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Forschungsumgebung Bildsprache LiveLab
Kurzbeschreibung (Deutsch)
Der PC ermöglicht heutzutage jedem den Zugriff auf leistungsfähige Werkzeuge zur Erstellung, Bearbeitung und visuellen Präsentation von Informationen und qualifiziert diesen somit zum schöpferischen Ausdrucksmittel. Die Informatik hat sich in diesem Zuge von den rein technischen Notwendigkeiten gelöst und entwickelt sich heutzutage vielmehr wie seinerzeit Malerei und Fotografie. Denn die Perfektionierung der individuellen Techniken erfolgt aus Gründen des künstlerischen Ausdrucks und um diese besser auf die persönlichen Bedürfnisse der eigenen Kunstform abstimmen zu können.rnEine wachsende Rolle spielen für das Präsentationsmedium PC die dreidimensionalen Darstellungen, welche aufgrund der Leistungsfähigkeit heutiger Computer in immer weitere Anwendungsbereiche vordringen. Auch in alltäglichen Applikationen wie Desktop- oder Dateimanagern verdrängen 3D-Varianten zunehmend deren zweidimensionale Vorläufer. Anders als es der erste Eindruck vielleicht vermuten lässt, geht es bei der Visualisierung virtueller Welten vordergründig nicht ausschließlich um die Reproduktion der „echten Welt“. In der Regel ist Glaubwürdigkeit das entscheidende Kriterium für die subjektive Qualität eines Bildes, was impliziert, dass ein Abbildungsverfahren das menschliche Sehverhalten widerspiegeln sollte. Nicht wenige der aktuell produzierten 3D-Visualisierungen stagnieren jedoch beim Streben nach vollendetem Fotorealismus, obwohl dies keineswegs wahrnehmungskonforme beziehungsweise wahrnehmungsrealistische Bilder hervorbringt. In der Folge stellt sich die Frage, ob computergenerierte Bilder stets fotorealistisch, also naturalistisch sein sollten und ob die visuelle Illusion des Naturalismus überhaupt für alle Anwendungen sinnvoll ist. Eine Herausforderung der Computergrafik besteht demnach in der Entwicklung neuer Methoden für eine wahrnehmungsrealistische Projektion. Darüber hinaus liefern verschiedenste künstlerische und bildwissenschaftliche Aspekte umfassendes Potential für die Erweiterung computergrafischer Gestaltungsmöglichkeiten. Eine Betrachtung der Jahrhunderte alten Malerei entstammenden Techniken verdeutlicht, dass die Computergrafik nach wie vor erheblichen Nachholbedarf gegenüber traditionellen Abbildungsformen besitzt.rnMit der am Lehrstuhl für Mediengestaltung entwickelten Anwendung Bildsprache LiveLab (BiLL) ist die Voraussetzungen für eine effektive Erforschung neuer Abbildungsverfahren geschaffen worden. Im Mittelpunkt stehen nunmehr die Weiterentwicklungen dieser computergrafischen Anwendung, welche die Visualisierung und Manipulation virtueller Welten gestattet. Durch Möglichkeiten zur nachträglichen Funktionserweiterung soll die praktische Umsetzung theoretisch erarbeiteter Forschungsansätze vereinfacht werden und somit der Erforschung und Umsetzung neuer Abbildungsalgorithmen dienen. Zugleich wird damit eine interaktive Arbeitsumgebung entwickelt, in der eine elegante Möglichkeit zur Kombination bisher eigenständiger Arbeitsaufgaben geschaffen wird.
Zeitraum
01/2006
Art der Finanzierung
TUD Haushalt, Drittmittel
Projektleiter
- Herr Prof. Dr.-Ing. habil. Rainer Groh
- Herr Dr.-Ing., Dipl.-Ing. Architektur Ingmar Franke, M.Sc. CV
Projektmitarbeiter
- Herr Dr.-Ing. Dietrich Kammer
- Herr Dr.-Ing. Jan Wojdziak
- Herr Dipl.-Medieninf. Andreas Stahl
- Frau Dr. rer. nat. Romy Müller
- Herr Dipl.-Medieninformatik Martin Zavesky
Kooperationspartnerschaft
keine
Interne Kooperationspartner
- Professur Ingenieurpsychologie und Kognitive Ergonomie, Institut für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie
Website zum Projekt
Relevant für den Umweltschutz
Nein
Relevant für Multimedia
Ja
Relevant für den Technologietransfer
Ja
Schlagwörter
BiLL, Virtual Reality, Visual Analytics, Bildsprache
Berichtsjahr
2008