Forschungsprojekte
Aktuelle Projekte
Ernährungsgeschichte befasst sich mit einem Phänomen, ohne dass es die Menschheit überhaupt nicht gäbe. Jeder Mensch muss essen und trinken und zwar sein Leben lang. Das ist aber nicht nur eine Notwendigkeit. Es kann auch ein Vergnügen sein: Genuss und Lebensfreude! Die Ernährungsgeschichte befasst sich daher nicht allein damit, ob die Menschen hinreichend mit Nahrungsmitteln versorgt waren. Es geht auch um symbolische Akte, die beispielsweise Hierarchien herstellten. Was jemand in einer bestimmten historischen Situation isst oder trinkt, enthält immer auch eine kulturelle Botschaft. Nahrung hat darüber hinaus auch eine ästhetische Dimension. Denn was den Menschen schmeckte, unterscheidet sich je nach Epoche und nach Kulturkreis. Link zum Projekt
Projekt "Die Welt vor Ort.
Sammlung, Nutzung und Verbreitung globaler Wissensbestände in Sachsen vom 16. bis 19. Jahrhundert"
Weltgeschichte im traditionellen Sinne behandelt – ganz im Sinne einer eurozentrischen Perspektive – ausschließlich die Geschichte außereuropäischer Kulturen und Regionen. Europa und seine Staatenwelt wird durch diese Trennung der Geschichte in einen europäischen und einen ‚weltgeschichtlichen‘ Teil ein herausgehobener Status zugeschrieben. Der in jüngerer Zeit etablierten Globalgeschichte geht es dagegen um die ‚Provinzialisierung‘ (Dipesh Chakrabarty) eben dieses Kontinents sowie das Aufbrechen eurozentrischer und nationalstaatlicher Deutungsmuster. Link zum Projekt
DFG-Projekt "Weibliche Herrschaftspartizipation in der Frühen Neuzeit. Regentschaften im Heiligen Römischen Reich in westeuropäischer Perspektive"
Temporäre Vormundschaftsregenten fanden in der Forschung bisher wenig Beachtung, weil sie nur als eine kurze Unterbrechung oder Übergangslösung der dynastischen Herrschaftskontinuität angesehen werden. Zu Unrecht: Manche Vormundschaftsregenten herrschten und steuerten maßgeblich jahrzehntelang die Geschicke eines Territoriums. Weil in den einzelnen Herrschaften des Heiligen Römischen Reiches das Prinzip der männlichen Primogenitur angewendet wurde, war außerdem die Vormundschaftsregentschaft die einzige Möglichkeit für Frauen legitime direkte Herrschaft auszuüben. Link zum Projekt
DFG-Projekt ‚Götzenkammern‘. Entsorgung, Umdeutung und prämuseale Bewahrung vorreformatorischer Bildkultur im Luthertum (1517–1817)
Entgegen der populären Auffassung eines bilderarmen, ja bilderfeindlichen Protestantismus sieht sich die kulturhistorische Forschung mit der Tatsache konfrontiert, dass sich im deutschen Sprachraum gerade in lutherischen Gebieten bis in die Gegenwart mehr Artefakte spätmittelalterlicher Kirchenausstattungen erhalten haben als in katholischen Territorien. Nicht selten im Verlauf der Frühen Neuzeit aus ihren ursprünglichen kirchlichen Standorten und Bedeutungsgefüge herausgelöst, bildeten sie seit dem frühen 19. Jahrhundert die Objektgrundlage einer politisch und nationalhistorisch motivierten Museumsgründungswelle der bürgerlichen Altertumsvereine. Link zum Projekt
Geschichte der Sächsischen Landtage
Aus politischen Zusammenkünften im Mittelalter entstanden bis zur Reformationszeit Ständeversammlungen. Die Kursächsischen Landtage der Frühen Neuzeit kamen von 1550 bis 1628 in Torgau zusammen. Ab 1831 tagten sie in Dresden. Nach der konsentierten Verfassung des Jahres 1831 erlebte das Königreich Sachsen mehrere Varianten eines Zweikammerparlaments. Seit dem Ende der Monarchie existierten Einkammerparlamente in der Weimarer Republik, der SBZ/DDR und der Bundesrepublik. Link zum Projekt