Forschungseinrichtungen
Forschungseinrichtungen der Philosophischen Fakultät SFB 1285: Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung MIDEM - Mercator Forum Migration und Demokratie Forschungseinrichtungen in Kooperation mit der Philosophischen Fakultät Das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. Das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde |
Der Sonderforschungsbereich 1285 - Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert und hat seine Tätigkeit am 1. Juli 2017 an der TU Dresden aufgenommen. Der SFB beschäftigt sich mit Phänomenen der Schmähung und Herabwürdigung, der Beschämung und Bloßstellung als epochen- und kulturübergreifend Fundamentaloperationen gesellschaftlicher Kommunikation. Die Fragen nach den Formen und Funktionen von Invektiven werden aus der Perspektive von dreizehn verschiedenen Disziplinen untersucht. Beteiligt sind Fächer der Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften sowie der Philosophischen Fakultät.
MIDEM - Mercator Forum Migration und Demokratie ist ein Forschungszentrum der Technischen Universität Dresden in Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen, gefördert durch die Stiftung Mercator. Das Mercator Forum für Migration und Demokratie (MIDEM) fragt danach, wie Migration demokratische Politiken, Institutionen und Kulturen prägt und zugleich von ihnen geprägt wird. Untersucht werden Formen, Instrumente und Prozesse politischer Verarbeitung von Migration in demokratischen Gesellschaften – in einzelnen Ländern und im vergleichenden Blick auf Europa.
Am Boysen-TUD-Graduiertenkolleg sind seit dem Jahr 2012 durchweg Kolleg/innen der Philosophischen Fakultät maßgeblich am Aufbau, an der Leitung und der erfolgreichen Durchführung des ersten, zweiten dritten Kollegs und beteiligt. Dabei werden Forschungsperspektiven und -projekte zusammengeführt, bei denen technik- und naturwissenschaftliche Fächer mit sozial- und politikwissenschaftlichen kooperieren. Aktuell werden zum Thema „Wandel der Mobilität“ unter anderem Entwicklungen im Bereich des autonomen Fahrens und der Elektrofahrzeuge untersucht. Forschung in Kooperation mit naturwissenschaftlichen Fächern und Ingenieurswissenschaften wird an der Philosophischen Fakultät außerdem am Zentrum für interdisziplinäre Technikforschung gebündelt.
Das Schaufler Lab@TU Dresden wird momentan gerade an der Philosophischen Fakultät aus der Taufe gehoben. Es handelt sich um ein ebenfalls drittmittelfinanziertes Projekt, das auf neun Jahre angelegt ist und neben einem Graduiertenkolleg auch Künstlerresidenzen umfasst. In diesem Kolleg kooperiert die federführende Philosophische Fakultät mit Kolleginnen aus anderen Fakultäten des Bereichs GSW und mit der Kustodie der TU Dresden, um in der ersten dreijährigen Phase gemeinsam am Thema „Künstliche Intelligenz als Faktor und Folge des gesellschaftlichen Wandels“ zu forschen.
Weitere Forschungseinrichtungen in Kooperation mit Lehrenden der Philosophischen Fakultät
Die Idee zur Gründung des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung e.V. entstand zu Beginn der 1990er Jahre. Ziel war und ist unter anderem die Erforschung totalitärer Strukturen sowie deren Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft. Die Initiative zur Gründung ging dabei auf führende Protagonisten der Bürgerbewegung und der Opposition gegen das SED-Regime zurück.
Das Hannah-Arendt-Institut widmet sich heute vorrangig den beiden großen Weltanschauungsdiktaturen des 20. Jahrhunderts, dem Kommunismus und dem Nationalsozialismus. Weitere Forschungsschwerpunkte sind Studien zur SED-Diktatur, vergleichende Untersuchungen anderer staatssozialistischer Systeme sowie eine kritische Auseinandersetzung mit dem politischen Extremismus. Das Institut verfügt über mehrere Publikationsreihen und eine eigene Zeitschrift: „Totalitarismus und Demokratie. Zeitschrift für internationale Diktatur- und Freiheitsforschung“. Es führt regelmäßig wissenschaftliche Tagungen und Kolloquien durch. Für die universitäre Weiterbildung können Veranstaltungen aus dem gesamten Spektrum der genannten wissenschaftlichen Aufgaben angeboten werden.
Das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) stellt sich der Aufgabe, die Darstellung der sächsischen Geschichte zu vervollständigen. Der Verein widmet seine wissenschaftliche Tätigkeit der landesgeschichtlichen Aufarbeitung und der Volkskunde Sachsens.
Seit 1997 besteht das ISGV, dessen Mitglieder unter anderem der Freistaat Sachsen, die Technische Universität Dresden und die Universität Leipzig sind. Damit dienen die Arbeiten des ISGV dem interdisziplinären Austausch der Grundlagenforschung zwischen den Universitäten und den Forschungseinrichtungen. Die Projekte und Publikationen kommen all denen zu Gute, die sich wissenschaftlich oder aus reiner Neugier mit der sächsischen Geschichte auseinander setzen. Der Verein realisiert Projekte, wie bspw. das Erstellen eines biografischen Lexikons zur Geschichte Sachsens, und es werden Publikationen in der Reihe "Schriften der sächischen Landesgeschichte" veröffentlicht. Des Weiteren werden vom ISGV Veranstaltungen und Kolloquien ausgerichtet.
Das Zentrum für Sozialwissenschaftliche Methoden (ZSM) wurde von Professoren der Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Soziologie gegründet, um methodische Kompetenzen zu bündeln. Vorrangige Aufgabe des Zentrums ist die qualitativ hochwertige und einheitliche methodische Ausbildung der Studierenden der Sozialwissenschaften. Zu diesem Zweck wurde 2016 ein Experimentallabor durch eine Kooperationen zwischen der Philosophischen Fakultät, der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, der Fakultät Erziehungswissenschaften und der Fachrichtung Psychologie eingerichtet. Seit 2017 ist das ZSM in der Trägerschaft des Bereichs Geistes- und Sozialwissenschaften.
Einer zentralen Dimension vergangener wie gegenwärtiger Gesellschaften widmet sich die GenderConceptGroup als interdisziplinärer Zusammenschluss der Kolleg/inn/en im Bereich GSW, die in ihrer jeweiligen Disziplin einen Schwerpunkt Geschlechterforschung besitzen und die mit dieser Bündelung die komplexe Bedeutung der Kategorie Geschlecht in allen Bereichen des Lebens zur Geltung bringen wollen. Das aktuelle Forschungsprojekt „Digital Gender: Verhandlungen von Geschlecht zwischen Neuerfindung und Auflösung im 21. Jahrhundert“ versteht sich als Zwischenschritt auf dem Weg zur Einwerbung eines DFG-Graduiertenkollegs bis 2025.
Ein weiterer interdisziplinärer Arbeitskreis zentriert sich um einen wichtigen Aspekt der Medialität gegenwärtiger Gesellschaften. Dabei werden u.a. Fernsehserien als Seismograph kulturellen und gesellschaftlichen Wandels analysiert. Das Netzwerk „weiter sehen“ hat damit seit 2014 eine eigene interdisziplinäre Dresdner Serienforschung etabliert. Zweimal im Jahr veranstaltet die Gruppe Tagungen (u.a. gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung und dem DRESDEN-concept-Partner Deutsches Hygiene-Museum), die in Publikationen dokumentiert werden.