Wie Partizipation gelingen kann
Um was geht es in dieser Folge?
Partizipation zu ermöglichen und die Kompetenzen in diesem Bereich zu fördern ist eine wichtige Aufgbe der politischen Bildung. Leider ist das aber gar nicht so einfach. In diesem Stück gehen wir der Frage nach, warum Partizipationsangebote oft scheitern und auf was man achten muss, wenn man Partizipation im Rahmen der politischen Bildung ernst nehmen will.
Bevor es losgeht:
Diese Folge der Abendschule ist wie die allermeisten fast genau 30 Minuten lang. Sie enthält allerdings einige Fragen, für die Sie als Hörer:in den Film am besten kurz unterbrechen und diese kleine Frage beantworten.
Die zentrale Frage ist:
Wie Partizipation gelingen kann und durchaus auch woran sie trotz bester Absichten oft scheitert.
Wer spricht?
Die Autorin und Sprecherin in dieser Folge ist Prof. Dr. Anja Besand, die Direktorin der John-Dewey-Forschungsstelle und Inhaberin der Professur für Didaktik der politischen Bildung an der Technischen Universität Dresden. Mehr zur Person erfahren Sie hier.
Literatur zur Vertiefung:
Autorengruppe Fachdidaktik (2016): Was ist gute politische Bildung? Leitfaden für den sozialwissenschaftlichen Unterricht, Schwalbach: Wochenschau.
Besand, Anja (2019): Hoffnung und ihre Losigkeit – Politische Bildung im Zeitalter der Illusionskrise. In: Dies./Overwien, Bernd/Zorn, Peter (Hrsg.): Politische Bildung mit Gefühl, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, S. 173–187.
Blühdorn, Ingolfur (2013): Simulative Demokratie. Neue Politik nach der postdemokratischen Wende, Berlin: Suhrkamp.
Bohnsack, Fritz (2013): Wie Schüler die Schule erleben. Zur Bedeutung der Anerkennung, der Bestätigung und der Akzeptanz von Schwäche, Opladen/ Berlin/ Toronto: Barbara Budrich.
Burdewick, Ingrid (2003): Jugend – Politik – Anerkennung. Eine qualitative empirische Studie zur politischen Partizipation 11- bis 18-Jähriger, Opladen: Leske + Budrich.
Dewey, John (1993): Demokratie und Erziehung. Eine Einleitung in die philosophische Pädagogik, Weinheim und Basel: Beltz.
Hafeneger, Benno/ Niebling, Torsten (2008): Kinder- und Jugendparlament. In: Kersting, Norbert (Hrsg.): Politische Beteiligung, Wiesbaden: VS Verlag, S. 123–141.
Rieker, Peter/ Mörgen, Rebecca/ Schnitzer, Anna/ Stroezel, Holger (2016): Partizipation von Kindern und Jugendlichen. Formen, Bedingungen sowie Möglichkeiten der Mitwirkung und Mitbestimmung in der Schweiz, Wiesbaden: Springer VS.
Fatke, Reinhard/ Niklowitz, Matthias (2003): „Den Kindern eine Stimme geben“. Partizi- pation von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz, Zürich: Pädagogisches Institut der Universität Zürich – unter Mitarbeit von Jürg Schwarz und Elena Sultanian im Auftrag des Schweizerischen Komitees für Unicef.
Helsper, Werner/ Böhme, Janette/ Kramer, Rolf-Torsten/ Lingkost, Angelika (2001): Schulkultur und Schulmythos – Rekonstruktion zur Schulkultur, Opladen: Leske + Budrich.
Krüger, Hans Peter (2008): Politische Partizipation Jugendlicher in der Gemeinde. Ein internationaler Vergleich: Leipzig - Lyon, Leipzig u. a.: Peter Lang.
Maßlo, Jens (2010): Jugendliche in der Politik. Chancen und Probleme einer institutionalisierten Jugendbeteiligung, Wiesbaden: VS Verlag.
Oser, Fritz/ Biedermann, Horst (2006): Partizipation – ein Begriff, der ein Meister der Verwirrung ist. In: Quesel, Carsten/ Oser, Fritz (Hrsg.): Die Mühen der Freiheit. Probleme und Chancen der Partizipation von Kindern und Jugendlichen. Zürich und Chur: Rüegger, S. 17–37.
Wittwer, Stefan (2014): Politische Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz. Definition des Begriffs „Partizipation“ und Bedürfnisanalyse über die politische Partizipation von Kindern und Jugendlichen, Bern, online verfügbar
Selbstüberprüfungsaufgaben:
Für die Nutzer:innen der Abendschule stellen wir zu jeder Lecture Selbstüberprüfungsaufgaben bereit. Diese Aufgaben können dazu dienen, den Beitrag noch einmal zu überdenken, gedanklich zu vertiefen oder – falls Sie ein Weiterbildungszertifikat erwerben wollen – sich auf die Klausur zum Kurs vorzubereiten.
Frage 1: Wenn Sie an Ihre eigene Schulzeit zurückdenken – welche Partizipationserfahrungen haben Sie in dieser Zeit gemacht? Was durften Sie (insbesondere schulisch) mitentscheiden? Wo war Ihre Meinung gefragt? An welcher Stelle wurde die Macht mit Ihnen geteilt und welche Konsequenzen haben Sie für sich aus diesen Erfahrungen gezogen? Schildern Sie bitte Beispiele und bewerten Sie diese im Hinblick auf langfristige positive wie negative Lerneffekte im Rahmen Ihrer persönlichen politischen Sozialisation.
Frage 2: In der Lecture "Wie Partizipation gelingen kann" werden typische Wahrnehmungsmuster vorgestellt, mit denen Schüler:innen auf die Angebote der Schüler:innenmitbestimmung blicken. Ist die Darstellung in dieser Form für Sie überzeugend? Fehlen Ihnen Wahrnehmungsmuster und wie würden Sie diese begründen?
Frage 3: Die zentrale Message des Stückes "Wie Partizipation gelingen kann" lautet: Vermeidet Scheinpartizipation! Um das zu gewärleisten ist es wichtig, sich feine Antennen wachsen zu lassen, wo Scheinpartizipation geschieht. Bitte liefern Sie uns ein Beispiel für ein Angebot, das in letzter Konsequenz Scheinpartizipation darstellt. Es darf gerne subtil sein.
Frage 4: Entwickeln Sie die Skizze eines auf echte Partizipation und Teilhabe gerichteten Projekts zur politischen Bildung im schulischen Kontext. Wie stellen Sie die Teilhabe sicher?
Die Selbstüberprüfungsaufgaben sind als Reflexionsangebote zu verstehen und prüfen im Regelfall keine Wissenbestände. Sie sind immer stark auf die entsprechende Lecture bezogen und unterscheiden sich deshalb in Form und Struktur deutlich.