JoDDiD-Zirkeltraining
Zur Stärkung politikdidaktischer Denk- und Handlungsmuskeln
Inhaltsverzeichnis
Warum ein politikdidaktisches Zirkeltraining?
In der politischen Bildung und der Begegnung mit unterschiedlichsten Menschen kommen oft inspirierende und spannende Diskussionen zu Stande. Doch in der Konzeption stellen sich immer wieder Fragen nach der eigenen Rolle und Haltung, danach, was für die Teilnehmer:innen überhaupt spannend sein kann oder wie Angebote methodisch ansprechend und innovativ gestaltet werden können.
Das Zirkeltraining der John-Dewey-Forschungsstelle möchte an diesen Fragen ansetzen um die didaktischen Reflexions-, Haltungs- und Konfliktmuskel zu stärken.
Von Selbstreflexion, zur Positionierung über Perspektivübernahme zur Aushandlung werden im Zirkeltraining verschiedenste Materialen der JoDDiD in Verschränkung mit Methoden der politischen Bildung erprobt, um die eigenen fachdidaktischen Denk- und Handlungsmuskeln zu trainieren.
Dabei können die Teilnehmenden sich zu Kernfragen politischer Bildung austauschen oder Ansätze, Ziele, Konzepte oder Methoden hinsichtlich ihrer Bildungsarbeit gemeinsam reflektieren. Sie lernen Materialien der JoDDiD praktisch kennen und erproben ihren Einsatz. So können diese leicht auch in eigene Formate und Angebote integriert werden.
Was bringt das Zirkeltraining für meine Angebote der politischen Bildung?
Niedrigschwellige, aktivierende und beteiligungsorientierte Zugänge zu gesellschaftspolitischen Fragen.
Positionslinien, Abstimmungen oder Pro-Contra-Debatten – beliebte, grundlegende Methoden der politischen Bildung, welche vielfältige Überzeugungen abbilden oder Diskursfähigkeit schulen können. Doch was genau stärken diese Methoden? Welche verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Fragestellungen lassen sich durch unterschiedliche Methoden verhandeln? Wie können zum Teil etwas verstaubt wirkende Methoden lernendenorientiert (neu) gedacht werden? Diese Fragen sind Ausgangspunkte des Zirkeltrainings. Die gemeinsame Reflexion der eigenen Praxis ist dabei immer zentraler Bestandteil. Uns ist bewusst, dass es ganz viele unterschiedliche Bedarfe an das Zirkeltraining gibt. Daher wird es zu jeder Anfrage ein Gespräch geben, in dem wir gemeinsam die Inhalte und relevanten Fragen des Zirkeltrainings identifizieren und auf die konkreten Bedürfnisse anpassen.
Material ohne Zirkeltraining – geht das?
Alle Materialien des JoDDiD-Zirkeltrainings können auch ohne das Zirkeltraining genutzt und in eigenen Formaten angewendet werden. Abhängig vom Material können Sie diese direkt herunterladen, im Shop bestellen oder die Ausleihe anfragen.
Unsere Erfahrung zeigt, dass das gemeinsam Erproben und Reflektieren von Methoden und Materialen die fachdidaktische Handlungskompetenz stärkt. Dieser Erkenntnis wollen wir als JoDDiD Rechnung tragen, in dem wir das Zirkeltraining für politischer Bildner:innen anbieten, um sie bei der (Weiter)Entwicklung ihrer Angebote zu unterstützen. Das Zirkeltraining ist kostenfrei wie alle Angebote der JoDDiD – Wenn Sie Interesse haben, schreiben Sie uns einfach:
Welche Denk- und Handlungsmuskel werden durch das Zirkeltraining gestärkt?
Eine kontinuierliche Reflexion eigenet Vorstellungen und Annahmen stärkt nicht nur die eigene Haltung. Sie hilft im Umgang mit Kritik und Feedback und stärkt die Ambiguitätstoleranz. Reflexion hilft, offen zu sein für neue Impulse und das eigene Handeln unter verschiedensten Gesichtspunkten zu hinterfragen, unabhängig davon, ob die Impulse von außen oder von innen kommen. Außerdem können Selbst- und Gruppenreflexionen als Zugänge zu verschiedenen politischen Themen genutzt werden. Im JoDDiD-Zirkeltraining wird dieser Muskel durch verschiedene Materialen trainiert:
- Das „Logbuch politische Bildung“ lädt mit verschiedenen Anlässen zur Selbstreflexion ein.
- Die Riesenarbeitsblätter können als Anlässe für Selbst- und Gruppenflexion als Einstieg in Bildungsformate genutzt werden.
- Das Fallen-Quartett unterstützt bei der Sensibilisierung für mögliche Stolpersteine in der politischen Bildung.
- Die Holzbürger*innen laden zur Reflexion von Zielen und Leitbildern politischer Bildungsprozesse ein.
- Die Konversationskarten, die zu verschiedenen Themen fragengeleitetet Gesprächs- und Reflexionsanlässe bieten.
Wichtig für politische Urteils- und Handlungskompetenz ist es, eigene Haltungen, Interessen und Überzeugungen angemessen formulieren und vertreten zu können. Doch wie kann die Identifikation der eigenen Haltung überhaupt gelingen? Und wie kann das Formulieren individueller Überzeugungen in einer Gruppe geübt und gestärkt werden?
Im Zirkeltraining werden gemeinsam mit grundlegenden Methoden der politischen Bildung erprobt, wie die eigene Haltung identifiziert und sichtbar gemacht werden kann. Dabei nutzen wird in der JoDDiD entwickelte Materialen, welche neue Perspektiven auf altbekannte Methoden aufzeigen.
- Die Abstimmungsgeräte zum Aufzeigen von Interessen, Meinungen oder Zugängen.
- Die Positions-Teppiche für Methoden wie die Positionslinie oder die Pro-Contra-Debatte.
- Das Riesenarbeitsblatt zur Toleranzgrenze.
Politische Handlungsfähigkeit wird vor allem Krisen herausgefordert, in denen verschiedenen Emotionen uns eher ein Gefühl von Handlungsunfähigkeit geben. Diesen Muskel gilt es demnach, mit Blick auf den Umgang mit Konflikten und Problemen, zu trainieren, sodass Handlungsfähigkeit wieder zurückgewonnen werden kann. Im JoDDiD-Zirkeltraining werden diese Muskeln am Beispiel folgender Materialien und Methoden trainiert:
- Die Denkhüte, die bei einer Perspektivübernahme unterstützen können.
- Die Riesenarbeitsblätter, die zur Umsetzung von komplexen Methoden wie bspw. der Zukunftswerkstatt genutzt werden können.
- Auch die Abstimmungsgeräte oder die Teppiche können hier Anwendung finden.