FOSTER-Projekt: Regeln und Realitäten: Eine vergleichende Untersuchung von Idealen, Lebensweisen und Pflichten in den Gemeinschaften der Franziskaner, Johanniter, Cölestiner sowie Zisterzienser und Zisterzienserinnen
Religiöse Orden zählten zu den prägenden Elementen des gesellschaftlichen und geistigen Lebens des Mittelalters. Umso bedeutsamer ist es, die grundlegenden Regelungen dieser Gemeinschaften zu untersuchen und durch eine vergleichende Analyse Gemeinsamkeiten, Unterschiede sowie ordensspezifische Charakteristika herauszuarbeiten. Diese Aufgabe wird im Rahmen des von FOSTER geförderten Projekts „Regeln und Realitäten: Eine vergleichende Untersuchung von Idealen, Lebensweisen und Pflichten in den Gemeinschaften der Franziskaner, Johanniter, Cölestiner sowie der Zisterzienser und Zisterzienserinnen“ bearbeitet.
Dafür konzentrieren sich die Beteiligten des Projektes auf fünf verschiedene Gemeinschaften, deren grundlegende Regelungen in den Blick genommen werden: (1) das zisterziensische Männerkloster Grünhain, welches als sozialer Raum im Verhältnis zu anderen Zisterzienserklöstern untersucht werden soll. Daneben wird sich (2) mit den Zisterzienserinnen beschäftigt, deren institutionelle Regelungen einer grundlegenden Analyse unterzogen werden. Ein Beitrag zum Johanniterorden (3) fokussiert dessen Einfluss auf die Entwicklung mittelalterlicher Hospitäler. Auch die Wechselwirkungen zwischen den monetären Ideen und dem Armutsprimat des Franziskanerordens (4) und auch das Spannungsverhältnis zwischen Weltabgewandtheit und Nähe zu weltlicher Macht innerhalb des Cölestinerordens (5) sollen Bestandteile der Untersuchung sein. Damit werden fünf verschiedene Gemeinschaften fokussiert, welche die Breite des mittelalterlichen Ordenslebens einfangen und welche innerhalb einer Sammelpublikation veröffentlicht werden soll.
Die Ergebnisse der Analyse sollen in einer Online-Publikation auf dem Wissenschaftsblog „Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte“ veröffentlicht werden und Zugleich wird eine Projekt-Bibliographie erstellt und auf der Webseite der FOVOG veröffentlicht. Diese Publikationen werden von einem Podcast begleitet, in welchem die zentralen Themen der Untersuchung in einem dialogischen Format erörtert werden sollen.
Das Projekt verbindet somit geisteswissenschaftliche Forschung mit modernen Kommunikationsformen und leistet anhand der Analyse der ausgewählten Orden einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der jeweiligen mittelalterlichen Ordensgemeinschaften.