Geschichte des Instituts
An der TU Dresden ist die Klassische Philologie seit 1992 vertreten; eine Professur für Latinistik wurde 1993 (Inhaber: Prof. Dr. Fritz-Heiner Mutschler), eine Professur für Gräzistik 1994 eingerichtet (Inhaber: Prof. Dr. Christian Mueller-Goldingen). Die Professur für Latinistik wurde im Sommersemester 2010 wegen einer Einladung nach Oslo zu einem mehrmonatigen Forschungsprojekt von Herrn PD Dr. Wytse Keulen (Universität Rostock) vertreten. Nach der Emeritierung von Herrn Prof. Dr. Mutschler wurde die Professur in den Wintersemestern 2011/12 und 2012/13 von Herrn Prof. Dr. Hartmut Wulfram (damals Universität Bielefeld) und in den Semestern Sommer 2012 und Sommer 2013 bis 2014 von Herrn PD Dr. Andreas Heil vertreten. Seit dem Wintersemester 2014/15 hat Herr Prof. Dr. Dennis Pausch die Professur für Latinistik inne. Unter Prof. Mutschler bildeten die Beschäftigung mit der Dichtung der Augusteischen Zeit und der frühen Kaiserzeit und komparatistische Projekte zur griechisch-römischen und altchinesischen Geschichtsschreibung weitere Schwerpunkte.
An vielen sächsischen Schulen werden inzwischen die altsprachlichen Fächer von Absolventen der TU unterrichtet. Darüber hinaus sind zahlreiche Gymnasiallehrer berufsbegleitend zu Lateinlehrern ausgebildet worden. Bis zum Jahre 2005 wurden neben den Lehramtsstudiengängen (sog. 'altes' Lehramt) Griechisch und Latein auch entsprechende Magisterstudiengänge angeboten.
Seit dem Wintersemester 2005/2006 können im fachwissenschaftlichen Bachelor-Studiengang der Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften die Hauptfächer Gräzistik und Latinistik studiert werden. Seit dem Wintersemester 2007/2008 können im Bachelor-Lehramtsstudium für Allgemeinbildende Schulen die Fächer Latein und Griechisch studiert werden. Weiterhin bietet das Institut einen konsekutiven fachwissenschaftlichen Master-Studiengang "Klassische Philologie" (Griechisch und Latein) und einen Master-Studiengang "Antike Kulturen" an. Seit dem Wintersemester 2012/2013 gibt es wieder einen eigenen Studiengang für das Höhere Lehramt an Gymnasien in den Fächern Latein und Griechisch (sog. 'neues' Lehramt).
Ein vielfältiges Tagungsprogramm dient dem Austausch mit auswärtigen Fachkollegen aus Schule und Wissenschaft: Aller zwei Jahre finden im Wechsel mit der Universität Leipzig die „Fortbildungstage für sächsische Griechisch- und Lateinlehrer“ in Dresden statt. 2002 richtete das Institut den Bundeskongress des Deutschen Altphilologenverbandes und 2003 und 2013 die Fachtagung „Aquilonia“ aus. 2008 fand im Rahmen des komparatistischen Forschungsprojektes von Fritz-Heiner Mutschler und Achim Mittag die internationale Tagung „Empires and Humankind – China and the West Compared“ in Dresden statt. 2016 wird die sog. „Kleine Mommsentagung“ der Mommsengesellschaft und das Nachwuchsforum Latein (gegr. von Therese Fuhrer und Marco Formisano) in Dresden zu Gast sein. In Kooperation mit den Professuren für Alte Geschichte (Martin Jehne), Katholische Biblische Theologie (Maria Häusl) und Evangelische Biblische Theologie (Matthias Klinghardt) finden seit dem Sommersemester 2006 durchgängig jedes Semester die „Dresdner Altertumswissenschaftlichen Vorträge“ statt. Seit 2011 finden jährlich die Dresdner Lateintage statt, bei denen Schüler aus Ostsachsen sich über das Studium an unserem Institut informieren können.
Seit 1994 unternimmt das Institut regelmäßig Exkursionen in den antiken Kulturbereich, und zwar ca. alle zwei Jahre immer abwechselnd je eine Exkursion zu einem entfernteren und eine zu einem näher gelegenen Ziel. Auf diese Weise bestand für unsere Studierenden bisher die Möglichkeit nach Rom (1995 und 2007), Wien (1997), Kampanien (1998), Pannonien (2000), Kleinasien (2002), ins Saarland (2004), nach Xanten, Haltern am See und Detmold (Varusschlacht-Ausstellung 2009), Sizilien (2011 und 2018), Osterburken und Würzburg (2014), Zypern (2015), Wroclaw (2016 und 2018), Südfrankreich (2019), Trier (2022) und Athen (2024) zu gelangen.
Seit vielen Jahren veranstaltet das Institut jedes Jahr ein Sommerfest und eine Weihnachtsfeier, zu denen sich bisher immer engagierte Studierende gefunden haben, die ein musikalisches Programm (Chor) und ein kurzes Theaterstück in lateinischer Sprache auf die Bühne gebracht haben. Aus studentischer Initiative gingen im besonderen Theateraufführungen wie die „Mostellaria“ des Plautus (1999), der Dithyrambus Nr. 17 des Bakchylides (2002), ein „Gyges“ nach Herodot (2003) und „Dido @ Aeneas“ (2014) hervor. Auch zu den seit 2011 stattfindenden Dresdner Lateintagen wurden bisher regelmäßig lateinische Stücke von Studierenden aufgeführt.