28.09.2017
Ehrenkolloquium Professor Goldhahn
Prof. Dr.-Ing. habil. Horst Goldhahn verstarb am 31.05.2017 im Alter von 78 Jahren. Er war von 1990 bis 2004 Inhaber der Professur Verarbeitungsmaschinen/Verarbeitungstechnik. Die Professur, heute Teil des Instituts für Naturstofftechnik, veranstaltete aus diesem Anlass am 22.09.2017 ein Kolloquium zu Ehren des Verstorbenen.
Sein Nachfolger, Prof. Dr.-Ing. Jens-Peter Majschak erinnerte in seinem Nachruf an die Stationen im Arbeitsleben von Herrn Prof. Goldhahn, an seine Pionierrolle für das Fachgebiet, aber auch an seine vielfältigen außerberuflichen Interessen und Aktivitäten und nicht zuletzt an einen bodenständigen, stets verständnisvollen und warmherzigen Menschen. Herr Prof. R. Stelzer, Dekan der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden, unterstrich in seinem Vortrag die Bedeutung der Interdisziplinären Vernetzung als Erfolgsfaktor für Ingenieure – ebenfalls ein Leitmotiv von Herrn Prof. Goldhahn. Er ging dabei besonders auf technische aber auch ethische Herausforderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung ein. Ein langjähriger Wegbegleiter des Geehrten, Prof. T. Bley, bis vor kurzem Professor für Bioverfahrenstechnik an der TU Dresden, würdigte die Rolle des Geehrten als Ideengeber und Motor für die Entstehung des Zentrums für integrierte Naturstofftechnik – eine nun Realität gewordene Vision, an deren Ausgestaltung Herr Prof. Goldhahn bis zuletzt maßgeblich beteiligt war. Der Leiter des Instituts für Naturstofftechnik, Herr Prof. T. Herlitzius, zeigte die Chancen auf, welche die Zusammenarbeit bei der Forschung entlang der der naturstofftechnischen Wertschöpfungsketten bietet. Welche Herausforderungen und Chancen für den mittelständischen Maschinenbau bestehen, wenn er sich der Forschung und vor allem der Forschungskooperation öffnet, illustrierte Herr Dr. Golz, stv. Geschäftsführer Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen des VDMA. Dies verdeutlichte aus der Perspektive eines größeren Unternehmens auch Herr Prof. B. Wilke von der Robert Bosch Packaging GmbH anhand zahlreicher Beispiele aus der Zusammenarbeit mit Dresden.
Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden zukunftsweisende Themen vorgestellt, die heute an der Professur und am Fraunhofer IVV Dresden auf der Basis aufbauen, die der Verstorbene hinterlassen hat. Herr Dr. M. Mauermann, stv. Leiter des Fraunhofer IVV Dresden, 1995 unter Leitung Prof. Goldhahns als Anwendungszentrum gegründet, spannte dabei einen weiten Bogen. Der begann bei Otto Hänsel, dem Pionier des deutschen Verpackungsmaschinenbaus mit Dresdner bzw. Freitaler Wurzeln, der seiner Hochachtung und Wertschätzung für das Dresdner Forschungs- und Ausbildungsprofil 2002 mit der Gründung der Otto-Hänsel-Stiftung an der TU Dresden Ausdruck verlieh, und reichte bis zu zukunftsweisenden Projekten der Gegenwart im Kontext der Digitalisierung. Herr Dipl.-Ing. C. Troll, Doktorand am gastgebenden Lehrstuhl, gab einen Einblick in die aktuellen Vorhaben zur prozessorientierten Bewegungsplanung. Abschließend präsentierte Herr Dipl.-Ing. C.-C. Schenke Ergebnisse der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Werkzeugmaschinen und dem Institut für Naturstofftechnik zur Intelligenten Konsumgüterproduktion.