20.10.2020 - 26.01.2021; Veranstaltungsreihe

Ringvorlesung: Bildungssprache(n) & Sprach(en)bildung. Perspektiven auf ein wirkmächtiges Konstrukt und seine Praktiken

In den letzten Jahren ist mit Blick auf die Problematik der Benachteiligung von Kindern aus "bildungsfernen Schichten" und mit "Migrationshintergrund" der Begriff der "Bildungssprache" (Gogolin 2009) zu einem Schlüsselbegriff im Diskurs um Schule und Bildung geworden. In der Ringvorlesung soll dieser Terminus nicht nur in seiner sprachen- und bildungspolitischen Bedeutung reflektiert und begründet, sondern er soll vor allem in seinem schillernden Facettenreichtum, seiner - auch ideologischen - Aufgeladenheit, seiner linguistischen Unterbestimmtheit, seiner mangelnden empirischen Fundierung und nicht zuletzt in seiner Ambivalenz diskutiert und ergründet werden.

Wenn von "Bildungssprache" die Rede ist, geht es einerseits um die Gewährung bzw. Verweigerung des Zugangs zu gesellschaftlichen Ressourcen qua Sprache. Andererseits geht es um ein damit verknüpftes Verständnis von Sprache, um ein Verständnis des Verhältnisses von Sprache und Subjekt, und damit um ein Bündel von bislang kaum durchschauten Konzeptualisierungen, Zuschreibungen, Narrativen und schließlich auch Praktiken. Diese gilt es kritisch zu reflektieren und besser zu verstehen. Denn sie konstituieren Bildungssprache als ein enorm wirkmächtiges Konstrukt in unterschiedlichen Bildungskontexten. Dessen Potenzial soll dabei nicht zuletzt in der Lenkung der Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Sprache im Bildungsprozess gesehen werden. Um ihr Rechnung zu tragen, erscheint im Kontext dieser Ringvorlesung der Begriff der Bildungssprache mit dem Begriff der Sprachenbildung verkoppelt. Impliziert ist, dass Sprachenbildung eine Aufgabe nicht nur der Schule sein kann, sondern aller Bildungsinstitutionen sein muss: von der Elementarpädagogik bis zur Hochschule. Dabei spielt die Zusammenarbeit der jeweiligen Bildungsinstitutionen mit anderen Akteur*innen und Einrichtungen eine wichtige Rolle. Sprachenbildung wird als Aufgabe aller an Bildungsprozessen Beteiligter verstanden und erfordert dementsprechend interdisziplinäre Zugänge, wie sie in dieser Ringvorlesung zur Sprache kommen.

20.10.2020; Vortragsreihe

Eröffnungsvortrag

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Redner Hans-Joachim Roth (Universität zu Köln)
Zeit 18:30 - 20:00 Uhr
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27.10.2020; Vortragsreihe

Bildungssprache in der Professionalisierung von angehenden Lehrkräften – Bildungsziel: Reflective Practitioner

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Redner Anja Wildemann (Universität Koblenz · Landau)
Zeit 18:30 - 20:00 Uhr
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03.11.2020; Vortragsreihe

Bildungssprache und Schriftlichkeit in der Schule. Bildungssprachliche Praktiken bei Sekundarschüler*innen, Schwerpunkt schriftlicher Kontext

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Redner Corinna Peschel (Bergische Universität Wuppertal)
Zeit 18:30 - 20:00 Uhr
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10.11.2020; Vortragsreihe

Wissenschaftssprache Deutsch für alle? Überlegungen zu einer studienbezogenen Sprachvermittlung für Studierende mit Deutsch als L1, L2

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Redner Melanie Moll (Verein Deutschkurse für Ausländer bei der Universität München e.V.)
Zeit 18:30 - 20:00 Uhr
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17.11.2020; Vortragsreihe

Bildungssprachliche Praktiken in schulischen und außerschulischen Feldern. Erfahrungen und Perspektiven sozial privilegierter und benachteiligter Kinder

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Redner Vivien Heller (Bergische Universität Wuppertal)
Zeit 18:30 - 20:00 Uhr
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24.11.2020; Vortragsreihe

Bildungssprache als Zugangsbarriere im universitären Kontext

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Redner Projekt Qualifizierung von Bildungsfachkräften (TU Dresden)
Zeit 18:30 - 20:00 Uhr
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01.12.2020; Vortragsreihe

Bildungssprache im Fachunterricht am Beispiel der Chemie

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Redner Katharina Groß (Universität Wien)
Zeit 18:30 - 20:00 Uhr
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