11.07.2022
Nachruf auf Dr.-Ing. Grzegorz Śliwiński
Dr.-Ing. Grzegorz Śliwiński
geb. 28.07.1979 in Zgorzelec/Polen, gest. 22.06.2022 in Dresden
Fassungslos und mit großer Trauer haben wir erfahren, dass unser langjähriger Mitarbeiter, Dr.-Ing. Grzegorz Śliwiński seiner vor kurzem festgestellten, schweren Erkrankung im Alter von nur 42 Jahren erlegen ist. Unser tiefes Mitgefühl ist bei seiner Frau, bei seinen beiden Kindern und bei seiner Familie.
Gerade in dieser schweren Zeit denken wir sehr gern an Dr. Śliwiński. Er hat für die orthopädische Rehabilitation gelebt, die er bei uns im Institut weitestgehend eigenständig neu aufgebaut hat. Es war nicht nur sein fachliches Wissen, seine Kreativität, sein Organisationstalent und sein Fleiß, sondern vor allem sein Herz für die Problematik, jungen Patienten bei der Überwindung ihrer Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung) helfen zu wollen. Große eingeworbene klinische und experimentelle Studien hat er mit seiner Crew durchgeführt, in den eigenen Laboren des Instituts als auch im „Feld“ bei Schülern in der grenzüberschreitenden Region Oberlausitz/Niederschlesien. Viele Studenten des Instituts haben ihre Studien- und/oder Diplomarbeit erfolgreich unter seiner Betreuung abgeschlossen.
Noch während seines Studiums am Polytechnikum in Wrocław in Polen an der Fakultät für Maschinenbau, Automatik- und Robotertechnik, Spezialisierung Biomedizinische Technik wechselte er 2000 zum Diplom als Austauschstudent an das Institut für Biomedizinische Technik. Zunächst in der Nieren-Perfusionstechnik bis zur Promotion tätig, nutzte er die Chance als PostDoc zur Etablierung seines eigenen wissenschaftlichen Themas: der instrumentellen Rehabilitation. Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche Preise, u.a. den Otto-von-Guericke Preis der AiF 2018 für ein „kindgerechtes Therapiegerät zur Skoliosebehandlung“. Er war Visiting Professor am Collegium Medicum an der Jan Kochanowski Universität Kielce (Polen) und einer der beiden Hauptorganisatoren der internationalen Jahrestagungen „MDI Leben ohne Schmerzen“, die gemeinsam von der polnischen Gesellschaft für Physiotherapie sowie entsprechenden deutschen Fachgesellschaften ausgerichtet wurde.
Ich selbst habe immer sehr gern mit ihm zusammengearbeitet. Er war unser „Mann für die schwierigen Sachen“ und die gibt es an der Uni doch sehr häufig. Dies hat er immer mit etwas Ironie, mit Humor und vor allem mit sehr großem Erfolg gemacht. Er war nicht nur bei uns im Institut, sondern auch in der Fakultät sowie bei unseren vielen Kooperationspartnern und Netzwerken sehr geschätzt, geachtet und beliebt.
Wir werden seine Arbeitsgruppe „RehaDigital“ fortführen und weiterentwickeln
Prof. Dr. Hagen Malberg und
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Biomedizinische Technik