Hauptseminare

Nationalpaläste des 20. Jhd.

Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert werden immer wieder Gebäude errichtet, die deklamatorisch ein vorwiegend kulturell definiertes Verständnis öffentlicher, zumeist staatlicher Institutionen visualisieren sollten. Dabei ist es weder notwendig, dass es sich um Bauten staatlicher Institution handelt, wie z.B. das Rockefeller-Center New York, noch müssen sie überhaupt eine örtlich fixierbare Kultur repräsentieren, sondern können sich können stattdessen international geben (Berlin, Reichstag) oder gar internationale und überstaatliche Funktion haben (UN-Hauptgebäude, New York). Unerlässlich scheint hingegen zu sein, dass sie gewollt oder ungewollt zu Staatsdenkmalen geworden sind, da sie jeweils komplexe, staatlich wie gesellschaftlich definierte Ansprüche zum Ausdruck bringen und damit weit mehr als nur ihre konkrete Funktion erfüllen.
Statistisch gesehen sind solche Bauten am häufigsten in entstehenden oder jungen Staaten zu finden, oder aber werden in krisenhaften Situationen bzw. an deren Ausgang errichtet, was darauf schließen lässt, dass es sich bei diesen Bauten Stabilisierungsleistungen handelt. Daher auch der hohe Gehalt symbolischer Repräsentation, an Theatralik und der Versuch, mit allen Kunstgattungen zu operieren.
In dem Hauptseminar soll versucht werden, anhand der exemplarischen Einzelfallanalyse Kriterien für die Definition dieser Gebäudegattung herauszuarbeiten, die hier nur provisorisch als „Nationalpaläste“ bezeichnet wird. Bei den jeweiligen Referaten wird es wichtig sein, zunächst die Hintergründe der jeweiligen Entstehung zu erörtern, um dann die Planungs- und Bauprozesse zu analysieren und die Bauten wie ihre Ausstattungen vorzustellen. Auch ist zu fragen, die die Bauten zu ihrer Rolle fanden. Diese Aufgabe ist so komplex, dass eine reine Baubeschreibung oder gar eine rundgangartige Präsentation hierfür nicht genügen.
Übergreifende Literatur ist nicht vorhanden, weshalb allgemeine Literatur zur Architektur des 20. Jahrhunderts wie auch speziell zu den einzelnen Monumenten heranzuziehen ist.
 
Termine und Referatsthemen:
1          09.10.07          Einführung
            (16. 10.)
2          23.10.07          Prag, Nationaltheater
3          30.10.07          Prag, Nationalmuseum
4          06.11.07          Barcelona, Palast der katalanischen Musik
5          13.11.07          Stockholm. Rathaus
6          20.11.07          Oslo, Rathaus
7          27.11.07          Moskau, Sowjet-Palast (Projekte)
8          04.12.07          New York, Rockefeller Center
9          11.12.07          Berlin, Neue Reichskanzlei
10        18.12.07          Rio de Janeiro, Erziehungsministerium
11        08.01.08          Mexiko, Universität
12        15.01.08          New York, UNO-Hauptquartier
13        22.01.08          Jerusalem, Knesset
14        29.01.08          Berlin, Palast der Republik

Einschreiben können Sie sich hier: http://baseportal.de/cgi-bin/baseportal.pl?htx=/nationalpalaeste/main 

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Die Künstlergemeinschaft "Brücke"

• Jill Lloyd, German Expressionism – primitivism and modernity, New Haven u.a. 1991;
• Horst Jähner, Künstlergruppe Brücke – Geschichte einer Gemeinschaft und das Lebenswerk ihrer Repräsentanten, Berlin 1996;
• Birgit Dalbajewa (Hrsg.), Die Brücke in Dresden 1905-1911, Ausst.kat. Dresden 2001/02, Köln 2001;
• Katharina Henkel / Roland März (Hrsg.), Der Potsdamer Platz. Ernst Ludwig Kirchner und der Untergang Preußens, Ausst.kat. Berlin 2001;
• Barbara Nierhoff, Das Bild der Frau – Sexualität und Körperlichkeit in der Kunst der „Brücke“, Essen 2004;
• Meike Hoffmann, Leben und Schaffen der Künstlergruppe „Brücke“ 1905-1913, Berlin 2005.

Die Meißener Albrechtsburg

12.10.07 - Raum 114 !

Exkursionstermin:
Freitag, 19.10.2007, Treffen 10.00 Uhr in Meißen vor der Albrechtsburg
(warm anziehen!!!)
Ein Tutorium zu dieser Veranstaltung findet am Sonnabend, dem 20.10.07, im Raum 114 / AB2 statt.

Wichtiger Hinweis: Beide Veranstaltungen dürfen nur im Verbund studiert werden! Eine Einzelbelegung ist nicht möglich.

Die Albrechtsburg ist ein Zeugnis spätmittelalterlicher Architektur von europäischem Rang. Seminar und Übung werden sich auf sehr unterschiedliche Weise diesem Objekt nähern, wobei Baugeschichte und Architektur wesentlich sind, doch für etliche Aspekte nur den Rahmen bieten. Im Vordergrund steht der mittelalterliche Bestand: dazu Untersuchungen zur Bautechnik und –technologie (Konstruktion, Rippen- und Zellengewölbebau), zur Bauorganisation, zur Auftraggeberschaft, zu den Raumstrukturen und deren Funktionen; darüber hinaus werden allgemeine Fragen zur europäischen Residenzarchitektur im 15. Jahrhundert und Wohnkultur des Adels aufgegriffen. Die inhaltliche Arbeit stützt sich auf intensives Methodentraining, Literatur- und Quellenstudium an deren Ende das Verfassen von Texten und deren kritische Bewertung stehen soll.

Von den Teilnehmern wird Interesse an mittelalterlicher Architektur vorausgesetzt, da in einem hohen Maße Selbststudiumsanteile eingefordert werden müssen. Das Seminar wird zum Teil in der Albrechtsburg in Meißen stattfinden und mitunter den zeitlichen Rahmen der beiden Lehrveranstaltungen (Fr. 2./3.DS) überschreiten. Bitte planen Sie nach Möglichkeit für den Freitag keine weiteren Veranstaltungen ein!

Literatur zum Einstieg:

• Mrusek, Hans-Joachim (Hrsg.), Die Albrechtsburg zu Meißen, Leipzig 1972.

(Eine umfangreiche Bibliographie ist Bestandteil des Seminars.)