01.04.2022
Neues Forschungsprojekt: Kommunikationskampagne zur Darmkrebs-Prävention
Diagnose Darmkrebs: Für immer mehr Menschen unter 50 Jahren ist das Lebensrealität. Die Inzidenz hat sich in dieser Altersgruppe in den letzten 30 Jahren mehr als verdoppelt, während sie bei älteren Menschen abnahm. Das liegt auch an Risikofaktoren wie mangelnder Bewegung und Übergewicht - doch sind sich die Menschen darüber bewusst? Und wie kann man sie besser über Darmkrebs aufklären?
Diese Fragen stehen im Fokus eines kommunikationswissenschaftlichen Teilprojektes, das zum nationalen Konsortium "Mikrobiota-basierte Prävention von Darmkrebs bei jungen Menschen" (Mi-EOCRC) gehört, welches mit einem Kick-Off-Meeting am 29. März die Arbeit aufgenommen hat. Wissenschaftler:innen aus Dresden, München, Heidelberg, Kiel, Rostock und Aachen untersuchen, welche Rolle das Mikrobiom bei der Entwicklung von Darmkrebs hat - und wie man es beeinflussen kann, um dem Krebs vorzubeugen. Das Projekt wird mit insgesamt 3,2 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Das kommunikationswissenschaftliche Teilprojekt wird von Prof. Dr. Sven Engesser geleitet, der dabei zukünftig von IfK-Mitarbeiterin Deborah Kunze unterstützt wird. Kern des Projekts ist die Entwicklung einer Kommunikationskampagne zum Thema "Prävention von Darmkrebs bei jungen Menschen". Dafür erstellen die Forscher:innen zunächst einen Überblick über internationale Forschung zur Kommunikation der Darmkrebs-Vorsorge und bereits umgesetzte Kommunikationskampagnen. Ein wesentlicher Schritt ist dann die Zielgruppenanylse, die 2023 starten soll: Ist jungen Menschen das Risiko einer Darmkrebs-Erkrankung nicht bewusst? Oder sind es andere Faktoren, die sie von einer Vorsorgeuntersuchung abhalten? Welche Formate sind geeignet für eine bessere Aufklärung?
Denkbar sind zum Beispiel Infografiken und Erklärvideos. Die Wissenschaftler:innen haben bereits Kooperationen mit Medienmacher:innen angefragt, die diese Formate später umsetzen sollen. Denn eines ist sicher: Die Kampagne landet nicht in der Schublade, sondern soll am Ende der vierjährigen Projektlaufzeit tatsächlich implementiert werden.