Sep 10, 2024 - Sep 17, 2024; Conference
Projekt Universitätsschule Dresden bei der AEPF-Jahrestagung - AG Empirische Pädagogische Forschung der DGfE
Hannah Bartels
Wiebke Berjürgen
Prof.in Dr.in Anke Langner
Dr.in Marlis Pesch
Dr. Matthias Ritter
Die Jährliche Tagung der Arbeitsgruppe für Empirische Pädagogische Forschung (AEPF) in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) zum Thema "Wissenstransfer zwischen Bildungsforschung, Bildungspraxis, und Lehrer*innenbildung" findet vom 10. bis 12. September 2024 an der Universität Osnabrück statt. Die Forschungsstelle zur Universitätsschule Dresden ForUS an der TU Dresden ist mit folgenden Themen vertreten:
- Dr. Matthias Ritter stellt in seinem Vortrag die "Research-Practice-Partnership am Beispiel der Universitätsschule Dresden" vor.
Aus dem Abstract: Die Forderung nach einer Forschungs- und Evidenzbasierung in Schule wird immer wieder vorgetragen (Leuders 2023) und als Research-Practice-Partnership konzeptualisiert (Zala-Mezö & Klein 2019). Die Zusammenarbeit der zwei verschiedenen „Communities of practice“ des Systems Schule und Bildungsforschung wird vorwiegend in einzelnen (fach)spezifischen Untersuchungen für die Unterrichts- oder Personalentwicklung thematisiert (Heinrich & Klewin 2019). Dabei werden bisher kaum die Bedingungen der Schule als Ganzes berücksichtigt, diese sind jedoch relevant, um langfristig Forschungsinnovationen in Schule etablieren zu können, so eine grundlegende Annahme der Organisationspädagogik (Göhlich et al. 2018). Eines der wenigen Projekte, die Strukturen für einen gemeinsamen Entwicklungsprozess von Wissenschaft und Schulpraxis aufbauen, ist die Universitätsschule Dresden (Langner & Heß 2020). Im Beitrag werden das Wechselverhältnis von Forschung und Schulentwicklung am Aufbau des Schulversuches dargelegt und die organisationalen Bedingungen und Herausforderungen (u.a. Stark 2017) erläutert, wie auch diskutiert wird, wie ein bidirektionaler Wissenstransfer aussehen kann. - ForUS-Mitarbeiterinnen Hannah Bartels und Wiebke Berjürgen präsentieren das Poster "Zwischen Forschung und Praxis: Vignetten in der Begleitforschung der Universitätsschule Dresden".
Aus dem Abstract: Die Universitätsschule (USD) möchte als eine Schnittstelle zwischen Schule und Bildungsforschung fächer- und jahrgangsübergreifendes Lernen, die Förderung von Selbstregulationsprozessen und individuelle Entwicklung in kooperativen Lernprozessen ermöglichen (vgl. Langner & Hess 2020). Wie das gelingt, wird im Rahmen der Begleitforschung u.a. durch Vignetten untersucht. Die im Kontext der Schule entstandenen Vignetten sollen individuelle Lern- und Entwicklungsprozesse von Schüler:innen sichtbar und so „der wissenschaftlichen, pädagogischen oder professionellen Betrachtung zugänglich“ (Meyer-Drawe 2012, S. 18) machen. Die mehrperspektivische Betrachtung durch unterschiedliche Akteursgruppen, wie Forschenden, Studierenden, Lehrenden und Lernenden ermöglicht differenzierte Einblicke in Lern- und Bildungsprozesse. Das Nutzungspotenzial der Vignette, sowohl in der Forschung, als auch in Bereichen wie der Professionalisierung von Lernbegleiter:innen und Studierenden (vgl. Schratz et al. 2012; Paseka & Hinzke 2014; Agostini et al. 2023 u.a.) wird auf dem Poster aufgezeigt. Es wird dargelegt, wie Vignetten als Vehicle für Forschungs- und Schulentwicklungsprozesse an der USD genutzt werden. - ForUS-Mitarbeiterin Dr.in Marlis Pesch und Prof.in Dr.in Anke Langner, Leiterin der Forschungsstelle zur Universitätsschule Dresden ForUS, präsentieren ein Poster zum Thema "Ko-konstruktive Entwicklung eines Lerntagebuchs für eine selbstregulierte, kooperative Projektarbeit".
Aus dem Abstract: Positive Effekte kooperativen Lernens auf Lernerfolge1 sind ebenso wie positive Effekte von Selbstregulationsstrategien auf Lernerfolge2 empirisch nachgewiesen. Zur Förderung des SRL in kooperativen, projektorientierten Lehr-Lern-Settings gibt es bisher wenig Forschung, u.a. auch, da dieses bisher (noch) nicht kontinuierlich Anwendung in schulischen Lernsettings findet.
An der Universitätsschule Dresden lernen die Schüler:innen täglich fächerübergreifend und kollaborativ in Projektarbeit. Auch das selbstregulierte Lernen ist im Konzept der USD verankert3. Im Sinne des Design-based Research Ansatz4-6 werden deshalb seit 2021 systematisch Materialien entwickelt, die es den Schüler:innen ermöglichen sollen, die eigenen Lernprozesse zunehmend selbständig zu planen, zu dokumentieren und sich darauf basierend damit auseinander zu setzen.
Im Rahmen des Beitrages wird, ausgehend von einer kurzen Skizze zur Projektarbeit an der USD, der Fokus auf die Entwicklung und Implementation eines Lerntagebuchs zur Unterstützung des SRLs in kooperativen Lernsettings gelegt. Der Beitrag präsentiert, wie mittels DBR-Ansatz in einer Kombination aus systematischer Literaturrecherche, qualitativen (Beobachtungen, Interviews) und quantitativen Methoden (Fragebögen) unter Einbeziehung unterschiedlicher schulischer Akteur:innen in mehreren Zyklen ein LTB entwickelt und angepasst wurde.
Weitere Informationen finden Sie auf der Tagungswebseite: https://www2.uni-osnabrueck.de/fb3/aepf2024.
Über die Universitätsschule Dresden
Die Universitätsschule Dresden ist ein gemeinsames Projekt der Landeshauptstadt Dresden und der Technischen Universität. Sie ist eine öffentliche und kostenfreie Gemeinschaftsschule in städtischer Trägerschaft, an der unter wissenschaftlicher Begleitung innovative Formen des Lehrens und Lernens erprobt werden. Darüber hinaus ist sie Ausbildungsschule für zukünftige Lehrkräfte und künftig auch Weiterbildungsschule für Lehrer:innen. Wissenschaftlich begleitet wird der Schulversuch von der Forschungsstelle ForUS an der TU Dresden.
Informationen zum Forschungsprojekt an der TU Dresden: https://tu-dresden.de/gsw/unischule
Informationen zur Universitätsschule Dresden: http://universitaetsschule.org
Auf verschiedenen Social-Media-Kanälen finden Sie unter @unischuleTUD Einblicke in das Forschungsprojekt und den Schulalltag : Facebook, X, Instagram, YouTube und LinkedIn. Neuigkeiten aus dem Projekt Universitätsschule Dresden gibt es regelmäßig im GSW-Newsletter.