Generationenwechsel und transgenerationale Identität. Vergleichende Analyse eines Kipppunkts institutioneller Festigkeit am Beispiel ausgewählter religiöser Gemeinschaften
Projektleiter: Prof. Dr. Mirko Breitenstein
Mitarbeiter: Dr. Michael Hänchen
Das Projekt setzt sich zum Ziel, anhand ausgewählter monastischer Institutionen das für alle sozialen Gemeinschaften so bedeutsame und herausfordernde Phänomen des Generationenwechsels in der Leitungsebene vergleichend zu analysieren und als besonders prekären Kipppunkt institutioneller Festigkeit darzustellen. Dieser Fokus wird es erlauben, Fragen nach dem Wesen des Institutionellen und seiner Mechanismen in den Blick zu nehmen, insbesondere diejenigen nach Kontinuierung und Wandlungsfähigkeit.
Den zu untersuchenden Orden (Antoniter, Cluniazenser, Cisterzienser, Cölestiner, Dominikaner, Franziskaner, Gilbertiner, Pauliner, Prämonstratenser) sind feste, genossenschaftlich organisierte Leitungs- und Kontrollinstanzen sowie normsetzenden Texte eigen. Mit deren Hilfe soll die transgenerationale Identität und damit überzeitliche Beständigkeit der Gemeinschaften abgesichert werden. Dennoch war die institutionelle Fortdauer der Gemeinschaften stets fragil und bedurfte einer kontinuierlichen Pflege. Neben wenig beeinflussbaren Einflüssen von außen, konnten gerade auch interne Kräfte die institutionelle Festigkeit stören und Konflikte hervorrufen. Zu solchen konfliktauslösenden Faktoren zählten insbesondere auch Generationenwechsel in der Leitungsebene und die damit einhergehende Veränderungen im Spannungsfeld von Tradition und Innovation.