1917 – Die Russische Revolution und die Folgen für die Kunst (Schmidt)
Dozent: |
Frank Schmidt, M.A. | ||
Tag/Zeit: | Do., 4. DS | ||
Beginn: | 19.10.2017 | ||
Ort: | ABS/114/U | ||
Studiengang | Module | Prüfungsleistungen | |
Bachelor | ÜM2 | KB: Referat und Seminararbeit EB70/2. HF: Referat und Seminararbeit |
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MA LA | MAKU-GK-VT1 | Referat ODER Essay | |
LA / Staatsexamen neu |
PHF-SEGY-KU-KG2 PHF-SEGY-KU-KG3 |
PHF-SEGY-KU-KG2: |
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Sonstiges | Aqua | ||
„Der Rote Waggon“, eine 1991 entstandene Installation des Künstlerpaares Ilya und Emilia Kabakovs, verbildlicht die Entwicklungen in der sowjetischen Kunst anhand zeitlich aufeinander folgender Stationen. Den Ausgangspunkt der Arbeit bildet eine steil ansteigende Holzkonstruktion, die den Aufbruchsgeist russischer Avantgardekünstler und die baulichen Visionen konstruktivistischer Architekten aus den ersten Jahren nach der Oktoberrevolution miteinander verbindet, während ein mit sozialistisch-realistischen Szenen verkleideter Eisenbahnwagen den Kurswechsel und die Stagnation der Folgejahre verkörpern. Zweifellos haben die politischen Entwicklungen des Jahres 1917 jene rasante Konjunktur innerhalb der russischen Kunst und Architektur erst ermöglicht, ohne welche auch die weitere Entwicklung der gegenstandslosen Kunst in Europa und den USA nicht zu denken ist. Innerhalb nur weniger Jahre kam es zur parallelen Herausbildung zahlreicher Strömungen und einer breitgefächerten Kunstproduktion. Künstler wie Malewitsch und El Lissitzky hatten in ihren Manifesten Zielsetzungen formuliert, die sich mit den Positionen der Bolschewisten übereinbringen ließen und konstruktivistische Architekten entwarfen Bauwerke, die den Bedürfnissen der Bevölkerung und damit den Idealen der neuen Gesellschaftsordnung entsprechen sollten. Die Konjunktur der Avantgarde währte indes nur kurz: Die in die Künstler gesetzten Hoffnungen erfüllten sich nicht und das daraufhin propagierte Konzept eines Sozialistischen Realismus stand den Positionen der Avantgarde geradezu diametral gegenüber. Im Verlauf des Seminars sollen die Entwicklungen in der russischen Kunst und Architektur seit 1917 nachvollzogen werden, wobei zunächst auch auf früher einsetzende avantgardistische Bestrebungen eingegangen werden soll. Um der großen Bandbreite künstlerischen Schaffens gerecht werden zu können, sollen in den Referaten neben Architektur, Malerei und Plastik auch Medien wie Film und Fotografie behandelt werden. Um eine inhaltliche Anknüpfung an die historischen Ereignisse zu ermöglichen, ist eine Tagesexkursion nach Berlin mit dem gemeinsamen Besuch der Sonderausstellung „1917. REVOLUTION. RUSSLAND UND EUROPA“ im Deutschen Historischen Museum vorgesehen. Die zu erbringenden Leistungen im Seminar bestehen aus einem Referat und einem begleitenden Handout sowie einer Seminararbeit. Aktive Teilnahme, die Bereitschaft zur Übernahme eines Referats und zur Lektüre begleitender Texte wird vorausgesetzt. Ein Semesterapparat mit grundlegenden Literaturtiteln wird mit Beginn des Seminars in der SLUB bereitstehen. Die Vergabe der Referatsthemen erfolgt in der ersten Sitzung. Literatur zur Einführung
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