Digitale Medien in der inklusiven Bildung
Als fachübergreifendes Element des „Sing“-Projekts thematisiert der Forschungsschwerpunkt „Digitalisierung“ die Potentiale des Einsatzes digitaler Medien in inklusiven Lernumgebungen im Sinne der Entwicklung möglichst niedrigschwelliger, flexibler und interaktiver Systemlösungen. Studierende der TU Dresden entwickeln in entsprechenden Lehrveranstaltungen eigene digitale Lösungsansätze für fachspezifische und -übergreifende Fragestellungen inklusiver Bildung. Hierin werden die Handlungsfelder „Inklusion durch Medien“ und „inklusive Mediendidaktik“ gleichermaßen betrachtet, um sowohl die Förderung von Teilhabe an Bildungsprozessen mit digitalen Werkzeugen als notwendigen Bestandteil der Unterrichtsplanung zu definieren, als auch die Relevanz sozialer Interaktion im digitalen Raum als zentrales Thema inklusiver Bildung zu reflektieren. Die Studierenden in der Lehramtsausbildung sollen auf diese Weise zum aktiven und differenzierten Umgang mit digitalen Medien ermuntert und ein Bewusstsein für die Chancen wie auch Risiken der Digitalisierung im Handlungsraum Schule geschaffen werden.
Konzeptuelle Grundlage ist das an der TU Dresden etablierte Lern-Management-System „OPAL“. Auf Basis der im System bereits angelegten Kurs-, Test-, und Kommunikationsstrukturen werden Schnittstellen zur Verknüpfung mit kompatibler Lehr- und Lernsoftware ausgelotet und, in Kooperation mit den im Projekt vertretenen Fachdidaktiken, ganzheitliche Vermittlungsszenarien entwickelt.
Zentraler Fokus der Auseinandersetzung liegt dabei vor allem auf der Implementierung kommunikativer, kollaborativer und interaktiver Elemente in bestehende digitale Lernräume um die Unterrichtsdimension sozialer Teilhabe auch medial zu unterstützen. In diesem Sinne werden digitale Umgebungen nicht als Alternative zum Klassenraum, sondern als seine Erweiterung gedacht. In der Unterstützung der täglichen gemeinsamen Arbeit von Schülerinnen und Schülern ergeben sich daraus neue oder alternative Handlungsformen, welche inhaltlich, ästhetisch und strukturell den Lernprozess bereichern können. Unter Berücksichtigung der auch hinsichtlich der Medienkompetenz heterogenen Schüler*innenschaft wird der Umgang mit digitalen Medien also als fächerverbindendes Element zur Verknüpfung und Übertragung von Prozessen, Strukturen, Wissen und Informationen verstanden. Ziel soll die Entwicklung von prototypischen Systembeispielen und die Integration dieser in die im Projekt entstehenden Konzepte sein.