Feb 18, 2020
19. Praxisforum des IfKs und seines Fördervereins
We research. We study. We communicate:
Spannende Forschungsergebnisse beim 19. IfK-Praxisforum
Am 30. Januar 2020 wurde das 19. Praxisforum vom Institut für Kommunikationswissenschaft (IfK) und seinem Förderverein präsentiert. Im Forum am Altmarkt der Ostsächsischen Sparkasse trugen AbsolventInnen Ergebnisse aus Ihren Abschlussarbeiten am IfK vor. Durch den Abend führten die Studierenden Anabel Koch und Erik Engelmann.
Den Anfang machte Anna Sabine Dennert, die in ihrer Abschlussarbeit herausfand, wie sich „Negative Campaigning“ im Wahlkampf negativ auf die Identifikation mit einer Partei auswirken kann. Sie verwendete dabei eine besonders innovative technische Messung von Emotionen, den FaceReader.
Privatdozent Dr. Jens Woelke stellte eine Arbeit seiner Studierenden vor, die die Wirkung der Imagekampagne „Unsere Uni“ der TU Dresden untersuchte. Mittels einer Passantenbefragung auf der Prager Straße fanden die Studierenden heraus, dass die Kampagne vorwiegend positiv aufgenommen wurde.
Mit dem Thema selektiver Mediennutzung beschäftigte sich Lisa Reuther in ihrer Abschlussarbeit. Sie zeigte anhand einer aufwendigen Meta-Analyse, dass der durchschnittliche Einfluss der selektiven Mediennutzung auf die politische Polarisierung zwar gering ist, jedoch stark vom Aufbau der Untersuchung abhängt. Beispielweise fanden Experimente im Mittel einen stärkeren positiven Zusammenhang zwischen Mediennutzung und Polarisierung als Befragungsstudien.
Ein spezielles Thema untersuchte Mandy Cornea mit ihrer Arbeit, in der es um Harry Potter Fanfiction ging. Sie fand heraus, dass Autoren von Fanfiction dadurch eine parasoziale Beziehung mit ihrem/ihrer HeldIn pflegen, diese aber unter den Fans, die nicht selbst Fanfiction schreiben, teilweise sogar stärker ausgeprägt ist.
Mit Wahrnehmung und Effekten von Scripted Reality, die Polizeiarbeit im Fernsehen zeigt, beschäftigte sich Doreen Anders. Anhand einer Befragung fand sie heraus, dass Zuschauer solcher Sendungen erhöhte Angst vor Kriminalität haben und das Vorkommen von Gewaltkriminalität überschätzen. Jedoch ist das Vertrauen in die Polizei unter den Befragten insgesamt auf einem hohen Niveau, unabhängig davon, ob solche Sendungen gesehen werden.
Den inhaltlichen Teil des Abends beendete Lena Jelinski mit Ihrer Analyse der Medienberichterstattung über autonomes Fahren. Sie fand heraus, dass die deutschen Medien vorrangig positiv über die Technologie berichten, dabei aber wenig Hintergrundinformationen geben. Dementgegen sind Überschriften eher negativ formuliert, was zu einer verzerrten Wahrnehmung unter den Rezipienten führen könnte.
Die Preise für die besten Abschlussarbeiten gingen dieses Jahr an Lena Jelinski und Lisa Reuther für zwei hochrelevante und exzellente Studien.
In diesem Jahr fand zudem im Anschluss an die Vorträge zum ersten Mal ein neues Veranstaltungskonzept statt. Unter dem Titel „Meet & Mingle“ veranstalteten das IfK und sein Förderverein eine Vernetzungsmesse mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis. In diesem Jahr stellten sich die Fördervereinsmitglieder queo, Ketchum und Oberüber Karger Kommunikationsagentur GmbH als Ansprechpartner für Praktika, Einstiegschancen und Kooperationen für die Studierenden vor. Außerdem vor Ort waren die KollegiatInnen des Boysen-TU Dresden-Graduiertenkollegs, die sich in Ihrer Forschung mit dem Mobilitätswandel beschäftigen.
Die Bilder zur Veranstaltung sowie das vollständige Programm des 19. IfK-Praxisforums gibt es hier.