur politischen und sozialen Teilhabe eröffnet wird. Pädagogik kommt in diesem Zusammenhang eine Schlüsselfunktion zu: Wie ermöglicht es Schule, Schüler_innen als mündige Bürger_innen zu formen? Welches Wissen benötigt die Schule, um die Demokratie zu stärken und einen ethischen Aktivismus zu befördern?
Der Vortrag versteht sich als Plädoyer für eine ethische Bildung.
- mit einem Kommentar von Anne Lenk & Melanie Pißner (Ausländerrat Dresden e.V., Projekt "Genzen überwinden")
- Moderation: Anna Nikolenko (LAG pokuBi Sachsen e.V.)
Gastvortrag am 17. April 2019 von
Prof. Dr. Paul Mecheril
Professor für Migration und Bildung am Institut für Pädagogik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Können Konzepte "inklusiver Pädagogik" der Auseinandersetzung mit dem Themenfeld Migration und Bildung einen "post-ausländerpädagogischen" und mithin angemesseneren Weg weisen? Durch die UN-Behindertenrechtskonvention hat auch in Deutschland die Diskussion um das Thema Inklusion an großer Intensität gewonnen und kann als eine der zentralen Bezugspunkte gegenwärtiger schulpädagogischer Bildungsdebatten und Reformdiskussionen verstanden werden. Einer am Ideal der Inklusion orientierten Schule geht es um die Erweiterung und Differenzierung der Resonanzverhältnisse zwischen den (migrations)gesellschaftlich vermittelten Bildungsdispositionen der Schülerinnen und den Bildungserwartungen und -angeboten der Schule: je mehr Resonanz, desto mehr Möglichkeitsräume für Lern- und Bildungsprozesse. Was dies heißen kann, möchte ich in meinem Vortrag erkunden, nicht ohne dabei, erstens eine Kritik der gegenwärtigen Praxis wie auch der allgemeinen Programmatik der Inklusion zu streifen und vor diesem Hintergrund zweitens die Frage nach der angemessenen normativen Ausrichtung des Begriffs inklusiver Bildung zu diskutieren.
- mit einem Kommentar von Juliana Dressel-Zagatowski (Leiterin 101. Oberschule Dresden, Mitinitiatorin der Initiative "Lernquartier Johannstadt 2022“)
- Moderation: Dr. Noa K. Ha (TU Dresden)
Gastvortrag am 08. Mai 2019 von
Dr. Mai-Anh Boger
Vertretungsprofessorin für "Lernen in der inklusiven Schule", Universität Paderborn
In verschiedenen pädagogischen Teildisziplinen hat man sich mit der Frage befasst, was es für eine differenzsensible Professionalisierung braucht. Bis dato wurden die Ansätze aus geschlechter-, migrations-, und behinderungsbezogenen Feldern jedoch häufig sehr getrennt voneinander abgehandelt. Im Vortrag wird herausgearbeitet, welches gemeinsame Grundverständnis heterogenitätssensibler Pädagogik erscheint, wenn man diese Teildisziplinen zusammenführt und vergleicht.
- mit einem Kommentar von Prof. Dr. Anke Langner (TU Dresden)
- Moderation: Sotiria Midelia (Antidiskriminierungsbüro Sachsen e.V.)
Gastvortrag am 22. Mai 2019 von
Prof. Dr. Karim Fereidooni
Juniorprofessor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung, Ruhr-Universität Bochum
In seinem Vortrag geht Prof. Dr. Karim Fereidooni auf ausgewählte Ergebnisse seiner Dissertation mit dem Titel "Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen von Referendar*innen und Lehrer*innen mit Migrationshintergrund‘" ein. Im Fokus des Vortrags steht die folgende Frage: "Warum ist es nach wie vor schwierig über Rassismus(erfahrungen) in Gesellschaft und Schule zu sprechen?"
- mit einem Kommentar von Robert Enge (RAA)
- Moderation: Dr. Noa K. Ha (TU Dresden)
Diese Vorlesung kann leider nicht als Webinar angeboten werden. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Webinar am 04. Juli 2019 von
Univ.-Prof. Dr. İnci Dirim
Professorin für Deutsch als Zweitsprache, Universität Wien
Der Vortrag zeichnet die Entwicklung der Debatten und Regelungen über den Umgang mit Schüler_innen „mit Migrationshintergrund“, die sich Deutsch als Zweitsprache aneignen und in die monolingual deutschsprachigen Bildungssysteme aufgenommen werden, allgemein nach. Im Zentrum stehen die Entwicklungen in Westdeutschland/ dem heutigen Deutschland und in Österreich.
Dabei sollten folgende Schwerpunkte der Entwicklung sichtbar werden:
- 1960-er Jahre: Starke Fokussierung auf „Sprache“ nach Aufnahme der Kinder der Arbeitsmigrant_innen
- 1980-er Jahre: Teilweise programmatische Ablösung durch Fokussierung auf „Kultur“
- 2000-er Jahre: Neuerliche Konzentration auf Deutschvermittlung nach den PISA-Studien, großer forschungsgestützter Professionalisierungsschub (regional sehr unterschiedlich umgesetzt)
- 2010-er Jahre: Verquickung von Deutschvermittlung mit Migrationspolitiken
Interessanter Punkt: Die deutschsprachige Monolingualität der Bildungssysteme wird im Zuge dieser Entwicklungen beibehalten.
Im Vortrag wird auch auf Begriffe eingegangen, die zwar im Laufe der Zeit reflexiver geworden sind und weniger zuschreibend („Ausländer“ – Migranten“/MigrantInnen – „unsere Kinder“), dass aber nicht die gesamte Sicht auf die Situation der Schüler_innen sich damit gewandelt hat.
Beispiele, die eingebracht werden, ist ein Vergleich von Bezeichnungspraktiken in verschiedenen europäischen Ländern und der Wandel des Umgangs mit Sprachstandsdiagnosen in Österreich.
- mit einem Kommentar von Uta Reichel (Kompetenzzentrum sprachliche Bildung Dresden)
- Moderation: Dr. Carolin Eckardt (TU Dresden)
Gastvortrag am 19. Juni 2019 von
Saphira Shure und Dr. Anja Steinbach
Institut für Pädagogik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Die Frage danach, was Lehrer*innen eigentlich wissen und können soll(t)en, um unter migrationsgesellschaftlichen Bedingungen ‚angemessen‘ zu handeln, ist viel und kontrovers diskutiert. In dem Vortrag möchten wir einerseits aus rassismuskritischer und ableismuskritischer Perspektive über pädagogische Professionalität von Lehrer*innen nachdenken und andererseits die mit diesen Perspektiven verbundenen gesellschaftstheoretischen Überlegungen zur Verantwortung pädagogischen Handelns in der Schule zum Thema machen.
- mit einem Kommentar von Juliane Dieckmann (IN VIA Dresden e.V., Schulsozialarbeit)
- Moderation: Juri Haas (GEW Sachsen, Grundschullehrer)
Gastvortrag am 17. April 2019 von
Toan Quoc Nguyen
freiberuflicher (Organisations)Berater, Coach und Bildungsreferent
Der Vortrag basiert vornehmlich auf der gleichnamigen Doktorarbeit, welche in einer qualitativen Erhebung Rassismus- Erfahrungen von Schüler*innen sowie ihre Handlungs- und Widerstandsstrategien untersuchte. Inhaltlich werden auf Basis der Erzählungen von befragten Jugendlichen Konzepte, wie z.B. Microaggressions oder das Community Cultural Wealth Konzept vorgestellt.
- mit einem Kommentar von Ely Almeida (LAG pokuBi Sachsen e.V., Steinhaus Bautzen) und Linh Tran (VSP e.V., Schulsozialarbeit)
- Moderation: Anna Nikolenko (LAG pokuBi Sachsen e.V.)
Abstracts der Praxiswerkstätten
Migrationsgesellschaftliche Repräsentationen von Wissen - ein kritischer Blick auf Schulbücher, Lehrpläne und Unterricht
Praxiswerkstatt mit Beiträgen von:
Welches Wissen wird gelehrt? Umgang mit deutscher Kolonialvergangenheit im Schulbuch Die Referentinnen werden die Ergebnisse ihrer Analyse eines Geschichtsschulbuchs der 10. Klasse (Gymnasium) vorstellen. Sie untersuchten die Reproduktion impliziter und expliziter Rassismen mit Fokus auf die Darstellung des deutschen Kolonialismus. Es wird betrachtet welche historische Text- und Bildmaterialien im Schulbuch zu finden sind und in welchem Kontext sie stehen. Die Anwendung im Buch beschriebener Aufgabenstellungen soll im Hinblick auf Anforderungen an die Lehrer*innenausbildung diskutiert werden. |
Wer gehört dazu? Dominanzkultur und Rassismus in sächsischen Lehrplänen Unter rassismuskritischer Perspektive soll gefragt werden, welches jeweils gültige Wissen in sächsischen Lehrplänen am Beispiel des Fachs Ethik in Grundschulen an die kommenden Generationen weitergeben werden soll. Ein Fokus liegt dabei auf dem darin vermittelten Verständnis von migrationsgesellschaftlichen Zugehörigkeitsverhältnissen und -ordnungen. |
Schulbuch-Macht-Subjekte Welche Resonanzen entwickeln Repräsentationen aus Schulbüchern im Unterricht? Was lernen Schüler*innen mit Hilfe von Schulbüchern über die gesellschaftlichen Zugehörigkeitsordnungen und über ihre eigene soziale Position? Im Rahmen des Vortrags werden Ergebnisse eines Forschungsprojekts mit dem Fokus auf die Verwendung von Schulbüchern an der Grundschule und Effekte migrationsgesellschaftlich relevanter Inhalte für das Unterrichtsgeschehen und für die Schulischen Akterur*innen vorgestellt. |
im Anschluss: Werkstatt-Arbeit mit den Teilnehmenden mit Fokus auf pädagogische Praxis und Konsequenzen für mehr Teilhabe
Für die Teilnahme an der Praxiswerkstatt laden wir Lehramtsstudierende, Schulpädagog*innen, migrierte Pädagog*innen, Schulleitungen und Bildungspolitiker*innen ein.
- Ort: 101. Oberschule "Johannes Gutenberg", Pfotenhauerstraße 42, 01307 Dresden, lila Foyer in der 2. Etage
- Zeit: 13:00 - 17:00 Uhr
Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt. Bitte melden Sie sich bis zum 03. April 2019 unter oder telefonisch unter (0351) 850 75 162 an.
Schulgesetze und Antidiskriminierungsstrukturen und ihre Bedeutung für Veränderungen hin zu einer inklusiven Schule in der Migrationsgesellschaft
Praxiswerkstatt mit Beiträgen von:
Rahmenbedingungen diversitätsreflexiver Bildung im deutschen Schulsystem – Über die Bedeutung der deutschen Schulgesetze für inklusiv und diskriminierungskritisch orientierte Transformationsprozesse von Schule im Rahmen migrationsgesellschaftlicher Verhältnisse Im Beitrag wird diskutiert, inwiefern die deutschen Schulgesetze als Ausdruck bestehender Ordnungen und als zentrales (rechtliches) Steuerungsinstrument im föderalen Bildungssystem ein verkürztes Verständnis von Diversität aufzeigen und einen Beitrag dazu leisten, insbesondere im Rahmen migrationsgesellschaftlicher Verhältnisse Differenzordnungen hegemonial zu (re-)produzieren. Ein besonderer Blick erfolgt dabei auf inklusionsbezogene Aussagen, anhand derer die im Vortrag von Prof. Dr. Paul Mecheril aufgeworfene "Kritik der gegenwärtigen Praxis" der Inklusion diskutiert wird. Demgegenüber werden die Notwendigkeit eines postkategorialen Antidiskriminierungsrechts sowie die Reflexion der Konstruktion sozialer Ordnungskategorien und institutioneller bzw. struktureller Herstellungsmechanismen von Ungleichheitsordnungen als Voraussetzung für Veränderungsprozesse in Richtung diskriminierungskritischer Bildung und der Partizipation Aller in den Blick genommen. Ein besonderer Fokus wird dabei im Vergleich und Abgrenzung zu anderen Schulgesetzen auf das (reformierte) sächsische Schulgesetz gerichtet. |
Diskriminierungsschutz an sächsischen Schulen Diskriminierung an sächsischen Schulen ist Realität. Das sächsische Schulgesetz sieht keinen expliziten Diskriminierungsschutz für Schüler_innen vor. Aus Perspektive des Antidiskriminierungsbüros Sachsen braucht es ein explizites Diskriminierungsverbot im sächsischen Schulgesetz, um die rechtlichen Schutzlücken zu schließen und einen effektiven Diskriminierungsschutz im Schulgesetz etablieren zu können. Wir wollen u.a. den Fragen nachgehen, wie wirksame Unterstützungsstrukturen für Betroffene aussehen und wie Maßnahmen im Sinne eines effektiven Diskriminierungsschutzes umgesetzt werden können. |
im Anschluss: Werkstatt-Arbeit mit den Teilnehmenden mit Fokus auf pädagogische Praxis und Konsequenzen für mehr Teilhabe
Für die Teilnahme an der Praxiswerkstatt laden wir Lehramtsstudierende, Schulpädagog*innen, migrierte Pädagog*innen, Schulleitungen und Bildungspolitiker*innen ein.
- Ort: Rathaus Dresden, Raum 3/200, Dr.-Külz-Ring 19, 01067 Dresden
- Zeit: 13:00 - 17:00 Uhr
Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt. Bitte melden Sie sich bis zum 11. April 2019 unter oder telefonisch unter (0351) 850 75 162 an.
Demokratiebildung im System Schule und rassismuskritische Interventionen von Schüler*innen- , Eltern- und Lehrer*innen-Initiativen
Praxiswerkstatt mit Beiträgen von:
Pädagogisches Schutzkonzept oder persönlicher Einsatz Einzelner? Gemeinsame Aufgabe von Schule und Schulsozialarbeit ist, dass Kinder und Jugendliche zu eigenverantwortlichen (§1 (5) Sächsisches Schulgesetz und § 1 (1) SGB VIII Recht auf Erziehung, Elternverantwortung, Jugendhilfe) Menschen heranwachsen. Dieser Aufgabe stellt sich Schule tagtäglich in verschiedensten Situationen. Oft ist es vom individuellen Engagement der Lehrer*innenpersönlichkeiten und der Kooperation mit Sozialarbeiter*innen abhängig, wie intensiv das Lernen in „sozialer Gemeinschaft“ (ebd.) unabhängig vom Lehrcurriculum forciert wird. Es gibt ein großes Interesse, Klassen als kleine soziale Gemeinschaften zu begreifen und ihnen in dieser Einheit einen Lernraum für kommunikative Kompetenz und Konfliktfähigkeit zu ermöglichen. Die Methoden die PädagogInnen dabei gemeinsam entwickeln sind kreativ und vielfältig. Können Schutzkonzepte diesen wertvollen Einzelinitiativen einen Rahmen bieten? |
Wie das Benennen von (rassistischer) Diskriminierung heilend wirken kann In diesem Statement werden die Herausforderungen skizzieren, in der sich Kinder und Jugendliche befinden, die im Kontext Schule rassistische Gewalterfahrungen machen. |
Wie kann eine gelebte Antidiskriminierungskultur im Kontext Schule gelingen? Schule ist kein rassismusfreier Raum – was höchstproblematisch ist, weil die Schulzeit eine prägende Lebensphase ist. Anders als im Arbeitsbereich ist im Bildungsbereich die Sicherstellung eines diskriminierungsfreien Umfeldes weit weniger klar bzw. gar nicht geregelt. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Welche rassismuskritischen Interventionen und Handlungsansätze gibt es, um Rassismus entgegenzuwirken? Was brauchen Schüler_innen, die von rassistischer Diskriminierung betroffen sind, an Unterstützung/-strukturen? |
im Anschluss: Werkstatt-Arbeit mit den Teilnehmenden mit Fokus auf pädagogische Praxis und Konsequenzen für mehr Teilhabe
Für die Teilnahme an der Praxiswerkstatt laden wir Lehramtsstudierende, Schulpädagog*innen, migrierte Pädagog*innen, Schulleitungen und Bildungspolitiker*innen ein.
- Ort: Rathaus Dresden, Raum 3.13, Dr.-Külz-Ring 19, 01067 Dresden
- Zeit: 13:00 - 17:00 Uhr
Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt. Bitte melden Sie sich bis zum 16. Mai 2019 unter oder telefonisch unter (0351) 850 75 162 an.
für lehrende und in Schule beschäftigte Personen mit Migrationsgeschichten sowie Personen, die Rassismuserfahrungen machen
Empowerment- und Vernetzungsraum, mitgestaltet von:
- Ely Almeida (LAG pokuBi Sachsen e.V./ Steinhaus Bautzen)
- Toan Quoc Nguyen (Bildungswerkstatt Migration und Gesellschaft, Berlin)
- Linh Tran (VSP e.V., Schulsozialarbeit)
Für die Teilnahme an der Praxiswerkstatt laden wir lehrende und in Schule beschäftigte Personen mit Migrationsgeschichten, Personen, die Rassismuserfahrungen machen, migrierte Pädagog*innen und Lehramtsstudierende ein.
Nur sehr wenige migrierte Pädagog*innen und Pädagog*innen of Color sind in Dresden im System Schule beschäftigt: als Lehrer*innen, als Sozialpädagog*innen, Hort-Erzieher*innen oder seit einiger Zeit auch als ‚Kulturmittler*innen‘. Mit einem neuen Programm für ‚Schulassistenz‘ können möglicherweise demnächst noch einige weitere Personen einen Zugang zur Schule bekommen. Die Hürden für Pädagog*innen mit einem ausländischen Abschluss für einen (Wieder-)Einstieg im schulischen Bereich in Sachsen sind weiterhin hoch. Auch unter Lehramt Studierenden sind kaum migrierte Personen und Personen of Color.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Inklusive Schule in der Migrationsgesellschaft: Handelnde Teilhabe für alle, aber wie?“ möchten wir einen Empowerment- und Vernetzungs-Raum ausschließlich für lehrende und in Schule beschäftigte Personen mit Migrationsgeschichten, Personen, die Rassismuserfahrungen machen, migrierte Pädagog*innen und Lehramtsstudierende anbieten.
Wir möchten uns über die Erfahrungen austauschen, die Personen in den jeweiligen Schulkontexten oder im Studium machen. Mit welchen Zuschreibungen sind Sie konfrontiert? Wie gehen Sie damit um? Welche Unterstützung haben Sie oder brauchen Sie? Was hilft Ihnen und gibt Ihnen Kraft für ihre Arbeit? Was sind Herausforderungen, Widerstände und Belastungen aufgrund Ihrer Positionierung und Erfahrungen zu den Themen Migration und Rassismus? Wie können wir gemeinsam stärker werden?
Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt. Bitte melden Sie sich bis zum 25. Juni 2019 unter oder telefonisch unter (0351) 850 75 162 an.