08.10.2020
Katja Meiers Gründungsrede
Rede der Ministerin Katja Meier zur Gründung
der John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie
Pressekonferenz am 06. Oktober 2020 mit Übergabe des Förderbescheids
Ich habe heute die große Freude, der Rektorin der Technischen Universität Frau Prof.in Staudinger den Bescheid über die Förderung eines neuen Projektes zu übergeben. Mit dieser Finanzierung kann die Gründung einer neuen Einrichtung an der TU Dresden vollzogen werden, der John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie.
Ich muss heute und hier nicht weiter erläutern, wieso die demokratische Bildung in Sachsen für alle Gesellschaftsgruppen, Altersschichten und Berufe immer wichtiger wird. Und im Rahmen von Bildung für Demokratie werden die Fragen, wie wir das eigentlich machen, wie Veranstaltungen ein Publikum finden, wie Ausstellungen und Publikationen wirklich ansprechen, immer wichtiger. Wir fragen uns: Wie kann das Engagement der vielen Menschen und Einrichtungen im Land in Bezug auf demokratische Bildung wirklich zu einer Veränderung von Einstellungen und politischer Kultur führen?
Die neue Forschungsstelle soll auf solche Fragen Antworten finden. Es wird die Akteurinnen und Akteure der außerschulischen Bildung bei der Vorbereitung, Neuentwicklung und Bewertung von Angeboten begleiten und beraten. Sie wird den unterschiedlichen Trägern und Einrichtungen für die Auseinandersetzung mit demokratiefeindlichen Einstellungen Instrumente, Material und Wissen verständlich und anwendbar bereitstellen, das die Demokratiearbeit in Sachsen zielgenauer und wirksamer machen wird.
Die Forschungsstelle ist ein weiterer Baustein in einer Reihe von demokratiefördernden Maßnahmen aus dem SMJusDEG, mit denen wir zeigen, dass die Aufgabenerweiterung unseres Hauses zu einem Ministerium der Justiz und eben für Demokratie, Europa und Gleichstellung sinnvoll und produktiv ist. Sie haben sicher wahrgenommen, dass wir vor 3 Wochen die Gründung des Else-Frenkel-Brunswik-Institutes an der Uni Leipzig bekannt geben konnten und wir werden in den nächsten Monaten weitere Projekte auf den Weg bringen.
Die TU Dresden ist für uns für dieses Vorhaben ein hervorragender Partner. Zum einen habe ich mit Interesse gelesen, dass Sie Frau Staudinger als eines Ihrer Ziele für die Entwicklung der Universität formuliert haben:
"Die Universität hat heute eine Verantwortung auch als gesellschaftliche Akteurin aktiv zu werden. Wir wollen dies tun zur Stärkung unserer freiheitlichen demokratischen Rechtsordnung, aber auch im Hinblick auf die anderen großen Herausforderungen unserer Zeit. Wir werden interessante, niederschwellige Angebote in der Stadt und im Land entwickeln, um die neuesten Forschungsergebnisse zugänglich, greifbar und nutzbar zu machen."
Genau diese beiden Punkte kommen ja in der neuen Forschungsstelle zusammen: Die Stärkung unserer freiheitlichen demokratischen Rechtsordnung und niedrigschwellige Angebote gerade auch außerhalb der großen Städte.
Andererseits können wir an die mehr als zehnjährige Arbeit von Prof.in Anja Besand anknüpfen, die zur Didaktik der politischen Bildung forscht, aber auch sich in Gremien und Beratungsfunktionen in die Entwicklung von Projekten der schulischen politischen Bildung sehr wirkungsvoll eingebracht hat und einbringt. Wir können an andere Forschungseinrichtungen und -projekte anknüpfen und sicher werden sich weitere Kooperationen und Verbindungen ergeben.
Gerade weil ich die Forschungsstelle für so wichtig halte, will ich mich bei Allen bedanken, die die heutige Gründung vorbereitet haben: Prof. Anja Besand für die intensive fachliche Vorbereitung und dem Rektorat der TU Dresden für die schnelle und vertrauensvolle Vorbereitung und Begleitung bis hierher.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg – es wird eine wichtige Arbeit für Sachsen sein und ich bin sicher, Sie werden das – so wie wir Sie aus Ihrer bisherigen Arbeit kennen – kreativ und produktiv umsetzen. Ich freue mich auf eine fruchtbare und lange Zusammenarbeit.
Frau Prof.in Staudinger und Frau Prof.in Besand werden Ihnen jetzt Informationen zu den fachlichen Vorhaben und Aufgaben und zum Namensgeber geben und ich freue mich im Anschluss auf Ihre Fragen.