Provenienzforschung (Lupfer)
Dozent: |
Prof. Dr. Gilbert Lupfer |
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Tag/Zeit: | 13.04.2016 | ||||
Ort: | ABS/E11/H | ||||
Beginn: | 13.04.2016 | ||||
Klausur: | |||||
Module: | Prüfungsleistung: | ||||
Bachelor | EM2 AM |
EM2 KB: Klausur EB70/2. HF: Klausur EB35/Kunst- und Musikw./Humanities: Klausur AM KB: Klausur EB70/2. HF: Klausur EB35/Kunst- und Musikw./Humanities: Klausur |
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Master | KG-MA-1 KG-MA-WM1 KG-MA-2 KG-MA-WM2 |
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Master LA | MAKU-KG-VT1 | ||||
LA / Staatsexamen neu |
PHF-SEGY-KU-KG3 | ||||
Sonstiges | Studium Generale Bürger-U. Sen.-Ak. |
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Der „Fall Gurlitt“ oder auch „Schwabinger Kunstfund“ hat seit Ende 2013 dafür gesorgt, dass Begriffe wie Provenienzforschung, Restitution, NS-Raubkunst oder „Entartete Kunst“ auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurden. Betrieben wird Provenienzforschung vor allem von Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern. Sie haben sich ihre spezifischen Kenntnisse und Qualifikationen weitgehend autodidaktisch erarbeitet, zunächst ohne große Unterstützung durch Universitäten oder Museen. Inzwischen aber scheint die Provenienzforschung dort angekommen zu sein, wo sie hingehört, „in der Mitte des Faches“. Denn eigentlich handelt es sich nicht um eine periphere Hilfswissenschaft oder um eine obskure Spezialdisziplin, die sich „politisch brisanten“ Themen widmet. Provenienzforschung untersucht ganz einfach den Weg eines Kunstwerkes von seiner Entstehung im Atelier bis zur heutigen Station (im Museum, in einer privaten Sammlung oder an einem anderen Ort). Das ist nicht weniger interessant und wichtig für die genaue Kenntnis eines Kunstwerkes wie z.B. ikonographische oder stilistische Untersuchungen. In der Vorlesung wird es genauso um grundsätzliche Fragen und historischen Dimensionen gehen wie um konkrete Beispiele zur NS-Raubkunst, zur „Entarteten Kunst“ oder zu den vielfältigen Fallkonstellationen nach dem Kriegsende 1945 (als Stichworte müssen hier Beutekunst und Schlossbergung genügen). Geplant ist außerdem ein Besuch im Albertinum, wo ab 12. April eine Kabinettsausstellung zu einem aktuellen Recherchefall (die Dresdner Sammlung Weigang) zu sehen sein wird. Einführende Literatur: Leider steht ein Handbuch oder Überblickswerk zur Provenienzforschung bisher noch aus. Zahlreiche Fallstudien bietet die Schriftenreihe des Magdeburger Koordinierungsstelle (seit 2015 aufgegangen im Deutschen Zentrum Kulturgutverluste), zu finden unter www.lostart.de. Einschlägige Beiträge finden sich auch in der „Museumskunde“, dem Periodikum des Deutschen Museumsbundes. Das Themenheft „Provenienzforschung“ (02/2012) der „Dresdener Kunstblätter, des Periodikums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, ist ganz diesem Thema gewidmet. Die Website des Deutschen Zentrums Kulturverluste (www.lostart.de) bietet Zugriff auf wichtige Dokumente zum Thema. Zur historischen Dimension des Themas siehe vor allem diverse Publikationen von Bénédicte Savoy. Zum NS-Kunstraub, speziell zum „Sonderauftrag Linz“, siehe u.a. diverse Publikationen von Birgit Schwarz, Kathrin Iselt sowie Hanns Christian Löhr. Zur „entarteten Kunst“ siehe u.a. diverse Publikationen von Meike Hoffmann, Andreas Hüneke und Christoph Zuschlag. Zu verschiedenen Fragen der Provenienzforschung, vor allem im Zusammenhang mit den Dresdner Sammlungen, siehe auch diverse Publikationen des Vorlesenden. |