Bauaufgaben im 19. Jahrhundert (Walter)
Dozentin: |
Julia Walter, MA | ||
Tag/Zeit: | Di., 4. DS | ||
Beginn: | 17.10.2017 | ||
Ort: | ABS/105/U | ||
Studiengang | Module | Prüfungsleistungen | |
Bachelor | ÜM2 | KB: Referat und Seminararbeit EB70/2. HF: Referat und Seminararbeit |
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MA LA | MAKU-GK-VT1 | Referat ODER Essay | |
LA / Staatsexamen neu |
PHF-SEGY-KU-KG2 PHF-SEGY-KU-KG3 |
PHF-SEGY-KU-KG2: |
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Sonstiges | Aqua | ||
1886 beschreibt der Kunsthistoriker Wilhelm Lübke in seiner „Geschichte der Architektur“ den Fortschritt, den die zeitgenössische Baukunst im Vergleich mit den älteren Epochen genommen habe wie folgt: „Die beste Zeit der Renaissance baute fast ausschließlich Kirchen und Paläste; das 17. Jahrhundert Paläste und Kirchen; das 18. fast nur noch Paläste der Großen und etwa Theater, weil diese zum Vergnügen der vornehmen Klasse unerläßlich waren. So hatte die Baukunst zuletzt nur für den üppigen Luxus fürstlicher Kreise zu sorgen, während alle übrigen Bedürfnisse des Lebens architektonisch darbten, und die Existenz des Bürgerthums sich in missgeschaffenen, kunst- und charakterlosen Wohngebäuden mit ihrer kümmerlichen Armseligkeit erschreckend spiegelte. Unsere Zeit hat darin den erfreulichsten Umschwung erlebt. Es bauen nicht mehr die privilegierten Kreise; das ganze Volk ist wieder Bauherr geworden. Es verlangt seine Kirchen, Schulen, Museen, Concertsäle, seine Spitäler, Rathäuser, Eisenbahnhallen, Börsengebäude ...“. Lübkes Sicht ist die des liberalen Bürgertums, welches seine Interessen im 19. Jahrhundert auch in der Architektur repräsentiert und verwirklicht sehen wollte. Ziel dieses Seminares ist es, eine Geschichte der Baugattungen und Gebäudetypen zu skizzieren, die im 19. Jahrhundert zu den bis dahin bereits etablierten hinzutraten. Es handelt sich dabei um Bauten, die den komplexen Bedürfnissen einer sich modernisierenden Gesellschaft angepasst werden mussten, z.B. Verwaltungs-, Militär-, Justiz-, Bildungs-, Handels-, Eisenbahnbauten, Gebäude für Vereine, Konzerte, Gasthäuser, Hotels uvm. Da für diese Bautypen keine Vorbilder existierten, mussten ihre Formen zumeist neu, aus praktischen und vor allem am Bedarf orientierten Überlegungen heraus entwickelt werden. Sie stellen dadurch etwas bis dahin nie Dagewesenes dar. In der Einführungsstunde am 17.10.2017 werden das Programm mit den Leitfragen sowie die einzelnen Themen vorgestellt. Einführende Literatur:
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